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Das Land der Verheißung

Aus der Januar 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die bemerkenswerten Verheißungen, die uns in der Bibel auffallen, beziehen sich auf diejenigen, die den Gesetzen gehorsam sind, die Moses gegeben wurden und als die Zehn Gebote bekannt sind. Vom 2. Buch Mose bis zur Offenbarung werden der Menschheit als Belohnung für ihren Gehorsam gegen diese Gesetze laufend Verheißungen von Frieden, Leben, Gesundheit und Gütern gegeben. Eine der ersten dieser Verheißungen ist der Einzug in das verheißene Land, in dem gänzliche Freiheit von Unterdrückung und Sklaverei herrschen wird.

Obwohl dieses Land tatsächlich ein geographisches Land ist, kann dieser Verheißung eine tiefere Bedeutung beigelegt werden. Es gibt für alle Sterblichen, die unter der Knechtschaft von Sünde, Kummer, Krankheit und Tod stehen, ein Land der Verheißung. Das ursprüngliche biblische Land der Verheißung kann als Symbol oder als Art jenes Zustands von Frieden und Freiheit angesehen werden, den die Christlichen Wissenschafter in ihrer Religion erkennen. Dies ist ein Zustand bewußten Seins, in dem Harmonie und Leben geistig und ewig sind.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s'aiəns., erkannte dieses Land der Verheißung und den Weg dorthin. In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ drückt sie dies in folgenden Worten aus: „Die Lahmen, die Tauben, die Stummen, die Blinden, die Kranken, die Sinnlichen und die Sünder, sie alle wollte ich aus der Sklaverei ihrer eigenen Annahmen und aus den Erziehungssystemen der Pharaonen erretten, die heute wie vor alters die Kinder Israel im Frondienst halten. Ich sah vor mir den furchtbaren Kampf, das Rote Meer und die Wüste; aber durch den Glauben an Gott drang ich vorwärts und vertraute auf die Wahrheit, die starke Befreierin, daß sie mich in das Land der Christlichen Wissenschaft führe, wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 226;

Ihr Einzug in dieses Land der Verheißung, „wo die Fesseln fallen“, begann mit ihrem Verlangen, die Menschheit von aller Sünde und allem Leiden zu befreien. Wenn der Christliche Wissenschafter durch selbstlose Liebe dieses geistige Verlangen gewinnt, hat er damit begonnen, „das Land der Christlichen Wissenschaft“ zu betreten, in dem „die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt“ und demonstriert werden. Wie unsere Führerin, so muß auch er Freude darin finden, der Menschheit durch das Heilen von Krankheit und Beschwerden jeder Art zu helfen. Die Hingabe an solch eine Mission ließ den Propheten Jesaja schreiben: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott ... Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen.“ Jes. 40: 1–5;

Aufrichtige Hingabe an das Werk, dieses Land der Verheißung zu gewinnen und anderen bei dieser Aufgabe zu helfen, besteht darin, aus dem Traum der Annahme zu erwachen, daß Materie Leben und Wirklichkeit besitze, und dann wach zu bleiben. Der Psalmist, der über Gottes Führung und Schutz sprach, sagte: „Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde.“ Ps. 17:15;

Auf jeder Stufe des Erwachens aus diesem Traum finden wir Belohnung und Wiedergutmachung. Die Belohnung liegt in immer größerer Herrschaft über den Mesmerismus von Krankheit und Sünde; und die Wiedergutmachung liegt darin, daß das Zeitliche, Unwirkliche und Illusorische durch das Wirkliche und Ewige ersetzt werden.

Die Schwierigkeiten und die Opposition, die die Israeliten auf ihrem Weg von der Knechtschaft zum gelobten Land erlebten, waren außerordentlich. Und ein Christlicher Wissenschafter stößt auf die gleiche Feindschaft des fleischlichen Gemüts gegen seine Mission, sich selbst und andere aus dem Traum der Sterblichkeit zu erwecken und das Land der Hoffnung und Heilung zu betreten. Paulus legte die Feindschaft dieses fleischlichen Gemüts bloß, die sich in dessen Bemühungen zeigt, das Land der Verheißung verborgen zu halten und die Sterblichen für die Geistigkeit blind zu machen.

