Unsere geliebte Führerin sorgte weise, nachhaltig und gut für die geistige Erziehung der Kinder, als sie Artikel XX, mit der Überschrift „Sonntagsschule“, in das Handbuch Der Mutterkirche mit aufnahm.
Die Sonntagsschullehrer sind immer wieder davon beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit und Natürlichkeit die Schüler den Geist des Wortes Gottes in ihren ersten Lektionen aufnehmen. Sie fangen nicht nur sogleich an, die Gebote, das Gebet des Herrn und die Seligpreisungen zu lernen, sondern sie erkennen und verstehen auch sehr schnell deren geistige Bedeutung. Der Beweis dafür ist darin zu sehen, mit welcher Einfachheit und Beständigkeit sie die gefundenen Wahrheiten anwenden.
Wenn das Kind in der Sonntagsschule Fortschritt macht, wird es mit Gott besser vertraut. Durch die Zehn Gebote lernt es Gott zu lieben und zu verstehen und auch seinen Nächsten zu lieben. Der Schüler erkennt sehr schnell, daß in den Beziehungen zwischen ihm und seinen Spielkameraden einer dem anderen der Nächste ist und daß sie daher in der Liebe, die Gott ist, eins sind. Durch das Gebet des Herrn in Verbindung mit seiner geistigen Bedeutung von Mrs. Eddy (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 16) lernt der Schüler die Vaterschaft und Mutterschaft Gottes verstehen.
Das Kind lernt die Seligpreisungen zu lieben. Durch sie veranschaulicht der Lehrer dem Kinde, wie es den Forderungen der Lehren Jesu begegnen kann und wie es den Lohn des Glücklichseins erlangen kann, wenn es sich an diese Lebensregeln hält.
Wie wichtig es ist, schon früh ein praktisches Wissen und Verständnis dieser grundlegenden Lektionen zu erhalten, wird durch die folgende Heilung betont, die ein achtjähriger Junge erlebte. Er besuchte die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft von seinem dritten Lebensjahr an.
Er hatte sich schon sehr auf den Besuch einer geliebten Tante gefreut. Als sie ankam, mußte man ihr auf das Sofa im Wohnzimmer helfen, denn sie schien große Schmerzen zu haben. Der Junge wollte ihr so gern dieselbe Hilfe geben, die er selbst immer erhalten hatte, und zwar durch Gebet, wie er es in der Sonntagsschule gelehrt worden war. Zärtlich legte er den Arm um seine Tante und flüsterte: „Bete doch das Gebet des Herrn. Ich weiß, daß es dich sofort heilen wird.“
Diese Worte rüttelten die Tante auf, wie nichts anderes es getan haben könnte. Sie fragte daraufhin, wie jemand durch einige gesprochene Worte von Schmerzen befreit werden könnte. Der Junge antwortete prompt: „O, es sind nicht nur die Worte, die du sprichst; sondern was diese Worte bedeuten, das tut die Arbeit.“
Sie beteten das Vaterunser gemeinsam, und zum großen Erstaunen der Tante hörten die Schmerzen sofort auf. Der Junge war jedoch nicht überrascht, denn er war völlig davon überzeugt, daß dieses machtvolle Gebet wirken würde. Er war gelehrt worden, daß es schnell jede Not stillen würde, wenn man es durchdacht anwendete. Daran glaubte er von ganzem Herzen.
Der Schüler, der mit den ersten Lektionen, die in der Sonntagsschule gelehrt werden, eine gute Grundlage bekommen hat, wird ganz natürlich Fragen stellen und Antworten erhalten, die sein Bedürfnis befriedigen. Durch Fragen und Antworten zu lehren, die sich auf die Lektionspredigten des Vierteljahrshefts der Christlichen Wissenschaft gründen, wird das geistige Wachstum der gesamten Klasse fördern.
Ein dreizehnjähriges Mädchen erzählte, daß sie in der Turnhalle von einem Ball ins Auge getroffen wurde. Die Lehrerin fragte sie, ob sie vom Spiel befreit werden möchte, abe sie verneinte es. Sie sagte, sie betete, wie sie es in der Sonntagsschule gelehrt worden war, und wußte, daß es in Gottes Reich keine Schmerzen gibt. Am Schluß der Turnstunde fühlte sie keine Schmerzen mehr im Auge, und ihr Gesicht zeigte keine Schwellung oder Verfärbung.
Einer Klasse von Zehnjährigen war gesagt worden, in jeder Woche eins der Zehn Gebote zu nehmen und es auf ihre täglichen Probleme anzuwenden. Später, als die Schüler erzählten, wie sie dies gemacht hatten, sagte ein Mädchen, daß sie in der Schule mit einem Jungen an einem Tisch zusammenarbeiten mußte, der für unehrlich galt. Nachdem sie den Tisch verlassen hatte und zu einer anderen Klasse gegangen war, entdeckte sie, daß sie ihr Portemonnaie vergessen hatte. Als sie zurückging, war das Portemonnaie zwar dort, aber es fehlte ein Dollar. Sie richtete ihr Denken auf das Erste Gebot, und da sie gerade damit arbeitete, dachte sie auch an das Gebot (2. Mose 20:15): „Du sollst nicht stehlen“. Sie erzählte in der Schule nichts darüber, sondern arbeitete still für sich selbst. Einige Tage danach kam der Junge zu ihr und sagte: „Ich habe deinen Dollar gefunden“, und gab ihn ihr.