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Das Leben ist ohne Spannungen

Aus der Januar 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die zunehmende Mechanisierung vieler Phasen der menschlichen Tätigkeit zwingt die Menschen in den fortschrittlicheren Gebieten der Welt, sich dem stark gesteigerten, durch ihre eigenen Erfindungen verursachten Lebenstempo anzupassen. Die umfangreiche Produktion materieller lebenswichtiger Güter, die Beschleunigung im Transport- und Nachrichtenwesen und viele andere besondere Vorteile, die der menschlichen Gesellschaft zugefallen sind, treiben die Menschen immer mehr dazu, die offensichtliche Begrenzung und Erdenschwere der Materie zu überwinden.

Der rasch zunehmende Gebrauch der zur Erreichung dieses Zweckes erbauten Maschinen hat gleichzeitig von dem einzelnen immer dringender gefordert, seine Leistungsfähigkeit zu steigern und sich zugleich seine Ausgeglichenheit, seine Selbstbeherrschung und die Anpassungsfähigkeit seines Denkens zu erhalten. Daß viele es heute schwierig finden, diesen Forderungen zu genügen, bestätigen die allzu häufigen Klagen über ihre, wie sie glauben, ungenügenden Fähigkeiten sowie über den Druck, der daraus entstehe, daß man zu viel Arbeit und nicht genug Zeit habe, sie zu tun.

Aus diesem Gefühl der Verwirrung und Enttäuschung ergeben sich oft gedankliche Zustände chronischer oder akuter Überanstrengung, Spannung und Krankheit. Die Christliche Wissenschaft befreit uns von diesem niederdrückenden, von Furcht getriebenen Gefühl durch ihre Offenbarung von dem wahren Wesen des Menschen und der Quelle seiner stets ausreichenden Fähigkeiten, Kräfte und ruhigen Zuversicht. Der Mensch ist nicht eine Kombination materieller und gedanklicher Elemente mit einem Gemüt, das in seinem Körper eingeschlossen und durch ihn begrenzt ist. Die Furcht, daß die Intelligenz und Energie, die er anwendet, um mit den Anforderungen eines jeden Tages fertig zu werden, sein Gemüt und seinen Körper erschöpften, hat deshalb keine Berechtigung.

Dieses gänzlich unbegründete Gefühl und dessen unnötige Auswirkungen, wie Müdigkeit, Furcht, Zweifel an sich selbst und Spannung, sind nur ein Teil des alten, sich widersprechenden Glaubens, daß Leben und Substanz materiell seien und daß demzufolge jedem in sich abgeschlossenen materiellen Sterblichen ein gewisses Maß an Gesundheit, Intelligenz und Kraft zukomme, das er sorgfältig hüten und erhalten müsse.

Während der letzten hundert Jahre hat die Christliche Wissenschaft beides bewiesen, die Falschheit dieser allgemeinen Annahme und die Falschheit der aus solcher Annahme erwachsenden trügerischen äußerlichen Symptome; sie beweist dies in der ganzen Welt, indem sie buchstäblich Tausende von Fällen körperlicher, mentaler und nervöser Spannungen heilt, die die unmittelbare Folge solcher falschen Gefühle sind. Diese Heilungen haben vollauf die genaue wissenschaftliche, das heißt die wahrhaft christusgleiche Definition von Gott und dem Menschen bewiesen, worauf sich die ganze Christliche Wissenschaft gründet.

Die Christliche Wissenschaft hat im Gegensatz zu den meisten orthodoxen Lehren die Wahrheit offenbart, daß weder Gott noch der Mensch in Wirklichkeit eine materielle Person ist; daß Gott die ursprüngliche und ewiglich fortdauernde intelligente Ursache des Universums der Wirklichkeit ist, das den Menschen, Gottes Widerspiegelung, einschließt. Diese Ursache ist nicht eine materielle Macht oder Energie, sondern sie ist Geist, und Geist ist Wahrheit — unendliches, allwirkendes Gemüt, der Schöpfer und Erhalter und daher das Leben oder die Seele seiner unendlichen Kundwerdung.

Der Mensch ist der Ausdruck Gottes, des göttlichen Gemüts; er ist eine bewußte geistige Wesenheit oder Idee, die die unbegrenzte Kraft, die höchste Intelligenz und die ganze Güte des schöpferischen Gemüts widerspiegelt. Folglich ist der Mensch das geistige Gleichnis Gottes. Weil Gemüt oder Leben die Quelle oder der tätige Geber aller Eigenschaften und Fähigkeiten Gottes ist, ist Gemüt göttliche Liebe, die nicht zurückzuhalten vermag und dem Menschen Seine Liebe und Seine Gaben unparteiisch zuteil werden läßt.

