Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die nachhaltige Wirkung einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung

Aus der Mai 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer die Meeresküste liebt, hat sicherlich schon bemerkt, daß eine hohe Welle, die auf einen großen Felsen trifft, ein brausendes Getöse auslöst. Doch die gleiche Welle, die an dem Felsen vorübertreibt und auf eine sanft ansteigende sandige Küste trifft, rauscht leise, wenn sie auf dem Sande ausläuft. Wer sich der sinfonischen Laute der Brandung bewußt geworden ist, kann niemals jemand werden, der sie nicht gehört hat. Der Wandel in seinem Begriff von der Meeresküste ist von nachhaltiger Wirkung.

Jemand, der um Behandlung in der Christlichen Wissenschaft bittet, tut dies, weil er sich irgendeines wichtigen Aspekts seines harmonischen Daseins als Gottes Idee nicht bewußt ist. In der wahren Idee Gottes ist vollkommene Gesundheit. Wenn wir diese Tatsache nicht in ihrer ganzen Tragweite verstehen, mögen wir glauben, die Gesundheit sei in einem besonderen Fall abwesend. Wir sagen, wir seien krank. Da wir daran interessiert sind, einen Begriff von guter Gesundheit wiederzuerlangen, indem wir mehr über uns selbst als eine Idee des göttlichen Gemüts erkennen lernen, bitten wir um christlich-wissenschaftliche Behandlung.

Der Ausüber versteht, daß das, was der Patient erkennen muß, nicht materiell, sondern geistig ist. Gott ist Geist, und der Mensch ist Sein geistiges Ebenbild. Das Bewußtsein desjenigen, der ehrlichen Herzens durch geistige Mittel Hilfe zu erlangen sucht, erkennt bereits bis zu einem gewissen Grade an, daß die Wirklichkeit geistig ist. Er ist daher bereit, auf die geistigen Wahrheiten zu reagieren, die der Ausüber zum Ausdruck bringt.

Bei der Behandlung eines Falles bejaht der Ausüber schweigend, daß die Gesundheit gegenwärtig ist. Da er sich der Allgegenwart des Guten geistig bewußt ist, verneint er mit Vollmacht die Suggestion, daß das Gute abwesend sein könne. Er weiß, daß Gott das Gute ist und daß Gott Alles ist. Dieses Wissen zerstört den Anspruch des Irrtums auf Gegenwart im Bewußtsein, weil Gott tatsächlich das Gute ist und weil Er tatsächlich Alles ist. Der Irrtum gibt ganz natürlich der Wahrheit Raum.

Als Folge dieser Behandlung erwacht der Patient zu einem Bewußtsein des Guten, das er zuvor nicht gekannt hatte. Die Behandlung ist weit mehr als eine Wiederherstellung von etwas, was verloren war. Sie ist ein Erwachen zu einem wunderbaren Etwas, das schon immer da war. Wenn wir einmal hierzu erweckt worden sind, können wir niemals wieder jemand werden, der es nicht gekannt hat. Die Wirkung ist nachhaltig.

Da wir Zeuge für das Wirken des göttlichen Prinzips, Liebe, in unserem Bewußtsein und für seine Auswirkungen an unserem Körper gewesen sind, wird unser Begriff von uns selbst und von unserem Körper diese besondere Form des Glaubens an die Abwesenheit der Gesundheit nie wieder einschließen. Es wird uns nie wieder an einem Bewußtsein der besonderen Harmonie fehlen, die diese Heilung herbeiführte und die immerdar die Vollkommenheit des Menschen als Gottes Ebenbild ausdrückt.

Das Rauschen der Meeresküste geht weiter, ob wir es nun hören oder nicht. Das Wirken des Gemüts, das den Menschen in Seiner unendlichen Harmonie erschafft und erhält, hört niemals auf. Es erhält den Menschen aufrecht, und wir brauchen nur dann um Behandlung zu bitten, wenn wir uns in einem besonderen Fall der Harmonie nicht bewußt sind und nicht in der Lage waren, die Situation selbst zu handhaben.

Der Patient, der zu diesem Wirken erweckt worden ist, sollte verstehen, daß er nicht durch fortgesetzte Behandlung gestützt wird, sondern durch die Wahrheit, zu der die Behandlung ihn erweckt hat. Wenn sich ein Fall über längere Zeit hinzieht, so mag das daran liegen, daß der Patient glaubt, der Ausüber stütze ihn, und das mag ihn davon abhalten, zu der Tatsache zu erwachen, daß Gott ihn stützt. Und dies würde eine Heilung verhindern.

Die Annahme, man fühle sich besser, wenn man Behandlung habe, sollte durch das Verständnis ersetzt werden, daß man sich in dem Verhältnis wohlfühlt, wie man sich der Wahrheit bewußt geworden ist, zu der eine Behandlung einen erwecken sollte. Mit dieser Erkenntnis weiß man den Wert einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung zu schätzen. Jede Behandlung, wenn sie demütig gesucht und in rechter Weise gegeben wird — wenn darum mit einem Verlangen nach geistigem Erwachen gebeten und wenn sie mit geistigen Beweggründen und mit selbstloser Liebe zu Gott und den Menschen gegeben wird —, hat die Kraft und die Vollmacht, das menschliche Bewußtsein mit den Wahrheiten zu erleuchten, die das Bewußtsein vergeistigen und Sünde, Krankheit und Disharmonie heilen. Jede echte Behandlung hat eine Wirkung.

Wenn in einem bestimmten Fall eine Reihe von Behandlungen gegeben wird, sollte jede Behandlung ein Gefühl des Fortschritts mit sich bringen, ein Erwachen zu der Wahrheit in gewissem Grade. Wenn das nicht der Fall zu sein scheint, so ist der Irrtum, der entweder im Denken des Patienten oder dem des Ausübers zerstört werden muß, die Annahme, daß solch eine Behandlung — geistig motiviert und göttlich ermächtigt — einen Patienten womöglich ohne einen merklichen Wandel in seinem Begriff von sich selbst lassen könnte.

In dem einen Fall, der uns berichtet wird, in dem Christus Jesus eine zweite Behandlung gab, war nach der ersten Behandlung bemerkenswerter Fortschritt vorhanden. Ein blinder Mann wurde zu Jesus gebracht. „Und er... legte seine Hände auf ihn und fragte ihn: Siehest du etwas? Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen umhergehen, als sähe ich Bäume. Danach legte er abermals die Hände auf seine Augen. Da sah er deutlich und ward wieder zurechtgebracht und konnte alles scharf sehen“ (Mark. 8:23–25).

Die Macht, mit der Jesus heilte, war der Christus. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Christus die wahre Idee Gottes ist. Diese wahre Idee schließt die wahre Selbstheit eines jeden einzelnen als der Offenbarwerdung des Gemüts ein. Überdies hat die wahre Idee eine merkliche Wirkung auf den Irrtum im menschlichen Denken, wenn sie durch die geistig mentale Arbeit eines Ausübers ans Licht gebracht wird.

Die Annahme, daß die Wirkung des Christus, der Wahrheit, unbemerkt bleiben oder daß sie verzögert werden kann, muß verneint werden. In dem Maße, wie wir den Christus anerkennen und uns vergegenwärtigen, daß die Autorität einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung der Christus ist, tritt die Wirkung in Erscheinung. Auf Seite 583 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ definiert Mrs. Eddy „Christus“ als: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“ Eine echte christlich-wissenschaftliche Behandlung hat eine merkliche Wirkung, und diese Wirkung ist nachhaltig.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1965

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.