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Den Herausforderungen von Heute begegnen

Aus der April 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das allgemeine menschliche Denken fordert den Christlichen Wissenschafter heute heraus, mit den Annahmen dieses Denkens übereinzustimmen, seine Befürchtungen zu teilen, sich seine Vorurteile zu eigen zu machen und auf seine Versprechungen zu bauen.

Während diese Begriffe unter dem Ansturm der Naturwissenschaften und der Liberalisierung der theologischen Lehren einige oberflächliche Wandlungen durchgemacht haben, sind sie doch weiterhin an den grundlegenden Irrtum gekettet, daß Gott ein endliches, physisches Wesen, eine unbestimmbare Mischung aus Gut und Böse sei, daß daher beide, Gut und Böse, eine Macht darstellten, daß die Materie wirklich und der Mensch sterblich sei.

Daß Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft [Christian Science], klar die Notwendigkeit erkannte, eine Befreiung von diesen begrenzenden Annahmen zu erreichen, zeigt sich in der Behauptung, die sie vor sechzig Jahren aufstellte: „Eine sterbliche, körperliche oder endliche Auffassung von Gott kann die Herrlichkeiten des grenzenlosen, unkörperlichen Lebens und der grenzenlosen, unkörperlichen Liebe nicht umfassen. Daher das ungestillte menschliche Sehnen nach etwas Besserem, Höherem, Heiligerem, als die materielle Annahme von einem physischen Gott und einem physischen Menschen zu bieten vermag“ (Wissenschaft und Gesundheit. S. 258).

Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, um dieses menschliche Sehnen zu stillen. Sie weist der Menschheit den Weg aus dieser völlig falschen Auffassung von Leben, Ursächlichkeit und Substanz durch das wissenschaftliche, beweisbare Verständnis von der Grundursache als Geist, Gemüt oder Gott, durch das Verständnis Seines schöpferischen und erhaltenden Gesetzes und der wahren Natur Seiner geistigen Schöpfung. Das Erscheinen der Wissenschaft des Christus hat bewirkt, daß die Forderung der heutigen Zeit in großem Maße zur Forderung nach geistiger Erleuchtung wird, nach einem Heilen, das kein Experimentieren und bloße Mutmaßung ist, sondern wissenschaftlich im eigentlichen Sinne des Wortes. Die Christliche Wissenschaft entspricht dieser Forderung, denn sie ist das Gesetz der Wahrheit, die den Heilungswerken Christi Jesu zugrunde liegt.

Die Grundwahrheiten dieser christlichen Kunst widersprechen jedoch in jeder Hinsicht den heutigen materiellen Annahmen, die die eigentliche Grundlage des menschlichen Denkens bilden und die dauernd darauf dringen, im menschlichen Denken Aufnahme zu finden. Die Herausforderung besteht darin, in unseren Gedanken die christlich-wissenschaftliche Grundlage des Lebens aufrechtzuerhalten und den Argumenten des Materialismus zu widerstehen, die uns mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu überreden versuchen, ihre völlig falsche Einstellung zum Leben zu unserer eigenen zu machen.

Die Herausforderung an uns alle besteht demnach darin, uns davor zu hüten, ein bloßes Echo des verwirrten, irreführenden Mißkangs des allgemeinen menschlichen Denkens zu werden, das Entzündungen hervorruft, Furcht verbreitet und Krankheiten suggeriert. Unsere Aufgabe ist es, den intelligenten, festen Stand zugunsten Gottes als des Gemüts alles dessen, das uns die Christliche Wissenschaft gegeben hat, zu verfechten und ihren Lehren in unseren innersten Gedanken treu zu bleiben. Und wir werden imstande sein, dies zu tun, wenn wir die völlige Unrichtigkeit und Blindheit der Materialität verstehen und wenn wir verstehen, daß wir in der Christlichen Wissenschaft die vollkommene Verschmelzung der reinen Lehren Christi Jesu und der absoluten Wissenschaft besitzen.

Die Herausforderung von Heute an einen Christlichen Wissenschafter besteht darin, ein Christlicher Wissenschafter zu sein und so für sich selbst die aggressiven Täuschungen des Irrtums zu zerstören.

