Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Botschaft des Vorstands der Christlichen Wissenschaft* zu der am 7. Juni 1965 gehaltenen Jahresversammlung Der Mutterkirche

Aus der September 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedem Mitglied Der Mutterkirche überall in der Welt entbieten wir liebevolle und herzliche Grüße. Jedem treuen Christlichen Wissenschafter, jedem wahren Christen, jedem aufrichtigen Anhänger eines jeglichen auf Gott gegründeten Glaubens, der ehrlich daran arbeitet, das Menschengeschlecht zu heben und zu vereinen, bieten wir unsere Mitarbeit und Unterstützung an.

Diese Notwendigkeit, das Menschengeschlecht zu verbessern und zu fördern, ist das Problem der Zeiten. Jede Generation steht dieser Herausforderung von neuem gegenüber und arbeitet intensiv daran. Der Erfolg muß sich zeigen. Er wird sich zeigen. Er kann nicht ausbleiben, denn der Schöpfer von allem hat verheißen: „Die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen“ (Jes. 40:5).

Das Forschen nach der wirklichen Quelle der Einheit kennzeichnete das Lebenswerk unserer Führerin Mary Baker Eddy. Sie erkannte bald, daß es nutzlos ist, mit der üblichen Auffassung, Gott sei beides, gut und böse, Geist und Materie, nach der Einheit zu suchen. Bei ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft stellte sie fest, daß das Verständnis von Gott als der göttlichen Liebe, als dem allumfassenden Geist, die einzige Macht ist, die wirklich die Menschen in Harmonie und gegenseitigem Verstehen zusammenhalten kann. Sie war sich klar, daß die Menschheit gehoben wird, wenn wir diese Liebe individuell ausdrücken.

Mrs. Eddy sagt (Pulpit and Press, S. 21): „Ich sehne mich danach und lebe dafür, diese Liebe demonstriert zu sehen. Es ist mein Streben und mein Gebet, daß sie in meinem eigenen Herzen wohne und in meinem Leben offenbar werde. Wer will sich mir in diesem reinen Vorhaben anschließen und gewissenhaft kämpfen, bis es durchgeführt ist?“ Sind wir bereit, uns unserer Führerin in diesem großen Unternehmen anzuschließen? Dann lassen Sie uns, wie sie es tat, gewissenhaft dem Christus-Beispiel des Meisters folgen und die erhebende und reinigende Macht der göttlichen Liebe ausdrücken. Jesus sagte (Joh. 12:32): „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“

Dies besagt, daß der Meister beabsichtigte, sich und andere durch den Christus über die herabziehende Tendenz der Materie zu einem vollen Verständnis und der Demonstration des Lebens in Gott, dem unendlichen Geist, zu erheben. Sein Erfolg war unvergleichlich. Sein Leben der Liebe zog die Menge zu ihm und legte die Grundlage für das Christentum — die Religion der Liebe, die Religion, die imstande ist, alle Völker aller Zeiten zu vereinen.

Christus Jesus erwartete von seiner Kirche, daß sie seinen aufwärtsführenden Pfad verfolge und seine wunderbaren Heilungswerke wiederhole. 300 Jahre lang tat sie dies. Christi Kirche behob in seinen Tagen erfolgreich allein durch geistige Kraft alle menschlichen Nöte, und sie ist heute hier, um dies durch die inspirierte Offenbarung der Christlichen Wissenschaft zu tun.

Nahezu ein Jahrhundert lang hat sich die Christliche Wissenschaft als der verheißene Tröster erwiesen, als die Wiederkehr des ursprünglichen geistigen Christentums zur Erde. Wie können wir die ganze Menschheit mit dieser segenspendenden Religion wirksamer bekannt machen? Vielleicht denken wir an die Menschheit nicht umfassend genug. Der Meister schloß niemals jemanden aus; er trat dafür ein, der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden. Er sagte: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur“ (Mark. 16:15). Er brachte seine Kirche der breiten Masse. Opposition erschreckte ihn nicht. Sie machte sein Wirken nur noch kraftvoller. Lassen Sie auch uns in dem selbstlosen Christusgeist unsere Kirche der ganzen Welt bringen!

