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„Dies ist der Tag, den der Herr macht“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Immer hat die Menschheit geglaubt, daß es schwer sei, inmitten der Hast und Unruhe des täglichen Lebens Gelegenheit zur Besinnung und zum gebetvollen Lauschen auf Gott finden zu können. Geistig gesinnte Menschen aller Zeiten haben bewiesen, daß dies ein Trugschluß ist. Der Psalmist war sich gewiß der richtigen Bedeutung von „Tag“ bewußt, als er sagte (Ps. 118:24): „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein.“

Man nimmt allgemein an, daß mit dem „Tag des Herrn“ der Sonntag gemeint ist, und vergißt dabei, daß Gott sich in Seiner Schöpfung jeden Tag und jeden Augenblick ausdrückt. Wir schmälern Gottes Macht und Majestät, wenn wir Seine Kundwerdung in irgendeiner Weise begrenzen. Die göttliche Liebe ist stets gegenwärtig und segnet jeden.

Als Christus Jesus, der Wegweiser für die Christenheit, die Frau heilte, die „einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre“ hatte (Luk. 13:11), verübelte ihm der Oberste der Schule seine Heiltätigkeit am Sabbat. Aber Jesus antwortete (Vers 16): „Sollte ... diese, die doch Abrahams Tochter ist, welche der Satan gebunden hatte nun wohl achtzehn Jahre, nicht von diesem Bande gelöst werden am Sabbattage?“ Der Meister begrenzte seine Heiltätigkeit in keiner Weise; er wußte, daß sich Gottes Macht unaufhörlich kundtut. Er bewies in allen seinen Werken, daß jeder Tag „der Tag des Herrn“ ist.

Mrs. Eddy erläutert die Bedeutung von „Tag“, wenn sie das Wort im Glossarium von „Wissenschaft und Gesundheit“ in folgender Weise definiert (S. 584): „Der Strahlenglanz des Lebens; Licht, die geistige Idee der Wahrheit und Liebe.

‚Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.‘ (1. Mose 1:5.) Die Dinge der Zeit und des Sinnes verschwinden in der Erleuchtung des geistigen Verständnisses, und Gemüt bemißt die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet. Dieses Entfalten ist Gottes Tag, ‚und wird keine Nacht mehr sein‘.“

Um uns die Wahrheit dieser Erklärung zu eigen machen zu können, ist es nötig, den üblichen Zeitbegriff aufzugeben. „Der Strahlenglanz des Lebens“ ist nicht von Einteilungen in Morgen, Mittag und Nacht abhängig. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß der Mensch als Kind Gottes der Ausdruck des ewigen Lebens ist, ja, die Kundwerdung von Gottes Wesen, so ist es undenkbar, daß ihn eine zeitliche Einteilung in Minuten und Stunden begrenzen könnte. Gott, der einzige Schöpfer, ist Geist, allumfassend, allgegenwärtig, allmächtig, unendlich. Die Schöpfung ist die Widerspiegelung dieses allumfassenden geistigen Lebens.

Der Fabrikant, der Geschäftsmann, der Angestellte — sie alle glauben mit den vielen Aufgaben und Terminen nicht mehr fertigwerden zu können aus Mangel an Zeit; sie fühlen sich gehetzt und überfordert. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß jeder Arbeitstag der „Tag des Herrn“ ist und daher Ruhe und geistige Erfrischung bietet.

Unzählige Male hat eine Christliche Wissenschafterin mit mannigfachen Berufs- und Haushaltspflichten die beruhigende und klärende Wirkung der rechten Auffassung vom „Tag des Herrn“ erlebt. Wenn ein arbeits- und pflichtenreicher Tag vor ihr liegt und sie versucht ist, von einer Arbeit zur anderen zu hetzen, ist sie sich gleich am Morgen voller Dankbarkeit bewußt, daß „dies der Tag ist, den der Herr macht“. So erwartet sie, daß dieser Tag Gottes weise Führung entfaltet. Unser Vater-Mutter Gott sorgt für die Erfüllung der Aufgaben und Pflichten, die vor uns liegen.

Durch das Vertrauen in die Herrschaft des einen Gemüts erlebte die Christliche Wissenschafterin, daß sich die schwierigsten Situationen entwirrten, daß ihr unnütze Wege erspart blieben und der Tag sinnvoll und produktiv verlief. Gott, Geist, erfüllt jeden Tag mit dem „Strahlenglanz des Lebens“. So kann jeder Gottes Vollkommenheit zum Ausdruck bringen, Seinen liebevollen Plan entfalten und Sein geistiges Gesetz offenbaren.

Wenn wir jeden Morgen in gebetvoller Hinneigung auf Seine Führung achten, dann erleben wir den „Tag des Herrn“ in Gesundheit, Harmonie und Glück.

Wie hilfreich sind auf diesem Wege die Worte des Liedes Nr. 342 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:

Dies ist der Tag, den Gott gemacht;
Seid fröhlich, freut euch, singt!
Kommt unerschrocken her vor Ihn,
Nur Dank und Lob Ihm bringt.
Vollkommne Gaben gibt Er uns,
Und jede Segnung zeigt,
Wie Gottes Liebe, grenzenlos,
Sich zu uns allen neigt.

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