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Persönliche Freiheit

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschen sehnen sich nach Freiheit und möchten die Fesseln abstreifen, durch die sie sich in ihrem Beruf bedrängt oder eingeengt oder zu Hause und in familiärer Beziehung gebunden fühlen.

Als die Schreiberin die Christliche Wissenschaft kennenlernte, die sie sehr bald aus Krankheit und Sorgen heraushob, spürte sie, welche Freiheit in der ewigen Harmonie Gottes liegt. Sie lernte, daß Gott göttliches Prinzip ist, göttliches Gemüt, das einzige Gemüt, und daß der Mensch Seine Idee ist, die im göttlichen Gemüt lebt. Gott kennt Seine Ideen und erhält sie allezeit in Harmonie. Der Mensch ist dazu geschaffen, Gott in aller Vollkommenheit, Gesundheit und Reinheit widerzuspiegeln. Christus Jesus öffnete seinen Jüngern die Augen für die Wahrheit über Gott und Seine Beziehung zum Menschen, Seiner Idee. Weil Jesus klar erkannte, daß der Mensch mit seinem Schöpfer eins und untrennbar von Ihm ist, konnte er die Forderung stellen: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matth. 5:48). Er wußte und demonstrierte, daß Vollkommenheit keine utopische Theorie ist, weil der Mensch als Gottes Idee die Vollkommenheit seines Vaters widerspiegelt.

Mrs. Eddy macht es deutlich, daß wir in Wirklichkeit alle in dem einen Gemüt, der einen intelligenten Quelle, weilen und daß der von Gott geschaffene Mensch nur um die Dinge Gottes weiß. Lassen Sie uns des Menschen Gotteskindschaft anerkennen; lassen Sie uns beanspruchen, daß er Gesundheit widerspiegelt, lassen Sie uns die Furcht ablegen und Vollkommenheit anstreben und ausdrücken! Wie Paulus sagte (2. Kor. 13:11 — n. der engl. Bibel): „Seid vollkommen, tröstet euch, habt einerlei Sinn, seid friedsam! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.“

Frieden ist von Freiheit begleitet, denn Freiheit ist ein geistiger Begriff und kann nur in Gott gefunden werden. Auf Seite 225 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Alles, was den Menschen zum Sklaven macht, ist der göttlichen Regierung entgegengesetzt. Wahrheit macht den Menschen frei.“ Jeder einzelne kann diese Wahrheit durch Christus, die göttliche Botschaft von Gott an den Menschen, erreichen.

Allgemein gesprochen glauben wir, daß wir Frieden und Freiheit haben, wenn wir unsere Pflicht erfüllen. Und das ist auch der Fall. Was ist aber unsere Pflicht? Hat zum Beispiel eine Mutter, die ständig um ihr Kind bangt, die es vor jedem Luftzug ängstlich behütet, damit es sich nicht erkältet, ihre Pflicht getan? Ein Christlicher Wissenschafter wird wissen, daß die Pflicht einer Mutter darin besteht zu erkennen, daß der Mensch Gott in all Seiner Vollkommenheit widerspiegelt. Wenn eine Mutter ihr Kind in Gott, dem Schöpfer und Erhalter alles Guten, geborgen weiß, dann wird sie von falschem Verantwortungsgefühl frei sein.

Unsere Führerin macht uns in ihren Schriften immer wieder klar, daß wir gar nichts zu fürchten haben, weil das Böse keine Macht hat. Es gibt nur eine Macht, Gott. Sie schreibt: „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist und daß Er daher das göttliche Prinzip ist“ (ebd., S. 275). Wir müssen jedoch auf unsere Gedanken achtgeben und uns klarmachen, daß Gott sie lenkt. Dadurch wird verhindert, daß falsche Gedanken in unser Bewußtsein eindringen.

Gott kennt nur Harmonie. Darauf dürfen, ja sollten wir bauen. Wenn eine Mutter sich bemüht, Gottes Gedanken in sich selbst zu festigen, werden die Fesseln falscher Furchtgedanken abfallen. Sie wird frei sein, und ihr Kind ebenfalls.