Heute stehen wir einer gesellschaftlichen Umwälzung gegenüber, die eine der größten und entzweiendsten der Geschichte ist. Diese Umwälzung ist von dem lebhaften Verlangen des einzelnen gekennzeichnet, die wirkliche Bedeutung des Lebens herauszufinden und in einer zunehmend schwierigen und unpersönlichen Gesellschaft seinen rechtmäßigen Platz zu erringen und seine Identität zu behaupten. Es lehnt sich oft etwas in ihm auf, er fühlt sich seinen Mitmenschen entfremdet, und machtlos, die Gesellschaft zu ändern.

Wie kann dieser Situation begegnet werden? Gesellschaftliche und staatliche Organisationen als solche stellen nicht die notwendige Verbindung mit dem einzelnen her noch helfen sie ihm, seine eigentlichen Nöte zu beheben. So hilfreich und wichtig diese Bemühungen sind, sie genügen nicht. Sie gehen dem Übel nicht auf den Grund. Die Antwort wird nur gefunden, wenn man sich mit den moralischen und geistigen Nöten des einzelnen erfolgreich auseinandersetzt.

Die Schwierigkeit ist im Grunde die in der Materie wurzelnde Gleichgültigkeit der Welt Gott gegenüber: ein individueller und kollektiver Zug, eine Antwort auf die Probleme des Lebens immer weniger von Gott zu erwarten. Früher oder später müssen sowohl der einzelne wie auch die Gesellschaft willens sein, den schweren und unseligen Folgen davon, daß sie ihren Glauben auf die enttäuschenden Versprechungen der Materie gründeten, unerschrocken entgegenzutreten. Sie müssen erkennen, daß Vertrauen auf die Materie nicht nur die Menschen von Gott, dem Guten, abschneidet, sondern sie herunterzieht und auseinanderreißt.

Hält die Christliche Wissenschaft die praktischen — die moralischen und geistigen — Mittel bereit, um diese Probleme zu lösen? Das steht außer Frage. Sie tut es. Diese praktischen Mittel liegen in einem größeren Verständnis des Geistes der Christlichen Wissenschaft und darin, daß wir uns die Möglichkeit unserer Organisation, die Menschheit zu Gott emporzuheben, in größerem Maße weise zunutze machen.

Wir dürfen nie vergessen, daß diese Bewegung geistig organisiert ist. Darum ist ihre wirkliche Fähigkeit zu dieser Arbeit geistig, nicht nur menschlich. Unsere erfolgreichste Kirchenarbeit zeigt sich in einem gut ausgeglichenen Zusammenwirken des Geistes und des Buchstabens der Christlichen Wissenschaft.

Die Stärke und der Erfolg unserer Kirche hängen von drei wesentlichen Punkten ab: 1.) Einem guten Zweck und einem bestimmten, klar dargelegten Ziel. Dieses finden wir in den Schriften unserer Führerin. 2.) Einem durchdachten, durchführbaren Plan zur Erreichung dieser Ziele. Wir finden diesen im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy. 3.) Der aktiven, bereitwilligen Zusammenarbeit unserer Mitglieder, um Zweck und Ziel unserer Kirche zu erfüllen.

Die ersten beiden wesentlichen Punkte wurden uns durch die selbstlose Liebe unserer Führerin gegeben. Die Verantwortung für den dritten Punkt ruht eindeutig auf unseren Schultern. Es hängt von unseren aktiven, vereinten Anstrengungen ab, die Wissenschaft des Gemüts-Heilens zu demonstrieren, kundzutun und auszubreiten.