Diese Feindschaft wird in der Christlichen Wissenschaft tierischer Magnetismus genannt. Es ist der vermeintliche Magnetismus des tierischen Wesens, die Anziehungskraft von Materie und Sterblichkeit. Denen, die das Land der Verheißung zu betreten suchen, suggeriert er nichts als Zweifel und Furcht. Er sagt zur Menschheit: „Sünde, Krankheit und Tod sind natürliche Wirklichkeiten, und du kannst sie durch die Christliche Wissenschaft nicht loswerden.“ Dieser Fluch ist gleichzeitig unwissend und bösartig, freiwillig und unfreiwillig, verborgen und offen daliegend. Wer in allererster Linie das Reich Gottes sucht, findet es und kann von dem Land der Verheißung nicht ausgeschlossen oder getrennt werden. Diese Zielstrebigkeit macht den Fluch des fleischlichen Gemüts zunichte und befreit die Menschheit von der Sklaverei.

Die Hingabe an die Christliche Wissenschaft gibt dem Leben des Christlichen Wissenschafters einen neuen Sinn und einen neuen Verhaltensstandard. Seine tägliche Beschäftigung und sein Denken werden einem neuen Einfluß unterworfen. Sein Streben nach Glück, Gesundheit und Erfolg auf einer materiellen Basis wechselt zu etwas über, was tiefgründiger, geistiger und substantieller ist. Unsere Führerin hat jedem Christlichen Wissenschafter mit folgenden Worten einen ganz bestimmten Lebenszweck gegeben: „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch das Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden. Krankheit ist für ihn nicht weniger eine Versuchung als Sünde, und er heilt sie beide durch das Verständnis der Macht Gottes über sie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 450;

Der Christliche Wissenschafter widmet sich diesem Dienst voll und ganz. Es ist seine Pflicht, die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft über Krankheit sowie über alle anderen Arten des Bösen verstehen zu lernen. Die Menschen glauben manchmal, daß sich die Fähigkeit, Krankheit zu heilen, erst nach mehreren Jahren unseres Studiums einstellt. Aber in vielen Fällen sind wunderbare körperliche Heilungen durch Christliche Wissenschafter zustande gebracht worden, die diese Wissenschaft erst kurze Zeit studiert haben.

Die meisten Christlichen Wissenschafter können nicht sofort ihre ganze Zeit der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft widmen, aber ihre tägliche Beschäftigung und ihr Denken bieten jedem viele Gelegenheiten, die aggressiven Suggestionen und mentalen Krankheitsbilder nicht nur zu verneinen, sondern sie auch schweigend und hörbar bloßzustellen und sie durch die Wahrheit von des Menschen Einheit mit Gott, der sein Leben ist, zu ersetzen. Wenn dies getan wird, werden sich laufend Gelegenheiten ergeben, anderen zu helfen, das Land der Freiheit von der Knechtschaft unter Sünde, Krankheit und Tod zu finden.

Es wird manchmal gesagt, daß Männer und Frauen, die durch ihren Beruf sehr beansprucht sind, keine Zeit hätten, während ihrer Arbeitsstunden an die Christliche Wissenschaft zu denken. Das ist ein Trugschluß. Wir leben in einer Welt des Bewußtseins, in dem jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat der Leitung der Weisheit bedürfen, wenn sie von irgendeinem Nutzen sein sollen. Keine Beschäftigung kann einen Christlichen Wissenschafter daran hindern, ohne Unterlaß zu beten, wenn er das tun will. Stilles Gebet ist weder ein Ritus noch ein Aberglaube; es ist das Wissen und die bejahende Behauptung, daß das Böse keine Macht ist und daß die Weisheit Gottes, des unendlich Guten, eine göttliche, immergegenwärtige Kraft ist, die Krankheit heilt und jede Begebenheit in unserer Laufbahn richtig leiten wird.

