Die Menschheit, unsicher und furchtsam, forscht nach Sicherheit und Schutz vor dem Bösen. Wie können diese Sicherheit und der Schutz gefunden werden, und was ist ihre Quelle? Sie können nur von dem kommen, was beständig ist und nicht hin und her schwankt. Die Christliche Wissenschaft zeigt der Menschheit den Weg zu dieser Sicherheit und diesem Schutz durch ein Verständnis von Gott — dem unwandelbaren Guten. Durch das Christus-Licht, das göttlich ist, empfangen wir eine anwendbare Erkenntnis Gottes.
Das beständig von einem Leuchtturm ausgehende Licht führt den Seemann nachts oder bei Sturm zum Hafen. Dieses Licht hat den Zweck, dem Seefahrer einen vorgeschriebenen Kurs zu schiffbaren Wassern anzuzeigen. Ebenso wie der Seemann des Lichts vom Leuchtturm bedarf, so bedarf die Menschheit der Beständigkeit des göttlichen Lichts. Dieses Licht ist allen Menschen durch die Wissenschaft des Christus gegeben. Es erweckt sie aus dem Traum des Leides und der Zwietracht und weist ihnen den Weg zum sicheren Hafen der Freiheit.
Die Kirchen Christi, Wissenschafter, bieten der Menschheit einen sicheren Hafen, wo jeder Mann, jede Frau und jedes Kind sich der Beständigkeit des göttlichen Lichts erfreuen und lernen kann, es in den täglichen Angelegenheiten anzuwenden. Gott fordert, daß wir das gleichbleibende, beständige Licht des Christus ausdrücken. Wenn das Verlangen nach geistiger Erleuchtung in uns stark ist, kommt der Christus zu uns, wandelt unser Denken um, erhebt es und tröstet uns. In solchem Augenblick verstehen wir, daß des Menschen Sein fest in der Harmonie der Seele verankert ist, wo alles Sein mit Gott durch Widerspiegelung verbunden ist.
Im Jesaja lesen wir: „Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (60:2). Wie oft hören wir sagen: „Wenn es wirklich einen Gott gäbe, so würde Er die Menschheit nicht leiden lassen.“ Bei solch einer Äußerung wird nur die Dunkelheit in Betracht gezogen, und die Herrlichkeit des Lichts wird überhaupt nicht beachtet. Dieses Licht wird uns allezeit durch Gottes unendliche Liebe zuteil.
Dunkelheit ist Mesmerismus, der sich in verschiedenen Formen kundtut, die alle unwahr sind. Das erste Kapitel der Bibel enthält die folgenden Worte: „Und Gott sprach: Es werde Licht!“ (1. Mose 1:3.) Dieses Licht zieht wie ein Pfad durch das Alte Testament für jeden, der bereit ist, es wahrzunehmen. Es erhält seinen vollen Strahlenglanz in der Erfüllung aller Prophezeiung, in der Geburt Jesu. Sacharja sah das Kommen des Messias voraus. Dieses Licht war so beständig, daß selbst 300 Jahre, die ohne Prophezeiung vor Jesu Geburt verstrichen, die Erwartung seines Kommens nicht auslöschen konnten.
Jesus sagte von sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8:12). Und Mrs. Eddy beschreibt das Leuchten dieses Lichts in ihrem Gedicht „Weihnachtsmorgen“ (Poems, S. 29):
Du mildes Leuchten der lebend'gen Liebe,
Todlosen Lebens sanfter Strahl,
O Wahrheit, die nie endet — hoch du stehest,
Hoch über ird'scher Kämpfe Qual,
Hoch über Erdenmakel, Glaubensformen.
Das Licht des Christus offenbart uns die Herrlichkeit Gottes, die Weisheit des Gemüts, die Freiheit des Geistes, das Jauchzen und Schwingen der Seele, die Sicherheit des Prinzips, die Lebendigkeit und Frische des Lebens, die Klarheit und den Glanz der Wahrheit und die Reinheit der Liebe.
Ebenso wie das Licht des Leuchtturms nichts von den Gefahren weiß, denen sich der Seemann gegenübersieht, und sich nicht um einen kommenden Sturm kümmert, so kennt Gottes Liebe keine Furcht und hat keine Kenntnis von irgendeiner Gefahr. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Die Einheit des Guten“ (S. 17): „Der Irrtum behauptet, Gott müsse das Böse kennen, weil Er alles wisse; aber die Heilige Schrift erklärt, daß Gott unseren ersten Vorfahren sagte, welches Tages sie von der Frucht des Bösen äßen, müßten sie gewißlich des Todes sterben. Würde das nicht die widersinnige Bedeutung haben, daß Gott zugrunde gehen müßte, wenn Er das Böse kennte, da das Böse unvermeidlich zum Untergang führt? Statt dessen laßt uns annehmen, daß Gott sagt: Ich bin das unendliche Gute; daher kenne Ich das Böse nicht. Da Ich im Licht wohne, kann Ich nur den Glanz Meiner eigenen Herrlichkeit erschauen.“
Es würde niemandem einfallen, bei einem starken Sturm die regulären Lichtsignale des Leuchtturms zu ändern. Ebenso sollte niemand auf den Gedanken kommen, daß der menschliche Sinn das göttliche Gesetz ändern oder seine Tätigkeit beeinflussen könne. Alles, was vom göttlichen Licht zu uns ausstrahlt, gehört uns und bringt unser Denken in Einklang mit Gott, so daß Gottes Weg unser Weg wird. Jeder von uns kann sicher sein, daß das göttliche Prinzip immer bereit ist, jeden zu leiten, der seine Führung sucht. Aber wir können Ihm nicht vorschreiben, was für eine Führung es sein soll.
Was dem menschlichen Sinn unmöglich erscheint, wird durch das göttliche Gesetz möglich werden. Moses empfing Sittengesetze, sie nützten jedoch nur denen, die ihnen gehorchten. Durch ihre enge Gemeinschaft mit Gott empfing unsere Führerin Gesetze, die sie im Kirchenhandbuch niederlegte und wodurch ihre Kirche geschützt und jedes Mitglied gesegnet wird, das sie befolgt.
Gehorsam diesen Gesetzen gegenüber befähigt uns, mehr Christus-Licht zu empfangen und täglich und beständig die heilende, erlösende Liebe auszustrahlen. Wir sollten niemals glauben, über diese Gesetze hinausgewachsen zu sein. Es kann nichts höher liegen als die göttliche Quelle. Die Gesetze zu vernachlässigen oder sie nicht zu achten bedeutet, daß man das Licht nicht mehr vom göttlichen Prinzip empfängt. Ein Schiff mag von seinem Kurs abgekommen sein, aber der Leuchtturm strahlt weiterhin sein beständig leitendes Licht aus.
Wenn jemand von seinem Pfad, der zu Gott, zu dem göttlichen Hafen führt, abgekommen ist, so leuchtet die Reinheit des Christus-Lichts weiter fort. Welche Freude ist es für jeden Christlichen Wissenschafter, diesen sicheren Hafen zu finden, wenn er dieses göttliche Licht erkennt und ihm folgt!