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Die Bibel als zusammenhängendes Ganzes — IV

Abram: Getreu, großzügig und tapfer

Aus der April 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Abram im Gehorsam gegen Gottes Gebot sich von Haran auf den Weg machte, um die letzte Strecke seiner langen Reise nach Kanaan hinter sich zu bringen, stellte er fest, daß dieses eine Wanderschaft von mindestens 480 Kilometern bedeutete, bevor er in das Innere des Landes gelangen würde; allerdings würde die Natur des zu durchquerenden Gebietes es wahrscheinlich erforderlich machen, eine weit größere Entfernung zurückzulegen.

Mit ihm zogen sein Weib Sarai, sein Neffe Lot und ein beträchtliches Gefolge von Dienstleuten, die seine zahlreichen Herden hüteten. Seine Ankunft in Sichem ist von einer weiteren Offenbarung Gottes gekennzeichnet, der ihm versicherte, daß das Land ihm und seinen Nachkommen gehören sollte. Abram baute sogleich zu Gottes Ehren Altäre, einen in Sichem und einen weiteren in der Nähe von Beth-El, ungefähr 32 Kilometer südlich von Sichem.

Nach einem kurzen Aufenthalt in dem fruchtbaren Ägypten, der durch eine Hungersnot im Lande Kanaan notwendig geworden war, kehrten Abram und seine Leute nach Beth-El zurück (siehe 1. Mose 13:3, 4), wo er wiederum gleich damit fortfuhr, Gott in Übereinstimmung mit seinem höchsten Verständnis von Ihm anzubeten.

Inzwischen hatte sich die Anzahl der Herden des Patriarchen und seines Neffen so sehr vergrößert, daß es für sie offensichtlich immer unpraktischer wurde, sich das Weideland zu teilen. Um die wachsende Spannung zwischen ihren Hirten zu vermeiden, schlug Abram einen Plan vor, der seine beständige Fairneß und Großzügigkeit bezeugt. Anstatt darauf zu bestehen, den besten Weidegrund für sich selbst zu behalten, stellte er es seinem Neffen frei, sich den Teil des Landes auszusuchen, dem er den Vorzug gab.

Gleicherweise typisch war Lots Haltung. Er erkannte den fruchtbaren Boden, der die damals reichen und wohlhabenden, jedoch sehr materialistischen Städte Sodom und Gomorra in der Jordanebene umgab, und wählte kurz entschlossen dieses Gebiet, so daß sich Abram mit dem unfruchtbaren und steinigen Boden in den darüberliegenden Hügeln zufrieden geben mußte.

Die Trennung von Lot war deutlich eine notwendige Einleitung zu der Erfüllung von Abrams Bestimmung, denn wir lesen: „Da nun Lot sich von Abram geschieden hatte, sprach der Herr zu Abram: Hebe deine Augen auf und siehe von der Stätte an, da du wohnst, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend. Denn alles das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich“ (1. Mose 13:14, 15). Diese Verheißung ist umso bemerkenswerter, als der Patriarch um diese Zeit keine Kinder hatte. In aufrichtiger Dankbarkeit für diesen weiteren Beweis der göttlichen Gunst errichtete Abram Gott noch einen Altar, diesmal bei Hebron, ungefähr 27 Kilometer südlich von dem heutigen Jerusalem.

Im 14. Kapitel des ersten Buches Mose wird Abram in einer neuen Rolle vorgestellt, in der eines tapferen und erfolgreichen Kriegers; aber seine Handlungen auf diesem Gebiet stehen in keiner Weise mit seinem grundlegenden Charakter in Widerspruch. Als er hörte, daß Lot, seine Familie und sein Gefolge von dem Heer Kedor-Laomors und dessen Verbündeten gefangen genommen worden waren, wagte es Abram, einen Angriff auf diese scheinbar übermächtigen Kräfte zu planen und ihn auch durchzuführen, wobei er selbst 318 bewaffnete Männer von seinen eigenen Leuten stellte.

Er rettete nicht nur die Familie seines Neffen und dessen Besitz und alle seine Gefolgsleute, sondern schlug auch Kedor-Laomor und seine Verbündeten entscheidend, wodurch er den verschiedenen Königen, die in dieser Gegend regierten, Befreiung brachte und sich deren Dankbarkeit und Achtung verdiente. Darüber hinaus wurde er von Melchisedek, dem König von Salem, dessen Bedeutung im Neuen Testament hervorgehoben wird (siehe Hebr. 7), gesegnet und gelobt.

So bewies Abram seine Großzügigkeit, Treue, Tapferkeit und seine Vertrauen in Gott schon bevor er den bedeutsamen Namen Abraham erhielt.

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