Die unteilbare Ganzheit Gottes und Seiner unendlichen Kundwerdung macht die Wirklichkeit aus. Mrs. Eddy schreibt: „Alles Wirkliche ist ewig. Vollkommenheit liegt der Wirklichkeit zugrunde. Ohne Vollkommenheit ist nichts völlig wirklich. Alle Dinge werden weiter verschwinden, bis die Vollkommenheit erscheint und die Wirklichkeit erreicht ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 353;

Wer die Christliche Wissenschaft nicht kennt, mag hier fragen: Wie wird sich mir die Wirklichkeit zeigen? Ist sie etwas Abstraktes, etwas von mir Getrenntes? Wenn nicht, inwiefern geht sie mich an? Die Antwort lautet, daß sich uns die Wirklichkeit wie jede andere Idee zeigt: in unserem Denken, hauptsächlich darin, was wir über uns selbst denken, über unsere Beziehung zu Gott, über unsere Fähigkeiten und unser Tun, über unsere Gegenwart und unsere Zukunft.

Der wahre Begriff, den wir von uns selbst haben, besteht darin, daß wir als Gottes Widerspiegelung alles, was wir haben und benötigen, unmittelbar und mit Gewißheit vom immergegenwärtigen göttlichen Gemüt herleiten. Wir sind daher in Wirklichkeit voll und ganz in der Lage, jeder Situation zu begegnen. Mrs. Eddy lehrt: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt. Gemüt offenbart alles, was in der Unendlichkeit der Wahrheit existiert.“ S. 258; Wir haben die geistige Kraft, spontan und ohne Druck oder Spannung das zum Ausdruck zu bringen, was das Gemüt offenbart.

Wir sollten nicht versuchen, unsere gegenwärtigen Fähigkeiten an früheren Leistungen zu messen, denn geistiger Fortschritt befähigt uns, die gottgegebenen Fähigkeiten heute mehr zu nutzen, als wir es früher tun konnten.

Alle an uns gestellten Forderungen, ganz gleich, wie groß sie dem menschlichen Sinn auch erscheinen mögen, dienen dazu, daß wir die uns von Gott verliehenen Fähigkeiten und Energien, die jeder rechten Forderung gewachsen sind, klarer zum Ausdruck bringen. Es gibt daher nie einen wirklichen Grund, angesichts irgendeiner Krise furchtsam, unsicher oder bedrückt zu sein.

Wir brauchen nie aufgeregt oder angespannt zu sein, während wir auf eine Entscheidung warten, die uns berühren mag. Wenn wir die Wahrheit verstehen und an ihr festhalten, an der Wahrheit, daß wir Gottes individueller Ausdruck sind, voll und ganz ausgerüstet und unfehlbar geführt, weil wir in Ihm und mit Ihm bestehen, dann werden wir völliges Vertrauen haben, daß nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch jede Minute unserer Zukunft in Übereinstimmung mit dem Gesetz des Lebens, des Guten, aus dem göttlichen Gemüt kommen wird.

Als Christus Jesus seine Zuhörer daran erinnerte, wie töricht es sei, sich auf Kosten geistigen Strebens nach den erforderlichen Ideen und Fähigkeiten irgendeinem bloßen Trachten nach materiellen Dingen hinzugeben, gab er ihnen den Rat: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33; Mrs. Eddy definiert „Himmelreich“ wie folgt: „Die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft; das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts; die Atmosphäre des Geistes, in der Seele allerhaben ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 590;

Es ist daher nötig, daß wir uns in jeder Lage, die uns bekümmern oder in einen Zustand der Spannung bringen möchte, die Wahrheit vergegenwärtigen und beharrlich an ihr festhalten, an der Wahrheit, daß wir tatsächlich im Himmelreich leben, in dem unsere Widerspiegelung der Überfülle der der göttlichen Liebe innewohnenden Intelligenz, der allwissenden, tätigen Güte und Kraft unseren ununterbrochenen Fortschritt sichert, und zwar ohne Spannung und Druck. Dann werden wir uns des ruhigen Vertrauens erfreuen, das aus dem Verständnis der Gegenwart der Güte und Macht Gottes kommt; und wir werden mit dem Prediger sagen können: „Denn ich habe solches alles zu Herzen genommen, zu forschen das alles, daß Gerechte und Weise und ihre Werke sind in Gottes Hand.“ Pred. 9:1.

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