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Das göttlich Natürliche

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der September 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott ist Geist. Geist ist uranfänglich. Alles, was von Gott ausgeht, ist geistig. Es ist daher ganz natürlich, daß die Schöpfung, einschließlich des Menschen, geistig ist. Das ist eine Tatsache, die Christliche Wissenschafter dankbar und freudig anerkennen. Jede mystische Betrachtung des geistigen Menschen, als ob er ein nebelhaftes Wesen wäre, mit dem wir uns wirklich nicht identifizieren sollten, verleugnet die Natur Gottes und Seiner Schöpfung und verstößt gegen das Erste Gebot.

In dem Maße jedoch, wie wir durch die Christliche Wissenschaft die Allheit des Geistes, anerkennen, geben wir unseren Glauben an die Materie, das Gegenteil des Geistes, auf. Das Böse und Vergängliche, das die Materie darstellt, verliert für uns seine vermeintliche Natürlichkeit und Wirklichkeit. Das geistig Gute wird offenbar. Diese Veränderung des Denkens führt uns aus der Unsicherheit heraus, in die uns eine jede Lebensauffassung verstrickt, die voraussetzt, Geist sei in der Materie oder bestehe Seite an Seite mit der Materie und das göttlich Natürliche sei im Unnatürlichen.

Die Bibel sagt (1. Kor. 2:12): „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.“ Was wir besitzen, sollten wir tatsächlich kennen. Um unsere geistige Wesenheit wahrzunehmen, gehen wir von der Tatsache aus, daß wir keine Sterblichen sind. Leben, Gott, ist das Erste. Was zuerst ist, ist das Original oder das göttlich Natürliche. Alles, was dem widerspricht, ist in gewissem Grade die Umkehrung des Ursprünglichen. Gott, Leben, bleibt ewig derselbe. Also bleiben auch wir in unserem wahren Sein ewig dieselben und bestehen ganz natürlich so, wie uns Gott zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Es ist göttlich natürlich, zu leben, und daher unnatürlich, zu sterben. Auf Seite 427 von „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Gott, Leben, Wahrheit und Liebe machen den Menschen todlos.“

Wahrheit ist der Ursprung aller Wirklichkeit. Die Lüge war nicht zuerst da; sie ist darum unnatürlich. Die Erkenntnis der Wahrheit über uns selbst befähigt uns, die Natürlichkeit unseres geistigen Seins zu verstehen, und löscht die Lüge der Materialität aus.

Mrs. Eddy beginnt den Artikel „Heilen durch Wahrheit“ in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ mit den Worten: „Der geistige Auftrieb für das Menschengeschlecht in körperlicher, sittlicher und christlicher Hinsicht ist die sichere Erkenntnis, daß Wahrheit Gutes bekundet und daß sie natürlich ist, während der Irrtum oder das Böse tatsächlich nicht existiert und nur sein eigenes Trugbild hervorgebracht haben muß — denn es gehört nicht der Natur noch Gott an“ (S. 259). Krankheit und Sterblichkeit haben in der Unsterblichkeit keinen Raum. Wir leben ewig in dem einen vollkommenen Gott, Geist.

Ewigkeit ist nicht übernatürlich. Sie geht nicht aus einer unbekannten Quelle hervor und ist nicht in Zeiten eingeteilt, die das Sein in irgendeiner Weise begrenzen oder die Menschheit in ständiger Angst vor einem ungewissen Ende halten könnten. Auch die Unendlichkeit hat keinen rätselhaften Ursprung. Gott kam nicht in sie hinein, um sie teilweise oder ganz zu bewohnen, darin zu bleiben oder zu verlassen, so daß die Bewohner der Unendlichkeit der Furcht vor den unergründlichen Ratschlüssen eines unberechenbaren höheren Wesens ausgeliefert wären.

Ewigkeit und Unendlichkeit sind Eigenschaften Gottes. Sie bestehen, weil Gott ist. Den Menschen in der Ewigkeit und Unendlichkeit leben zu wissen und ihn in steter Sicherheit zu sehen, ist natürlich. Jesus sagte von Gott, dem Vater: „Ich weiß: sein Gebot ist das ewige Leben“ (Joh. 12:50). Und der Psalmist sang: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten“ (Ps. 139:9, 10).

Liebevoll zu handeln ist für Gott natürlich. Für uns ist es natürlich, Seine Liebe widerzuspiegeln und ihr zu vertrauen. Wir sollten an dem Gedanken festhalten, daß es die Bestimmung des Menschen ist, dies zu tun, und danach trachten, unser Bewußtsein zu dem Verständnis zu erheben, daß wir nichts anderes tun können, als uns auf Seine Liebe unerschütterlich zu verlassen und damit das Allernatürlichste zu tun.

Gottes Widerspiegelung zeigt weder Furcht noch Zweifel. Rückhaltloses Sichverlassen auf die göttliche Liebe läßt unser Bewußtsein eine Transparenz für Liebe sein. Im 13. Kapitel des ersten Briefes an die Korinther sind die Eigenschaften der wahren Liebe beschrieben. Sie bringt nur Gutes hervor. „Das Gute ist natürlich und uranfänglich“, schreibt unsere Führerin auf Seite 128 in „Wissenschaft und Gesundheit“.

Die Wissenschaft des Christus zeigt uns, wie wir wahrhaft natürlich sein können, indem sie uns lehrt, daß Gott uns dazu geschaffen hat, Sein Wesen zum Ausdruck zu bringen. Das Verständnis dieser Tatsache richtet unser Denken auf das geistig Gute, und unser Tun und Handeln im täglichen Leben fängt an Zeugnis zu geben von dem Christusgeist, den wir von jeher besitzen. Mit der Hingabe an das geistig Gute entfernen wir uns von den Annahmen von Geist in der Materie oder von der Materie im Geist. Wir nähern uns dem Verständnis von dem geistigen Universum, einschließlich uns selbst, weil wir in Wahrheit geistige Ideen sind.

Der Gewinn aus dem Verständnis, daß der Mensch als Idee oder Widerspiegelung bereits unlöslich mit Geist verbunden oder eins ist, ist ein völlig neues Lebensbewußtsein. Wir empfinden das, was in Wahrheit natürlich ist — unsere geistige, vollkommene Selbstheit.

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