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„Selig sind eure Augen“

Aus der Dezember 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gewöhnlich wird angenommen, daß die Fähigkeiten des Menschen physisch sind und ihre Existenz und Fortdauer von der Materie abhängen; aber die Christliche Wissenschaft erklärt, daß die wirklichen Fähigkeiten geistig und unzerstörbar sind. In dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 162): „Die unzerstörbaren Fähigkeiten des Geistes bestehen sowohl ohne die Bedingungen der Materie wie auch ohne die falschen Annahmen einer sogenannten materiellen Existenz.“

Was geistig ist, wird vom Geist hergeleitet und ist notwendigerweise so beständig wie Geist selbst. Daher werden geistige Fähigkeiten nicht abgenutzt; die Jahre können ihnen nichts anhaben, auch nicht eine Körperverletzung oder Krankheit irgendwelcher Art. Geistige Fähigkeiten sind für alle Zeiten klar und stark. Sie erkennen die Ordnung und Harmonie des vollkommenen Seins und verzeichnen die Wahrheiten der göttlichen Wirklichkeit.

Die menschlichen Fähigkeiten werden besser, wenn man geistig verstehen lernt, daß die Fähigkeiten des Menschen vollkommen und unzerstörbar sind. Der Grund dafür liegt darin, daß die menschlichen Fähigkeiten in erster Linie mental sind, statt materiell, und daher den Gedankenzustand widerspiegeln, der sie regiert. Wenn das Bewußtsein vergeistigt wird, weichen die Unvollkommenheiten und Begrenzungen der Materie der Harmonie und der Freiheit der Seele, Gottes.

Christus Jesus erkannte die mentale Natur der menschlichen Fähigkeiten, und er konnte zwischen solchen der reinen Materialität und solchen des geistigen Verständnisses unterscheiden. Von den Zuhörern, die für Geistigkeit nicht empfänglich waren und sich seine Lehren anhörten, aber deren Bedeutung nicht erkannten, sagte er, indem er den Propheten des Alten Testaments zitierte (Matth. 13: 14–16): „Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht erkennen. Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern.“

Zu seinen Jüngern, die für Geistigkeit empfänglich waren, sagte er andererseits: „Selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.“ Nicht die physische Beschaffenheit ihrer Augen und Ohren, sondern die geistige Empfänglichkeit ihres Denkens war der entscheidende Umstand, der den Jüngern den Segen ihres Meisters eintrug.

Geistiges Erkennen, die wirkliche Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen, ist immer gesegnet, denn sie gewahrt jederzeit die geistige Natur aller Dinge. Sie sieht vollkommen, weil sie Vollkommenheit sieht. Je mehr sich unser mentales Erkennen der geistigen Wahrnehmung nähert, desto klarer werden unsere menschlichen Fähigkeiten.

Sehstörungen werden häufig dann berichtigt, wenn man bei sich selbst und in anderen Vollkommenheit anstatt Unvollkommenheit sieht. Heftiges Kritisieren verzerrt das Sehvermögen, aber wahres Anerkennen beseitigt solch eine Verzerrung. Das lautere Auge geistigen Verständnisses wird es uns ermöglichen, klar und deutlich zu sehen. Wenn jemand mit der Suggestion mangelhafter Sehkraft zu tun hat, mag er es vielleicht hilfreich finden, mit Nachdruck zu behaupten, daß der materielle Sinn ihm nicht das Erschauen der geistigen Vollkommenheit rauben kann.

Manchmal ist man versucht zu glauben, daß die Augen schwächer geworden sind und daß man daher eine Brille brauche. Ob man eine Brille haben sollte, muß jeder selbst entscheiden, und niemand sollte die Entscheidung eines anderen kritisieren. Aber es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, daß klareres Denken — Denken, das sich auf die geistigen Wahrheiten gründet — klareres menschliches Sehvermögen hervorbringen wird.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 215): „Das geistige Gesicht ist von geometrischen Höhen nicht abhängig. Alles, was von Gott regiert wird, ist niemals auch nur einen Augenblick des Lichts und der Macht der Intelligenz und des Lebens beraubt.“ Die geometrischen Messungen, die zu dem Zweck angestellt werden, die Lichtbrechung zu studieren, um dann die entsprechenden Gläser für die Brille zu verschreiben, sind dem geistigen Erkennen, das alle Dinge in seiner wahren Perspektive sieht, nicht überlegen. Auch ist nicht zu wenig Licht oder Kraft für jenes Sehvermögen vorhanden, das von dem intelligenten Gemüt regiert wird, der Quelle aller wirklichen Fähigkeiten.

Eine Bekannte von mir sah diese Wahrheiten in ihrer eigenen Erfahrung und in der eines ihrer Familienmitglieder bewiesen. Bevor sie mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft begann, hatte sie zehn Jahre lang wegen Kurzsichtigkeit und Astigmatismus eine Brille getragen. Schließlich verordnete der sie behandelnde Augenarzt, daß sie sich etwa sechs Wochen lang in einem schwach beleuchteten Zimmer aufhalten solle; auch verschrieb er ihr eine Brille, deren Gläser, wie er sagte, recht oft durch noch stärkere Gläser ersetzt werden müßten.

Ungefähr zur gleichen Zeit trat eine körperliche Schwierigkeit auf, und meiner Bekannten wurde geraten, sich einer Operation zu unterziehen; da sie sich aber zu schwach fühlte, wandte sie sich an die Christliche Wissenschaft um Hilfe. Das Studium dieser Religion machte ihr so viel Freude, daß sie darüber ihre Augen vergaß und in einer Bibel mit sehr feinem Druck las. Eines Tages verursachte ihr die Brille solch ein Unbehagen, daß sie sie abnahm; und nachdem sie das getan hatte, stellte sie fest, daß ihre Augen vollständig normal waren. So stark war das Einströmen des geistigen Lichts und Verständnisses, daß auch die andere Schwierigkeit sehr schnell geheilt wurde.

Der Mann meiner Bekannten, ein Marineoffizier, wurde von einer Funktionsstörung der Augen geheilt und von der Notwendigkeit, eine Brille zu tragen, als Mrs. Eddys Definition von „Augen“ beachtet wurde, die mit den Worten beginnt (ebd., S. 586): „Geistiges Erkennen — nicht materiell, sondern mental.“ Seine Heilung wurde von den Marineärzten bestätigt, die behaupteten, daß sie das nicht verstehen könnten.

Solche Fälle beweisen unmißverständlich die Tatsache, daß unsere menschlichen Fähigkeiten verbessert werden, wenn wir an deren geistigem Begriff in Gedanken festhalten. Alles, was in Zusammenhang mit der wirklichen Wahrnehmung steht, ist gänzlich mental und geistig. Licht, Perspektive, Klarheit, Genauigkeit, Stärke — all dieses kann als geistig und daher als vollkommen verstanden werden. Wenn dies geschieht, wird die menschliche Fähigkeit unter die harmonische Regierung des göttlichen Gemüts gestellt und bekundet normale Gesundheit.

Hier haben wir eine Verheißung der Heiligen Schrift für alle, die ihre Fähigkeiten unter die Rechtsgewalt Gottes, des allsehenden und allhörenden Gemüts, stellen (Jes. 32:3): „Der Sehenden Augen werden sich nicht blenden lassen, und die Ohren der Zuhörer werden aufmerken.“


Dein Auge ist des Leibes Leuchte. Wenn nun dein
Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht;
wenn aber dein Auge böse ist, so ist auch dein
Leib finster. So schaue darauf, daß nicht das
Licht in dir Finsternis sei. — Lukas 11:34, 35.

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