Was konnte es für uns, als wir Kinder waren, Aufregenderes geben als den Weihnachtstag! Herrliche Sachen, hell funkelnde Dinge, Überraschungen, Geschenke erhalten und geben, Dankesbezeigungen — ein Tag, an dem man nichts anderes zu erwarten hatte als Freude und Liebe.
Wenn wir heranwachsen und die wahre Bedeutung von geben und nehmen und „danke schön“ sagen verstehen lernen, ist es wunderbar festzustellen, daß wir jeden Tag Freude und Liebe haben. Wir haben sie durch den Christus. Wenn wir den Christus verstehen, freuen wir uns auf jeden Tag, weil es der Tag ist, an dem wir ein wunderbares Geschenk bekommen — gerade das, was wir brauchen.
Der weise Vater und die weise Mutter wissen genau, was ein Kind glücklich macht. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß Gott unser Vater und unsere Mutter ist und daß Er all-weise und all-liebend ist. Er gibt Seinem Kind stets genau das, was es braucht und was ihm Freude macht. Gott ist Gemüt, und Sein Kind ist die vollkommene Idee des Gemüts, der Mensch, zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen.
Geistig gesehen ist dies immer wahr gewesen; aber für den menschlichen Sinn ist die Gottessohnschaft des Menschen durch eine Reihe von menschlichen Ereignissen in Erscheinung getreten. Das krönende Ereignis war das Kommen Christi Jesu.
Auf Seite 334 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy: „Der unsichtbare Christus war für die sogenannten persönlichen Sinne nicht wahrnehmbar, wohingegen Jesus als ein körperliches Wesen erschien. Diese zweifache Persönlichkeit des Unsichtbaren und des Sichtbaren, des Geistigen und des Materiellen, des ewigen Christus und des körperlichen, im Fleisch offenbar gewordenen Jesus, dauerte fort bis zu des Meisters Himmelfahrt, da der menschliche, materielle Begriff oder Jesus verschwand, während das geistige Selbst oder Christus in der ewigen Ordnung der göttlichen Wissenschaft fortbesteht und die Sünden der Welt hinwegnimmt, wie der Christus es je und je getan hat, schon ehe der menschliche Jesus für die sterblichen Augen Fleisch geworden war.“
All das Leid, das die Menschheit je erfahren hat, ist das Ergebnis der Annahme, daß der Mensch materiell sei und die Kräfte, die die Menschen hervorbringen und regieren, Kräfte der Materie seien. Diese Annahme nennen wir in der Christlichen Wissenschaft sterbliches Gemüt. Das eine große Geschenk, das die Menschheit braucht, die eine Gabe, die uns alle glücklich machen wird, ist der Christus, die Wahrheit, der das sterbliche Gemüt zerstört. Die Christliche Wissenschaft bringt uns diese Gabe, indem sie uns zeigt, daß die Materie unwirklich ist, weil Geist, Gott, Alles ist.
Durch unser ehrliches Verlangen nach Wahrheit lehnen wir falsche, selbstsüchtige Beweggründe als nicht zu uns gehörig ab und beginnen selbstlos zu leben und christusgleiche Eigenschaften auszudrücken. Unsere höhere Menschlichkeit öffnet die Tür, um die göttliche Gabe zu empfangen, die Wahrheit anzunehmen und ihre umwandelnde, heilende Kraft zu spüren.
Die Geburt Jesu verkündete die völlige und endgültige Demonstration der Wahrheit. Wie Mrs. Eddy auf Seite 45 von „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt: „Unser Meister bewies die göttliche Wissenschaft völlig und endgültig in seinem Sieg über Tod und Grab. Jesu Tat geschah zur Erleuchtung der Menschen und zur Erlösung der ganzen Welt von Sünde, Krankheit und Tod.“
Die Wahrheit vom vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen ist fürwahr stets vorhanden gewesen. Der wirkliche Mensch ist niemals von seinem wahren Stand als göttliche Idee abgewichen. Das menschliche Bewußtsein hat die Gegenwart und Macht der Wahrheit gespürt, die das Denken umwandelt und die Menschheit darauf vorbereitet, diese größte aller Gaben zu empfangen: die Erlösung von der falschen Annahme. Paulus schrieb an die Römer (6:22, 23): „Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber ist ewiges Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod; Gottes Gabe aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“
Wenn wir eine vollkommene Gabe erhalten haben, können wir sie ganz gewiß gebrauchen. Ja, wir werden uns der Freude über das Geschenk erst voll bewußt, wenn wir es gebrauchen. Was wir durch die Ankunft Jesu von Nazareth erhalten haben, ist eine Gabe, die weiterer Offenbarung bedurfte, um verstanden und verwendet werden zu können. Diese Offenbarung kam mit der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und dem Verfassen des Lehrbuchs dieser Wissenschaft durch Mrs. Eddy. Wenn wir „Wissenschaft und Gesundheit“ studieren, können wir verstehen, was die göttliche Liebe ihrer Idee, dem Menschen, gibt, und wir können ermessen, was der Christus seit Anbeginn der Zeiten in bezug auf das Offenbaren der Gottessohnschaft des Menschen bewirkt hat.
Wenn wir die Christliche Wissenschaft als Gottes Gabe annehmen, freuen wir uns, daß heute wahrlich der Tag Christi ist. Es ist der Tag, an dem Gott den Menschen sündlos erschaffen hat. Es ist der Tag, an dem Gemüt alles erschafft, was es gibt, und alles ist gut. Und es ist der Tag, an dem der Christus uns noch immer die geistige Wirklichkeit des Seins durch das Heilen von Krankheit und Disharmonie jeder Art entfaltet.
Es ist Weihnachten für uns, wenn wir von dieser Gabe der Gaben Gebrauch machen — wenn wir unseren Tag in Demut dazu verwenden, die Falschheit der materiellen Annahme zu demonstrieren, und uns hingebungsvoll bemühen, diese Annahme abzulegen, indem wir dafür die geistige Wirklichkeit anerkennen, einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen, das göttliche Prinzip und seine geistige Idee.
Mit solch einer Weihnacht ist jeder Morgen mit wunderbaren Dingen ausgefüllt, mit größerer Zuneigung, größerer Hoffnung und der strahlenden Verheißung des Sieges über das Böse. Furcht und Leid verschwinden, wenn die materielle Annahme überwunden wird. Und in dem Maße, wie wir den wahren Sinn der Weihnacht erlangen, brauchen wir nicht mehr zu leiden.