Wenn jemand, der im Beruf steht, den Furchtgedanken hegt, einer seiner Kollegen könne qualifizierter sein als er, oder wenn er den Wunsch hat, seinen Mitarbeiter zu überflügeln oder ihn an die Wand zu drücken, wird er die Freiheit nicht finden. Nur ein uneigennütziges Streben, aus dem Bewußtsein geboren, daß allein Gott sowohl uns wie auch dem anderen Intelligenz gibt, läßt uns frei und sicher schaffen.

Genauso verhält es sich beim Sport. Ist man bemüht, in echter Kameradschaft zu seinen Sportskollegen gute Leistungen zu vollbringen, wodurch das eine Gemüt, Gott, demonstriert wird, wird man das Ziel frisch und frei erreichen.

Häufig geschieht es, daß wir von Menschen beurteilt und scharf kritisiert werden. Wir leiden vielleicht unter dieser Kritik. Ob wir in unserer Eitelkeit verletzt sind oder ob der Kritik negative Gedanken zugrunde liegen, ist völlig unwesentlich. Warum leiden wir? Jakobus gab den Rat (5:13): „Leidet jemand unter euch, der bete.“ Beten heißt uns mit Gottes Sein in Einklang bringen.

Wenden wir uns doch an Gott, wenn wir Zweifel haben über unser Tun oder über die Ehrlichkeit des Kritikers, und bitten Ihn, uns zu prüfen und zu richten. Stellen wir doch unsere Belange Gott anheim! Wir werden Seine Stimme vernehmen, wenn wir beim Beten aufmerksam lauschen. Und seine Antwort wird uns frei machen, frei von falschen Gedanken. Besteht die Kritik zurecht, dann werden wir es erkennen, und als einsichtige Menschen werden wir unsere Handlungsweise ändern können. Unser Gebet wirkte sich aus. Beruht die Kritik aber auf Lieblosigkeit, dann brauchen wir nur zu wissen, daß Gott nichts Übles an uns herankommen läßt. Christus, die Botschaft der Wahrheit und Liebe, hat unser Denken geläutert und uns frei gemacht.

Wenn wir in unserem Denken und Tun Gutes zum Ausdruck bringen, Liebe üben, aber vor allem Vertrauen zum Guten haben, dann werden wir das Wirken Gottes spüren. Persönliche Freiheit erlangen wir nur, wenn wir uns von dem Willen Gottes regieren lassen. Dazu müssen wir Seinen Forderungen bedingungslos nachkommen und Ihm so gehorchen. Gott fordert von uns, richtig zu denken, und die Wissenschaft des Christus lehrt uns, es zu tun. Richtig denken heißt jede Disharmonie, jedes Übel als nichts erkennen und zurückweisen.

Die Menschen beugen sich oft vor einer vermeintlich von Gott auferlegten Strafe oder Krankheit; sie sind daher Sklaven ihrer eigenen falschen Gedanken. Gott schickt weder Krankheit noch irgendein anderes Übel. Gott ist nur gut. Das können wir erkennen. Die Früchte dieser Erkenntnis und unseres Gehorsams gegen Gott werden sich täglich in unserer Kirche zeigen, in unserem Beruf, unserer Ehe, unserer Familie und unserer Freizeit. Wir tun dann unsere Pflicht. Wir haben den Christus-Pfad beschritten.

In ihrem Buch „Vermischte Schriften“ sagt unsere Führerin auf Seite 347: „Ich betrete den Pfad. Er mag eben oder er mag rauh sein, aber immer ist er gerade und schmal. Und wenn es immer bergan geht, der Aufstieg ist leicht und der Gipfel erreichbar.“ Welch’ wunderbare Verheißung! „Der Gipfel ist erreichbar.“ Der Gipfel ist geistige Freiheit. Das Gesetz der sogenannten materiellen Welt mit seiner Furcht und seinen Begrenzungen aller Art verliert an Macht und vergeht schließlich für uns. „Christus ist des Gesetzes Ende“ (Röm. 10:4). Wir sind frei.

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