Immer hat die Menschheit geglaubt, daß es schwer sei, inmitten der Hast und Unruhe des täglichen Lebens Gelegenheit zur Besinnung und zum gebetvollen Lauschen auf Gott finden zu können. Geistig gesinnte Menschen aller Zeiten haben bewiesen, daß dies ein Trugschluß ist. Der Psalmist war sich gewiß der richtigen Bedeutung von „Tag“ bewußt, als er sagte (Ps. 118:24): „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein.“
Man nimmt allgemein an, daß mit dem „Tag des Herrn“ der Sonntag gemeint ist, und vergißt dabei, daß Gott sich in Seiner Schöpfung jeden Tag und jeden Augenblick ausdrückt. Wir schmälern Gottes Macht und Majestät, wenn wir Seine Kundwerdung in irgendeiner Weise begrenzen. Die göttliche Liebe ist stets gegenwärtig und segnet jeden.
Als Christus Jesus, der Wegweiser für die Christenheit, die Frau heilte, die „einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre“ hatte (Luk. 13:11), verübelte ihm der Oberste der Schule seine Heiltätigkeit am Sabbat. Aber Jesus antwortete (Vers 16): „Sollte ... diese, die doch Abrahams Tochter ist, welche der Satan gebunden hatte nun wohl achtzehn Jahre, nicht von diesem Bande gelöst werden am Sabbattage?“ Der Meister begrenzte seine Heiltätigkeit in keiner Weise; er wußte, daß sich Gottes Macht unaufhörlich kundtut. Er bewies in allen seinen Werken, daß jeder Tag „der Tag des Herrn“ ist.
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