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Rechte Entscheidungen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Oft werden wir vor die Notwendigkeit gestellt, Entscheidungen zu treffen. In jedem Fall läßt sich dem Anschein nach das Resultat als eine Mischung von Gut und Böse, von Vor- und Nachteilen, voraussehen. Auch scheinen die Möglichkeiten weiterer Entwicklungen für jeden Fall unserer Entscheidung so unübersehbar, daß wir wünschten, in die Zukunft schauen zu können.

Hier kommt uns die korrekte Anwendung dessen, was wir in der Christlichen Wissenschaft gelernt haben, zu Hilfe, denn wir wissen dann, daß das geistige Universum von dem göttlichen Gemüt stets vollkommen und harmonisch regiert wird. Wir beten ernstlich, wie Jesus seine Jünger beten lehrte: „Dein Wille geschehe“ (Matth. 6:10). Dazu gehört, daß wir prüfen, welche Motive und Wünsche uns zu Entscheidungen drängen, und dann jeden Eigenwillen ausschalten und nur das an Wollen und Wünschen in unserem Bewußtsein belassen, was unserem höchsten Begriff von Gott entspricht.

In einem solchen ehrlichen Bemühen, den Willen des Vaters zu erkennen und zu tun, werden wir oft entdecken, daß wir uns selbst gute Motive zurechtlegen, die bei objektivem Betrachten nur eine Entschuldigung für das waren, was wir erreichen wollten, und was doch schließlich nur mit dem Wunsch zusammenhing, unserem sterblichen Ich-Bewußtsein Genugtuung zu verschaffen — dem Wunsch, von unserer Umgebung beachtet und anerkannt zu werden.

Die Entscheidung wird leicht sein, wenn wir uns der Schliche des persönlichen Sinnes bewußt sind und der Eingebung der göttlichen Liebe folgen, die immer gegenwärtig ist, um zu segnen. Es ist nicht notwendig, daß wir jeden Aspekt weiterer Entscheidungen, die durch unsere ursprüngliche Entscheidung etwa notwendig werden mögen, voraussehen. Wenn wir durch Gehorsam gegen das göttliche Prinzip zu dem vor uns liegenden Schritt geführt wurden, sind wir dankbar und vertrauen auf die göttliche Führung in allen kommenden Schritten. Sind unsere Motive bei unseren Entscheidungen rein, kann es keine nachteiligen Folgen für uns oder andere geben.

Wenn aber der Nebel sich nicht zu lichten scheint und wir nicht klar zu erkennen vermögen, welche Entscheidung dem göttlichen Willen des universellen Guten entspricht, dann sollten wir einen Schritt vorwärts tun im Vertrauen auf die Logik der Ereignisse. Wenn uns jedoch die Umstände zwingen, einen Entschluß zu fassen, und die Ratlosigkeit uns zögern läßt, dann sollten wir den Schritt tun, der im Augenblick am richtigsten scheint, im Vertrauen darauf, daß Gott, wenn es der falsche Schritt gewesen ist, uns unseren Fehler rechtzeitig zeigen wird, damit wir ihn berichtigen können.

Der Verfasser stand einmal vor der Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen, die ihm entweder die Erfüllung eines Herzenswunsches oder ein Entsagen dieses Wunsches bringen mußte. Auf Seite 1 von „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Verlangen ist Gebet; und kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsere Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen.“ Die Bereitwilligkeit des Verfassers, nur das zu tun, was richtig ist, befähigte ihn, den Wunsch dem göttlichen Gemüt anheimzustellen. Unmißverständlich wurde er dazu geführt, einen Schritt zu tun, der die Erfüllung des Wunsches zu begünstigen schien. Entgegen allen Erwartungen führte der Schritt jedoch gerade zur Entsagung, aber auch zur Erkenntnis der Unzweckmäßigkeit der Erfüllung.

Menschliches Planen hätte dieses Doppelergebnis nie hervorbringen können. Dem Verfasser wurde in nachfolgenden Jahren immer klarer, daß die göttliche Weisheit uns zu unserem Besten führt und uns schützt, wenn wir uns dieser Führung rückhaltlos unterstellen, indem wir unsere Wünsche dem Gemüt anheimstellen. Später wurde ihm dieser Herzenswunsch in ganz anderer, für alle Beteiligten viel geeigneterer Weise erfüllt.

Auf Seite 89 von „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir: „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen.“ Der materielle Sinn muß zum Schweigen gebracht werden, wenn wir durch den geistigen Sinn die Bedeutung der Wahrheit erkennen und ihre Stimme vernehmen möchten. Unsere Führerin schreibt auf Seite 272 desselben Buches: „Diesen Sinn eignen wir uns nur dann an, wenn wir ehrlich, selbstlos, liebevoll und sanftmütig sind.“

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