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Nichts Wirkliches geht je verloren

Aus der Januar 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir zum erstenmal auf die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft aufmerksam werden, mag es scheinen, als sei sie hauptsächlich auf das Heilen physischer Krankheiten anwendbar. Die Genesung von einer langwierigen Krankheit mag unsere erste Erfahrung mit dieser Macht sein, und unsere Freude und Dankbarkeit entsprechen der Befreiung. Wir studieren eifrig die Bibel und das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, um mehr über diese heilende Macht zu erfahren, und wir entdecken allmählich, daß jeder Gedanke und jede Situation durch das Verständnis von der Wahrheit, das wir erlangen, bereichert oder berichtigt wird. Wir lernen, daß die Wahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft ausgedrückt wird, auf jede menschliche Situation angewandt werden kann.

Zum Beispiel: Glauben wir an Verlust — sei es ein Verlust, den wir erlitten haben, oder ein Verlust, der uns droht — ? Versuchen wir, diese Annahmen und Befürchtungen durch ernsthaftes Vertrauen auf Gottes Fürsorge zum Schweigen zu bringen? Wir mögen an die Fürsorge unseres himmlischen Vaters glauben; wir mögen glauben, daß Er es nicht zuläßt, daß entweder Diebe oder Umstände Seine Kinder berauben, doch wir mögen noch nicht zu der Erkenntnis gelangt sein, warum dies wahr ist.

Um zu wissen, warum dies so ist, müssen wir das Wesen Gottes und die Unendlichkeit des Guten besser verstehen. Wir müssen erkennen, daß wahrer Schutz vielmehr darin liegt, daß wir uns aus der Annahme eines möglichen Verlustes erheben, als daß wir materielle Gegenstände wiedererlangen. Wenn wir unsere Bemühungen darauf konzentrieren, wieder in den Besitz vermeintlich verlorengegangenen oder gestohlenen Eigentums zu gelangen, bleibt unsere Auffassung vom Guten begrenzt, selbstsüchtig und materiell. Wir müssen vielmehr die Wahrheit erklären, daß nichts, was wirklich besteht, verlorengehen kann und daß Gottes Idee, geistig und vollkommen, weder ein Dieb noch das Opfer eines Diebstahls sein kann.

Warum ist es wahr, daß nichts Wirkliches verlorengehen kann? Mrs. Eddy gibt uns die reine metaphysische Erklärung, wenn sie schreibt: „Es ist unmöglich, daß der Mensch irgend etwas verlieren könnte, was wirklich ist, wenn Gott alles ist und ewiglich sein eigen ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 302; Wenn wir zu der hohen Erkenntnis dieser Wahrheit gelangen, löst sich das Denken von einer materiellen Grundlage und bewahrt uns davor, daß wir unwissentlich als ein körperlicher Sterblicher zu einem vermenschlichten Gott beten.

Das Argument des Verlustes hat viele Phasen, und der persönliche Sinn fordert Einlaß in jede von ihnen. Zuerst kommt die Annahme, daß wir etwas persönlich besitzen, dann der Anspruch, daß wir persönlich Schaden erleiden könnten. Es scheint außerordentlich schwer, dem Dieb oder dem Umstand zu vergeben. Die Absicht ist recht, doch der sterbliche Sinn ist durchtrieben und versteht zu täuschen. Er sagt: „Ich hasse bloß die Sünde, nicht den betreffenden Menschen!“

Wir sollten so wie Jesus handeln. Unsere Führerin sagt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint.“ S. 476; Wenn wir diesem Beispiel folgen, werden wir kein Gefühl persönlicher Verdammung haben. Wenn wir uns unwissentlich täuschen lassen und die Selbstrechtfertigung leise argumentiert, daß wir nicht gerügt werden können, wenn wir über einen Verlust ärgerlich sind, so sollten wir darüber nachdenken, was das bedeutet. Es bedeutet, daß materielle Dinge uns noch wirklich und wertvoll erscheinen und wir unseren Reichtum nach Gegenständen bemessen — daß Reichtum verlorengehen kann!

Es sollte unser Wunsch sein, geistige Schönheit und geistige Werte zu besitzen, und diese nicht so sehr in Äußerlichkeiten als in unserem Bewußtsein. Wir sollten nicht wahre Schönheit und wahre Werte verlieren, indem wir uns über das Verschwinden eines bestimmten Symbols ärgern. Selbst wenn ein Mensch seines materiellen Besitzes beraubt sein sollte, ist er in Wirklichkeit noch das vollkommene Bild Gottes, dem nichts mangelt. Wenn wir unseren Glauben, unsere Liebe, unsere Geduld und unseren Mut in Gott verankern, wenn wir uns weigern, uns dem Groll und der Gegenbeschuldigung, dem Selbstmitleid und der Entmutigung hinzugeben, oder wenn wir den Umständen mit einem klaren Verständnis vom wahren Sein gegenübertreten, werden wir feststellen, daß wir nichts verloren haben, was wirklich ist.

Wir mögen daran denken, was Gott Moses offenbarte: „ICH BIN, DER ICH BIN“ 2. Mose 3:14 (n. der engl. Bibel);, und wir wissen, daß unsere Substanz in keiner Weise vermindert werden kann, da wir Gott widerspiegeln, denn der große Ich bin wird weder von materiellem Verlust noch Gewinn betroffen. Dann werden wir bereit sein zu verstehen, was Jesus meinte, als er sagte: „Wenn jemand ... deinen Rock nehmen [will], dem laß auch den Mantel.“ Matth. 5:40; Und Mrs. Eddy sagt: „Mein und Dein sind veraltete Begriffe in der absoluten Christlichen Wissenschaft; sie erklärt die allumfassende Brüderschaft der Menschen und verlangt, daß sie bewiesen werde.“ Vermischte Schriften, S. 318;

Wir können von den unendlichen Quellen der göttlichen Liebe Wiedergutmachung erwarten. Ob die Wiedergutmachung nun darin besteht, daß uns der verlorengegangene Gegenstand wiedererstattet wird oder nicht, so ist sie uns doch sicher, denn unsere Augen werden offen sein und erkennen, daß das Gute in der Einheit Gottes liegt.

Es wird uns gelingen, den Begriff von Verlust aus unserem Denken zu entfernen, wenn wir mit Bestimmtheit daran festhalten, daß der Mensch in der absoluten Wahrheit nie etwas außer dem geistig Guten besessen hat und besitzen kann. Die Erkenntnis, daß das Gute geistig und unendlich ist und daß es infolgedessen durch nichts verringert werden kann, ist eine sichere Grundlage für die Demonstration.

Der Glaube an die Unteilbarkeit des Guten erfordert zuweilen ernsthafte Disziplin des Denkens und den aufrichtigen Wunsch, die Wahrheit um ihrer selbst willen zu verstehen und zu lieben, ohne daß wir ausschließlich für uns davon Besitz ergreifen wollen. Ein anderes Mal mag die Einsicht wie ein plötzliches, strahlendes Licht kommen, das eine solche Gewißheit der Vollständigkeit mit sich bringt, daß sich die Annahme von Verlust in nichts auflöst und die Furcht vor Verlust nicht wiederkehrt. In jedem der beiden Fälle folgen die Symbole des Guten, das wir schätzen, als der natürliche Beweis unseres geistigen Verständnisses. Wir erlangen Frieden und Freiheit; Liebe zieht in unser Herz ein, und wir sagen voller Freude: „Ich will mich nicht fürchten; was sollte mir ein Mensch tun?“ Hebr. 13:6.

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