Als ich noch ein ziemlich kleines Mädchen war, wurde ich von der wunderbaren Heilung meiner Großmutter beeindruckt. Ich kannte sie nur krank und im Bett liegend, und ich mußte mich immer sehr ruhig verhalten, wenn ich in ihrer Nähe war. Ungefähr zwölf Jahre lang mußte sie nach einer sehr strengen Diät leben.
Eines Tages gab ihr eine Freundin einen Herold der Christlichen Wissenschaft, französische Ausgabe. Da meine Großmutter zu krank war, um selbst darin zu lesen, las meine Mutter ihr vor, und meine Mutter sah sofort, daß diese Wissenschaft der Weg war, dem wir folgen sollten.
Dann wurde angekündigt, daß in Paris ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft gehalten werden sollte. Wir wohnten aber weit entfernt von Paris, und es bedeutete eine erhebliche Reise, wenn wir dorthin wollten. Meine Mutter sagte einfach: „Wenn dies die Wahrheit ist, kann mich nichts daran hindern, den Vortrag zu besuchen.“ Die zahlreichen Hindernisse, die sich diesem Unternehmen entgegenstellen wollten, wurden überwunden, und meine Mutter konnte sich den Vortrag anhören. Keiner in der Familie hat jemals die Freude vergessen, die sie bei ihrer Rückkehr ausstrahlte. Sie war wahrhaftig umgewandelt.
Meine Großmutter bat dann eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Behandlung und wurde sehr schnell geheilt, obwohl sie von den Ärzten aufgegeben worden war.
Zu dieser Zeit befand ich mich in einem schlechten Gesundheitszustand. Ich hatte eine Rückgratverkrümmung, fürchtete mich vor allem und war äußerst schwach. Wochen- oder monatelang konnte ich nicht zur Schule gehen.
Kurze Zeit, nachdem meine Mutter vom Vortrag zurückgekommen war, bemerkte ich, daß meine Furcht verschwunden war, und ich hatte eine große Lebensfreude. Später erkannte ich, daß sich infolge der Wahrheit, die meine Mutter erkannt und angenommen hatte, wie schwach es auch gewesen sein mag, die Atmosphäre in unserem Heim gänzlich geändert hatte. Ja, nach ihrer Rückkehr vom Vortrag wurde über Vorsichtsmaßregeln, Heilmittel oder Diäten gar nicht mehr gesprochen. Alle Dinge solcher Art waren wie durch einen Zauber verschwunden, und wir alle waren durch einen neuen Begriff von Gott und Religion gesegnet.
Später stellten wir fest, daß sich mein Rückgrat gänzlich ausgerichtet hatte. Ich nahm sehr aktiv an verschiedenen Sportarten teil und war besonders flink und behende.
Meine Familie trat dann aus der protestantischen Kirche aus, zu der wir gehörten und in der mein Großvater Diakon war, und organisierte eine Gruppe mit mehreren Freunden, die inoffiziell zusammenkamen, um christlich-wissenschaftliche Gottesdienste abzuhalten. Ich hatte dann das Vorrecht, eine Schülerin in der Sonntagsschule dieser Gruppe zu sein.
Dies war eine goldene Stunde in unserem Studium der Christlichen Wissenschaft. Weil wir nicht wußten, was tierischer Magnetismus war, und noch weniger wußten, wie wir uns dagegen schützen konnten, gingen wir später durch tiefe Wasser. In den schweren Jahren, die darauf folgten, hatte ich Gelegenheit zu lernen, wie machtlos der tierische Magnetismus ist. Dann hatte ich viele schöne Demonstrationen, die meinen Weg erleuchteten.
So wurde ich von einem großen Müdigkeitsgefühl befreit, das von einem Nervenzusammenbruch begleitet war. Ich entdeckte schließlich, daß wir in all den kleinen Dingen unseres täglichen Lebens erfolgreich arbeiten können, und zwar nicht, indem wir es durch unseren eigenen Willen oder durch Eigenliebe tun, sondern indem wir es für Gott tun. Diese Entdeckung löschte jegliches Müdigkeitsgefühl wie auch den Nervenzusammenbruch aus.
Ich mußte mich auch gegen ein Wiederauftreten der Furch verteidigen, die mich daran hindern wollte, glücklich zu sein. Furcht lähmte alle Vernunftgründe, die ich hatte, um mich zu freuen und Gott zu danken. Ich hatte ständig um mich selbst wie auch um meine Familie Angst. Als ich an dem Problem arbeitete und dabei von einem Ausüber unterstützt wurde, erkannte ich, daß ich nicht dem Ersten Gebot des mosaischen Gesetzes treu blieb und daß ich an mehrere Götter glaubte. Diese Entdeckung verbannte die Furcht und hatte gleichzeitig die Heilung von mehreren Krankheiten, unter denen ich damals litt, zur Folge.
Ich bin glücklich, daß ich Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche bin und daß ich Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft gehabt habe.
Ich bin tief dankbar für Christus Jesus und für das Licht, das Mrs. Eddys Entdeckung der Wissenschaft meinem Leben und der Welt bringt. — St.-Germain-en-Laye, Seine-et-Oise, Frankreich.
