„Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen.“ Dieser Satz, der auf Seite 494 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit" von Mary Baker Eddy steht, hat mir so viel geholfen, daß ich auch anderen erzählen möchte, in welcher Weise er mir geholfen hat. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft hatte mir die Wichtigkeit des Ausdrucks „menschliche Not“ erklärt. Gott sieht die Not in bezug auf unser gegenwärtiges Verständnis nicht geringfügig an.
Vor mehreren Jahren, als unsere Familie in Nordafrika lebte, wurde es uns plötzlich klar, daß aufgrund des schnellen Fortgangs der Ereignisse die Arbeit meines Mannes in keinem Verhältnis mehr zu den Bedürfnissen des Landes stand. Das bedeutete, daß wir nicht nur unser Heim, sondern auch eine Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung, die mir sehr lieb war, verlassen mußten.
Zu der Zeit hatte ich bereits Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] gehabt, und was ich bei dieser Erfahrung gelernt hatte, stillte meine geistige Not. Tatsächlich war es so, daß meinem Mann — während ich mein Studium der Christlichen Wissenschaft weiterführte und Fortschritte macht — eine Stellung in Westafrika angeboten wurde. Wir zogen mit unseren Kindern dorthin, und während unseres Aufenthalts fühlten wir die Immergegenwart Gottes. Wir waren die einzigen Christlichen Wissenschafter in diesem Gebiet, und die universale Gegenwart Der Mutterkirche war uns eine besondere Hilfe.
Wir überwanden viele Schwierigkeiten. Eine Erfahrung war für uns besonders ermutigend. Unser Sohn war ans Bett gefesselt. Seit mehreren Tagen hatte er praktisch nichts gegessen, und seinem Aussehen nach hatte er Gelbsucht. Wir beteten beide, aber der Zustand besserte sich nicht. Schließlich sandten wir eines Morgens an einen Ausüber in Frankreich ein Telegramm und baten um Hilfe. Am Nachmittag desselben Tages stand unser Sohn auf und ging mit einigen Freunden fischen. Er kam nicht vor dem Abend nach Hause und aß dann ein gutes Abendbrot, die erste wirkliche Mahlzeit seit einer Woche. Die Krankheit war verschwunden und ist nie wieder aufgetreten.
Als ich in Westafrika wohnte, war die erforderliche Geldsumme für meine jährliche Reise zu meiner Schülerversammlung in Paris immer vorhanden, obgleich ich manchmal noch einige Tage vor der Abfahrt ohne die Mittel war. Als ich im zweiten Jahr die Versammlung besuchte, zeichneten sich Ereignisse ab, die uns gewahr werden ließen, wie tief unser Wunsch war, nach Frankreich zurückzukehren. Meinem Mann wurde eine interessante Stellung angeboten, zu der auch eine Wohnung gehörte, die unseren Bedürfnissen gerecht wurde, und es war in einer Stadt, die gute Schulen für unsere Kinder hatte. Wir konnten auch Christlichen Wissenschaftern, die inoffiziell zusammenkamen und Gottesdienste abhielten, behilflich sein, eine Gruppe zu organisieren.
Wir fanden daher, daß wir in einer besseren Lage waren, geistigen Fortschritt zu machen, und wir konnten in größerem Maße die Gelegenheiten nutzen, die sich uns boten, um die göttlichen Gesetze zu demonstrieren. Als ich eines Morgens aufwachte, hatte ich im Rücken solche starken Schmerzen, daß ich nicht aufstehen konnte. Ich studierte die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft und betete. Ich machte mir Sorgen, denn wir hatten für den Nachmittag mehrere Gäste eingeladen, und ich fragte mich, ob ich in der Lage sein würde, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Ungefähr um drei Uhr, als ich gerade im Christian Science Sentinel las, wurde mir klar, daß ich einen Zustand zu heilen versuchte, der keine Wirklichkeit hatte. Ich stand sofort auf. Obgleich ich nicht ganz gerade stehen konnte, war es mir doch möglich, alles Notwendige zu erledigen. Am nächsten Tag waren alle Schwierigkeiten des vorherigen Tages vergangen.
Ich bin dankbar für die Ermutigung meines Mannes, obwohl er selbst nicht an der Wissenschaft interessiert ist, und daß ich beweisen konnte, daß sich der Weg auftut, wenn wir uns entschließen, uns der Christlichen Wissenschaft zu widmen. Ich möchte auch meine Dankbarkeit für alles ausdrücken, was ich bei meinem Studium der Wissenschaft gelernt habe, und auch für das Verständnis vom Leben, das sie mir und meiner Familie bringt. — Châteauroux, Indre, Frankreich.