Was tun wir dazu? Die Liebe unserer Führerin war groß genug, um jedes Opfer zu bringen und uns diese einzigartige Kirchenorganisation zu geben. Lieben auch wir genug, um jedes Opfer, das von uns gefordert wird, zu bringen, damit unsere Kirche ihre von Gott bestimmte Mission erfüllen kann? Unsere Bewegung ist auf Liebe gegründet und kann nur durch die Liebe, die ihre Mitglieder ausdrücken, richtig arbeiten.

In einer ihrer bedeutendsten Ausführungen über Kirchenfortschritt sagt unsere Führerin (Vermischte Schriften, S. 98): „Wir kommen, um unsere Organisationen und Einrichtungen zu stärken und dauernd zu erhalten, um Kraft zu finden in der Einigkeit — Kraft, mit Gottes Hilfe diese reine und unverfälschte Religion aufzubauen, deren Wissenschaft Gott und die Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen beweist. Dieses Vorhaben ist unendlich groß, es muß beginnen mit dem Wachstum des einzelnen, ein, Ziel aufs innigste zu wünschen‘.“

In der Christlichen Wissenschaft sind das Wachstum des einzelnen und das Wachstum der Kirche untrennbar miteinander verbunden. Beide kommen aus einem erweiterten geistigen Verständnis. Das Heilen in der Christlichen Wissenschaft ist ein demonstrierter Beweis dieses Verständnisses. Ohne diesen praktischen Beweis würde nicht ein einziges Gebäude einer Zweigkirche gebaut worden sein, nicht einmal dieses prächtige Gebäude würde heute hier stehen!

Trotz hartnäckiger Opposition ist die Heilarbeit in der Christlichen Wissenschaft ständig vorwärtsgegangen. Diese Opposition ist hauptsächlich auf die Theorie zurückzuführen, daß der Schöpfer des Menschen und des Universums sich durch oder als Materie ausdrücke und die Leiden der Menschheit entweder verursache oder zulasse. Die Christliche Wissenschaft weist diese Theorie entschieden zurück, weil sie die Allheit und Liebe Gottes als unendlichen Geist voll und ganz anerkennt.

Im Laufe der Jahre hat die in ihren sichtbaren Formen allmählich abgenommen. Heute tritt sie eher in einer fast unmerklichen Maske auf: in allgemeiner Interessenlosigkeit.

Mangelndes Interesse für die Christliche Wissenschaft entspringt der Unwissenheit über die Christliche Wissenschaft. Wenige würden unserer Religion ablehnend gegenüberstehen, wenn sie sie wirklich verständen und wenn diese Wissenschaft nicht in bezug auf Heilung volles Vertrauen auf geistige Mittel verlangte. Aber Geistigkeit ist gerade der Wesenskern der Christlichen Wissenschaft und des reinen Christentums.

Auf der Grundlage ihrer Geistigkeit hat die Christliche Wissenschaft viel mit anderen Konfessionen gemeinsam. Täten wir nicht gut daran, jene Gebiete der Übereinstimmung herauszufinden, anstatt zu denken, wir seien verschieden oder machten eine Ausnahme? Unsere Führerin sagt (Vermischte Schriften, S. 21): „Wenn die Zeiten geistiger werden, wird man erkennen, daß die Christliche Wissenschaft nur durch ihre stärkere Geistigkeit von anderen christlichen Bekenntnissen abweicht.“

Die Menschheit braucht die Christliche Wissenschaft heute dringender denn je. Überall wird der Hilferuf nach Heilung laut — Heilung in einem höheren und weiteren Sinn: Die Überwindung von Sünde und Furcht, Unwissenheit und Kummer, von Mangel und Begrenzung jeder Art wie auch die Heilung körperlicher Leiden. Weil die Not heute so viel größer ist, ist jetzt für Wachstum in unserer Bewegung sogar mehr Gelegenheit vorhanden als in ihren ersten Tagen.

Lassen Sie uns von ganzem Herzen auf diese Herausforderung reagieren! Wir wollen unsere Führerin nicht enttäuschen! Lassen Sie uns das heilige Vertrauen, das sie in uns gesetzt hat, nämlich ihre große Demonstration weiterzutragen, treu erfüllen!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1965

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.