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„Die Wahrheit wird euch frei machen“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der November 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddys Beweggründe waren stets von Liebe getragen; daher auch die große Wichtigkeit, ihre Anweisungen zu befolgen. Sie schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 406): „Das verderbte Gelüst nach alkoholischen Getränken, nach Tabak, Tee, Kaffee oder Opium wird nur dadurch zerstört, daß man den Körper durch Gemüt meistert. Diese normale Beherrschung wird durch göttliche Stärke und göttliches Verständnis gewonnen.“ Und auf der nächsten Seite sagt sie: „Widerliche Rauchwolken in Seite sagt sie: „Widerliche Rauchwolken in die Luft zu blasen oder ein Tabaksblatt zu kauen, das von Natur für kein anderes Geschöpf anziehend ist als für einen ekelhaften Wurm, ist zum mindesten abscheuerregend.“ Diese Worte mögen einem uninspirierten Gedanken unverständlich sein, sie verheißen jedoch allen denen Befreiung, die es danach verlangt, von der Sklaverei des Glaubens an die Macht des Nikotins erlöst zu werden.

Es stehen Drogen zur Verfügung, von denen ihre Hersteller behaupten, daß sie allmählich Befreiung von der Gewohnheit des Rauchens bringen; eine andere empfohlene Methode ist die Anwendung der Willenskraft. Diese Mittel mögen zeitweilig die Sucht nach Nikotin mindern. Aber diese Sucht ist eine rein gedankliche Erscheinung, die sich durch den Gebrauch von Drogen oder menschlicher Willenskraft auf die Dauer nicht beseitigen läßt. Christus Jesus sagte (Joh. 8:31, 32): „Wenn ihre bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Ebenso wie die Heilung von Krankheit nur durch eine Umwandlung im Bewußtsein des Patienten vor sich gehen kann, durch eine Wandlung von einem Gefühl des Leidens oder der körperlichen Disharmonie zu einem Gefühl von Wohlbefinden, zu geistiger Herrschaft über den Körper und einem Gefühl des Geborgenseins in Gott, so ist auch die Befreiung vom Verlangen nach Nikotin nur durch eine Umwandlung des Bewußtseins zu erreichen. Vielleicht sind es Eigenwille, Selbstgefälligkeit oder irgendeine falsche Vorstellung, die den geistigen Fortschritt hindern. In solchem Falle kann nur die verstandene und betätigte Wahrheit die Heilung bewirken.

Bevor ich mich für die Christliche Wissenschaft interessierte, frönte ich der Gewohnheit des Rauchens. Ich wurde mit dieser Wissenschaft besser bekannt und lernte sie immer mehr lieben; und weil ich den Forderungen Mrs. Eddys gern Gehorsam leisten wollte, erwachte in mir der Wunsch, diese Gewohnheit aufzugeben. Ich begann also damit, mir keine Rauchwaren mehr zu kaufen. Auffälligerweise bekam ich jedoch jetzt fortwährend etwas zu rauchen angeboten, und ich fürchtete mich davor, verlacht zu werden, wenn ich das Angebot ablehnen würde. Auch hatte ich sehr unter der Sucht zu leiden.

Durch ein Zeugnis, das ich in einer Zweigkirche hörte, kam ich auf den Gedanken, immer ein Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zu singen, wenn die Sucht an mich herankam. Dieser Gedanke erwies sich als sehr hilfreich. Besonders gern sang ich das Lied Nr. 304, dessen Worte von unserer Führerin Mrs. Eddy sind:

Hirte, über Berge steil
Zeig den Weg mir klar,
Wie zu sammeln, wie zu sä’n,
Weidend Deine Schar.
Ich will lauschen Deinem Ruf,
Irr’ ich im Geheg,
Will Dir folgen und mich freu’n
Auf dem rauhen Weg.

Bald kam mir zum Bewußtsein, daß ich ja gar nicht verlacht werden könnte, wenn ich der Forderung der Wahrheit gehorchte. Sehr hilfreich waren mir dabei folgende Worte aus den Sprüchen (29:25): „Vor Menschen sich scheuen bringt zu Fall; wer sich aber auf den Herrn verläßt, wird beschützt.“ Von dieser Zeit an fand ich allgemein Anerkennung, wenn ich das Angebot zu rauchen ablehnte. Die endgültige Heilung vollzog sich jedoch erst, als ich mein Bewußtsein den Offenbarungen der Wahrheit geöffnet und die Argumente des sterblichen Gemüts durch reine Beweggründe überwunden hatte. „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Auf Seite 25 ihres Buches „Die Einheit des Guten“ läßt Mrs. Eddy das Gute in einem Zwiegespräch mit dem Bösen sagen: „Das Böse ist kein Schöpfer. Gott, das Gute, ist der einzige Schöpfer. Das Böse ist nicht bewußtes oder wahrhaftes Gemüt; es ist weder individuell noch tatsächlich. Das Böse ist nicht geistig und hat daher keine Grundlage in dem Leben, dessen einziger Ursprung Geist ist. Die Elemente, die dem ewigen All angehören — Leben Wahrheit, Liebe —, kann das Böse niemals hinwegnehmen.“

In der Presse, im Rundfunk und im Fernsehen werden wir immer wieder auf die bösen Folgen der Gewohnheit des Rauchens hingewiesen. Es ist daher augenscheinlich, daß eine solche Gewohnheit, die ganz auf die sinnliche Befriedigung gerichtet ist, nichts anderes als eine aggressive mentale Suggestion sein kann, die Machenschaft des tierischen Magnetismus, und daß sie niemals ein Teil des wahren Menschen war. Der Psalmist sagt (Ps. 121:5–7): „Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, daß dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.“

Die Wissenschaft des Christus hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Böse in der Welt mit Stumpf und Stiel auszurotten. Ihr Heilmittel gegen alles Böse ist Gott, die göttliche Liebe, und wahrlich, unser himmlischer Vater beschützt jedes Seiner Kinder vor allem Übel. Da ja Materie den demonstrierbaren Lehren der Wissenschaft des Seins zufolge keine Empfindung hat, ist es eine bloße Illusion, die dem Rauchen irgendeine Wirkung zum Guten zu schreibt. Laßt uns daher auf der Hut sein und diese üble Gewohnheit überall, wo sie auftritt, mit den reinen Gedanken der Wahrheit und Liebe verneinen und immer wieder unser Bewußtsein läutern, eingedenk, daß der Mensch, Gottes Bild und Gleichnis, rein und frei von allen üblen Gewohnheiten ist. Laßt uns wissen, daß Gott Geist ist und daß Er alle Seine Ideen in Gerechtigkeit erhält.

Jedem einzelnen, der mit üblen Gewohnheiten ringt, sei tröstend gesagt, daß er ein Anrecht auf geistige Freiheit hat, daß er als Kind unseres himmlischen Vaters ein geistiges Erbe besitzt und daß der fleischliche Irrtum keine Macht hat. Paulus sagte (Röm. 8:8, 9): „Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt.“

Wir wissen aus Erfahrung, daß es oft wenig nützt, auf einen Menschen einzureden, der dem Rauchen verfallen ist. Göttliche Liebe und Wahrheit sind die einzigen Waffen gegen dieses Übel, und sie müssen sich im Herzen eines jeden von uns entfalten.

Wenn die geistige Wahrheit erst einmal erfaßt ist — und es ist für jeden von uns möglich, sie zu erfassen —, dann werden die Fesseln übler Gewohnheiten abfallen, und die Menschen werden sich unbegrenzter Freiheit erfreuen — der Freiheit, die die Wahrheit bringt.

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