Die Hingabe an die Christliche Wissenschaft vermindert nicht die Arbeitsleistung und beruflichen Fähigkeiten eines Christlichen Wissenschafters, noch veranlaßt sie ihn, Zeit zu verschwenden. Inmitten großer menschlicher Betriebsamkeit kann er Furcht, Unglücklichsein, Ungerechtigkeit und Unehrlichkeit heilen. Paulus sagte: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit der Finsternis dieser Welt.“ Eph. 6:12 (n. der engl. Bibel);

Krankheit fällt unter die Rubrik „Finsternis dieser Welt“, und jeder Christliche Wissenschafter, ob er nun einen Patienten behandelt oder nicht, ist, da er sich „in den Dienst gestellt“ hat, verpflichtet, Gott alle Macht zu geben und somit die Krankheit ihres Anspruchs auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu berauben. Im Grunde genommen ist Krankheit nicht körperlich, sondern eine anerzogene Annahme des fleischlichen oder sterblichen Gemüts; und indem wir diese falsche und unechte Erziehung durch das Wissen über Gott ersetzen, hilft der Christliche Wissenschafter der ganzen Menschheit aus dieser Knechtschaft heraus.

Es ist die Hingabe der Mitglieder der Kirche Christi, Wissenschafter, an das geistige Heilen, was dieser Kirche ihren anziehenden und erneuernden Einfluß gibt. Jedes Kirchenmitglied hat bei dem Erfolg seiner Kirche eine wichtige Rolle zu spielen. Tüchtigkeit, Energie und Ordnung auf materieller Basis sind richtig und notwendig. Wenn sie aber übertrieben werden, geht die Kirche ihrer Inspiration verlustig und nimmt vielleicht das Wesen der energischen Martha an, die von Jesus wegen ihrer materiellen Einstellung gerügt wurde. Wenn die Kirchenmitglieder die inspirierte Einstellung Marias annehmen, wird die geistige Energie des heilenden Christus durch alle Tätigkeiten der Kirche hindurchscheinen und den Fremden in das Land der Verheißung führen.

Die Götter der heutigen Zeit sind heimtückisch und verborgen und kommen unter der Maske physischer Gesundheit, menschlicher Macht, Geld, Sinnlichkeit, Selbstsucht und so weiter. Gemüt oder Gott als unendlich und allmächtig zu verstehen und anzuerkennen bringt in das menschliche Folgern und Planen eine Ausgeglichenheit, die den Menschen die Fähigkeit verleiht, zwischen dem Richtigen und Falschen, dem Wirklichen und Unwirklichen, dem Wertvollen und Wertlosen zu unterscheiden, und die sie vor dem Bösen, der Unehrlichkeit und dem Verbrechen beschützt. Wer sich der Liebe zu Gott und den Menschen geweiht hat, macht nicht nur von der Rüstung Gebrauch, die ihn aus der Knechtschaft der heutigen Pharaonen befreit, sondern ist auch ein Überbringer von Gesundheit, Frieden und Freiheit, die das Land der Verheißung ausmachen.

Dieses Land kann auch mit der köstlichen Perle verglichen werden, die ein Mann erwerben wollte und für die er alle seine Besitztümer verkaufte. Wir können auf unserer Reise zu dem Land des Einsseins mit dem einen unendlichen Gott, dem Guten, keine größere Hingabe haben, als den Worten unserer Führerin nachzueifern: „Die Zeit für das Wiedererscheinen des göttlichen Heilens erstreckt sich auf alle Zeiten; und wer immer sein irdisches All auf den Altar der göttlichen Wissenschaft niederlegt, trinkt heute von dem Kelch Christi und wird mit dem Geist und der Kraft des christlichen Heilens angetan.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 55.

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