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Frohes Teilen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einer scheinbar immer kleiner werdenden Welt ist es nötiger denn je zu erkennen, daß wir eine Fülle des Reichtums miteinander zu teilen haben — daß wir ihn miteinander teilen müssen und dabei glücklich sein werden.

Der Unfrieden in der Welt rührt zum großen Teil von dem Glauben her, es gäbe nicht genügend des Guten für alle und es sei daher nötig, so viel wie möglich an sich zu reißen, um nicht schließlich leer auszugehen. Doch Jesus deutete an, daß unser himmlischer Vater alles Gute für einen jeden von uns bestimmt hat, denn sagte nicht der Vater in Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn zu dem älteren Sohn (Luk. 15:31): „Alles, was mein ist, das ist dein“?

Wenn wir die Seligpreisung: „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen“ (Matth. 5:5), so betrachten, als enthalte sie eine Verheißung, erkennen wir, daß Demut die göttliche Regierung demonstriert, die dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gibt.

Die Demut wendet sich an die göttliche Quelle und empfängt, ohne andere zu schädigen. Warum? Weil Gott zugestandenermaßen unendlich ist. Diese Unendlichkeit kann nicht in Mangel Ausdruck finden, noch kann sie je erschöpft werden, wie viele auch immer daran teilhaben mögen. Denken wir daran, wie die Fünftausend, die zu Jesus gekommen waren, um das Wort Gottes zu hören, in der Wüste gespeist wurden. Sie alle hörten das Wort, ungeachtet ihrer Zahl, und sie alle hatten teil an den Broten und Fischen; und diejenigen, die die Brote und Fische mitgebracht hatten, wurden dadurch nicht beraubt. Welch ein Bild glücklichen Teilens!

Wir brauchen uns nicht vorzudrängen, aus Furcht, die Versorgung könne aufhören, bevor sie uns erreicht; wir brauchen uns auch nicht rücksichtslos durch die Menge zu drängen, weil sonst vielleicht für uns kein Platz übrigbliebe — im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß die göttliche Liebe, unser Vater-Mutter Gott, für den einzelnen wie für alle gleichermaßen sorgt. Jeder nimmt seinen eigenen Platz ein und hat zugleich an dem ewigen Reichtum teil.

Was ist es nun eigentlich, dessen wir uns erfreuen und das wir miteinander teilen? Da Gott es ist, der unendlich ist, kann diese Unendlichkeit nicht Materie sein, die in jeder Weise begrenzt ist. Die Bibel erklärt: „Gott ist Geist“ (Joh. 4:24), und Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Wenige Zeilen weiter fährt sie fort: „Welch’ herrliches Erbe wurde uns durch das Verständnis von der allgegenwärtigen Liebe zuteil! Mehr können wir nicht erbitten, mehr können wir nicht verlangen, mehr können wir nicht haben.“

Eine dieser Ideen ist geistige Liebe; sie verleiht uns die Intelligenz, zum Wohle aller zu wirken und die Möglichkeiten zum Guten überall in der Welt zu fördern. Kein Schaden erwächst daraus, daß alle Menschen mit uns an dieser Idee teilhaben, denn alle setzen sie auf individuelle Weise in die Tat um, und jeder wird dadurch bereichert. In dieser fürsorglichen Liebe für die ganze Welt teilen wir mit der ganzen Welt.

Wenn wir verstehen, daß Gott der Vater aller ist, wird es uns nicht schwerfallen, unsere Mitmenschen in rechtem Lichte zu sehen. Auf der Grundlage, daß wir in Wirklichkeit alle „seines Geschlechts“ sind, wie die Bibel sagt, müssen wir das Sinnenzeugnis zurückweisen, daß es sehr schwer sei, mit der übrigen Menschheit gut auszukommen und unser gemeinsames Erbe mit ihr zu teilen.

Es stimmt nicht mit der Wissenschaft des Christus überein, die Sterblichen mit dem wahren, geistigen Menschen, den Gott geschaffen hat, zu verwechseln oder vor den schmerzlichen Erfahrungen die Augen zu verschließen, die durch schwierige Beziehungen hervorgerufen werden. Die ganze Unwirklichkeit sterblicher Disharmonie und einer sterblichen Existenz muß erkannt und durch die Wahrheiten über Gott und den Menschen verworfen werden.

Kann der Mensch habgierig sein? Nein, denn der einzige Mensch, der in Gottes Universum existiert, besitzt bereits die göttliche Fülle durch Widerspiegelung, und er ist sich dessen bewußt.

Kann es in Wahrheit Mißtrauen geben und damit verbunden eine ständige Neigung zur Selbstverteidigung, die leicht aus Blindheit zu umfassender Vernichtung werden könnte? Nein, denn Gott ist allwissend und kennt nur das Gute. Der Mensch, Seine Widerspiegelung, kann daher nur aus dem Verständnis der Vollkommenheit und des Wohlwollens handeln.

Kann der Mensch der Freiheit beraubt werden, sich seines gottgegebenen Erbes zu erfreuen? Nein, denn ein solcher Raub geht nur für den illusorischen, materiellen Sinn vor sich, und materielle Elemente können nicht über den wirklichen oder geistigen Menschen herrschen. In dem Maße, wie diese Tatsache in ihrer ganzen Tragweite erfaßt wird, wird der materielle Augenschein allmählich an Gewicht verlieren und schließlich verschwinden.

Unsere Führerin entdeckte nicht nur die Wissenschaft des Seins, sondern sie gründete auch die Kirche Christi, Wissenschafter, und teilte somit ihre große Erkenntnis von der Wahrheit mit der ganzen Welt. Sie sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 57): „Glück ist geistig, aus Wahrheit und Liebe geboren. Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein bestehen, sondern verlangt, daß die ganze Menschheit es teile.“

Laßt uns wachen und beten, daß sich die ganze Menschheit des unaufhörlichen Reichtums bedienen möge, der sich ihr auftut, wenn Gott und Seine unendliche, vollkommene und vollständige Schöpfung als die einzigen Wirklichkeiten erkannt werden.

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