Widerstand gegen die Demonstration unserer geistigen Herrschaft stammt von dem anmaßenden Materialismus, der in seiner Selbstachtung durch die erstaunlichen physikalischen Entdeckungen der letzten fünfzig Jahre aufgebläht ist. Jeden Tag sehen wir uns der Tatsache gegenüber, daß das sterbliche Gemüt auf sein eigenes Gutsein, auf seine eigene Intelligenz, auf seine Wirklichkeit und Macht pocht. Jeden Tag stehen wir seinen Einschüchterungsversuchen gegenüber, die uns einreden wollen, daß der einzig erfolgreiche Lebensweg heutzutage der sei, mit den Annahmen des sterblichen Gemüts übereinzustimmen, indem wir sie völlig akzeptieren; daß, wenn wir uns nicht anpassen, unser Fortschritt gehindert, unser Glück getrübt und unsere Gesundheit beeinträchtigt werden könnten. Wenn wir angesichts dieser verhängnisvollen Einflüsterungen Christliche Wissenschafter sind, fordern wir den Herausforderer heraus und beweisen, daß seine Drohungen leer, seine Versprechungen nichtig sind.

Es gibt unendliche Möglichkeiten, aus der Materie in den Geist voranzuschreiten; die Forderung danach besteht dauernd, und der gottverliehene Antrieb und die Fähigkeit, dieser Forderung nachzukommen, sind immer mit uns. Das Geheimnis des Erfolges bei unserem wissenschaftlichen Widerstand gegen die Einflüsterungen des Irrtums ist Wachsamkeit und geistige Entschiedenheit. Vor mehr als sechzig Jahren erkannte dies unsere Führerin, denn sie legt uns in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1900 (S. 9) nahe: „In der Ebbe und Flut des Denkens wird das zwanzigste Jahrhundert die Denker, Redner und Arbeiter herausfordern, ihr Bestes zu tun.“

Das ist es, was Christus Jesus tat. Er hielt die göttliche Norm des Christus ohne Zögern, ohne Furcht oder Verwirrung aufrecht. Er war niemals versucht, dem Denken der Menge zu folgen, sondern widerstand dem Haß gegen den Christus und seine Werke, dem Mißverstehen der Macht der Liebe und einer falschen Anbetung, die keine Moralgesetze für sich gelten läßt. Und er weigerte sich, die allgemeine Furcht vor dem materiellen Körper anzunehmen. Auf diese Weise wahrte er seine geistige Lauterkeit.

Auf die gleiche Weise müssen wir die Normen aufrechterhalten, die unsere inspirierte Führerin in ihren Lehren, in dem Beispiel ihres Lebens und indem sie ständig auf Christus Jesus als unseren Wegweiser hinwies, für uns aufstellte. Demgemäß müssen wir der Versuchung widerstehen, mit irgendeiner Auffassung übereinzustimmen, und sei sie noch so populär und noch so eindringlich, die der Allheit des Geistes, der Liebe, und der allumfassenden Liebe, die ihr menschlicher Ausdruck ist, entgegengesetzt ist.

Zu den Auffassungen, die uns beeinflussen möchten, gehört das ungeduldige Drängen, das Streitigkeiten unter den Völkern und Rassen durch Gewaltmaßnahmen regeln möchte, anstatt sie durch die unentwegte Anwendung von Intelligenz und gutem Willen auszuarbeiten; dazu gehören die heimtückischen oder dreisten, aber immer gemütlosen Aufrufe, die politische, nationalistische oder rassische Haßgedanken entfachen möchten; dazu gehört die Annahme, daß die menschliche Familie in feindliche Lager gespalten und ein verheerender Konflikt zwischen ihnen unvermeidlich sei; dazu gehört die weitverbreitete Suggestion, daß ganz allgemein das Sittlichkeitsgefühl im Zerfall und die Jugendkriminalität im Steigen begriffen sei, usw.

Wir müssen verständnisvoll und unentwegt alles aufdecken und zurückweisen, was der höchsten Herrschaft des allmächtigen Gemüts in unseren Angelegenheiten und in den Angelegenheiten der Völker und Nationen entgegengesetzt ist.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß diese Herausforderungen des sterblichen Gemüts Erfindungen des Antichrists sind — mesmerisch, vernichtend und selbstzerstörerisch. Wenn wir sie als das erkennen, was sie sind, und ihnen widerstehen, überwinden wir sie und helfen der Menschheit, sie zu überwinden. Dadurch lassen wir tatsächlich die Welt an dem erlösenden Christus teilhaben im Geiste unseres „Täglichen Gebets“ (Kirchenhandbuch von Mary Baker Eddy, Art. VIII Abschn. 4): „Dien Reich komme‘; laß die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!“

Die Eigenschaften, die diesem Gebet Wirksamkeit verleihen und die der Apostel Petrus verzeichnet, sind Verständnis, brüderliche Liebe, Geduld und ein unerschütterliches Vertrauen in den Sieg der Wahrheit. Petrus schreibt (2. Petr. 1:8–10): „Wenn solches reichlich bei euch ist, werdet ihr nicht faul noch unfruchtbar sein in der Erkenntnis unsres Herrn Jesus Christus ... Darum, liebe Brüder, tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln.“

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