Viele Teile der Welt brauchen heute neue Quellen reinen Wassers, um den Anforderungen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Ebenso dringend ist die Notwendigkeit, die bestehenden Wasserströme zu klären und sie von Verunreinigung freizuhalten.
Das menschliche Bewußtsein, verglichen mit einem Strom fließenden Wassers, scheint zuweilen hauptsächlich aus schädlichem Aberglauben, Furcht und anderen Unreinheiten sowie Denkfehlern zu bestehen. Es ist dringend nötig, diesen mentalen Strom mit wahren, reinen Gedanken aufzufüllen und zu säubern.
Wo sind diese Gedanken zu finden? Die Christliche Wissenschaft wiederholt, was die Heilige Schrift besagt — daß Gott, der immergegenwärtige Geist, das einzige Gemüt des Menschen ist, die einzige Quelle aller wahren Gedanken oder rechten Ideen. Sie lehrt, daß der Mensch nicht eine sterbliche Persönlichkeit mit einem eigenen, endlichen Gemüt in der Materie ist, sondern daß er die höchste Idee des unendlichen Gemüts, das geistige Bild und Gleichnis des Gemüts ist. Infolgedessen besteht das Bewußtsein oder das Leben des Menschen aus wahren, geistigen Gedanken von Gott.
Viele Menschen werden heutzutage von Erschöpfung, Disharmonie und Unreinheit geheilt, indem sie ihr Denken dem reinen und unerschöpflichen Strom des Gemüts, einem Strom geistiger Intelligenz und geistigen Lebens öffnen, der durch das Studium der Heiligen Schrift und des Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in das menschliche Bewußtsein hineinströmt.
Als der Apostel Johannes von dem Engel oder dem erhabenen Gedanken sprach, der ihn auf die Höhe des geistigen Schauens trug, schrieb er: „Und er zeigte mir einen lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes.“ Offenb. 22:1 (n. der engl. Bibel); Johannes sah, daß Gemüt, Liebe und das Lamm — die geistige Idee der Liebe — die Quelle aller wahren Intelligenz und allen wahren Lebens für das menschliche Bewußtsein sind.
Christus Jesus sah sich jeder Form der sterblichen Unzulänglichkeit und Unreinheit gegenübergestellt. Sein reines Bewußtsein jedoch, das der göttlichen Liebe entsprang, wusch die Irrtümer der sterblichen Annahme hinweg; dadurch reinigte und heilte er die Menschen und brachte die wahre Selbstheit des Menschen, seine geistige Reinheit und Vollkommenheit als die Idee der Liebe, ans Licht. Mrs. Eddy schreibt: „Der Weg, den Irrtum aus dem sterblichen Gemüt zu entfernen, ist der, die Wahrheit mit Fluten der Liebe einströmen zu lassen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 201.
Eine Frau hatte seit vielen Jahren ein Augenleiden, das sich besonders am Morgen verschlimmerte und unangenehm auffiel. Durch das Studium der Bibel und von „Wissenschaft und Gesundheit“ hatte sie gelernt, daß jeder einzelne selbst für seine Gedanken verantwortlich ist und daß sein Erleben von dem bestimmt wird, was er in seinem Bewußtsein beherbergt. Wenn er zum Beispiel zuläßt, daß Unwissenheit, Furcht oder Sünde sein Denken beflecken und behindern, so wird er nicht Herrschaft, Gesundheit oder Freude erleben. Wenn er sich andererseits weigert, Furcht und irrige Annahmen zu beherbergen und für die Gedanken der Reinheit, Beständigkeit, Liebe und Freude empfänglich ist, die aus dem göttlichen Gemüt fließen, so wird sein Körper harmonisch und sein Erleben eine zunehmende Entfaltung des Guten sein.
Eines Morgens erleuchtete der oben angeführte Bibelvers die Gedanken dieser Frau. Sie erkannte, daß alle ihre Sinne unvermeidlich „klar wie Kristall“ sein müßten, unbefleckt durch Unreinheiten oder Unvollkommenheiten irgendwelcher Art, wenn der „lautere Strom des lebendigen Wassers“ ihr einziges, wirkliches Bewußtsein ausmacht. Jeden Tag beobachtete sie sorgfältig ihr Denken und behauptete die Wahrheit, daß Gott, das Gute, ihr einziges Gemüt ist und daß dieses Gemüt nicht durch das Böse, das mutmaßliche Gegenteil des Guten, befleckt werden kann. Als sie die „Fluten der Liebe“ in ihr Bewußtsein einströmen ließ, um die furchtsamen und entzündeten Annahmen hinwegzuwaschen, wurde der Zustand, der sie so viele Jahre gestört hatte, vollkommen geheilt.
Ihre Dankbarkeit nahm zu, als sie erkannte, daß ein Zustand niemals mehr als eine mentale Falschheit oder Unreinheit ist, ganz gleich, wie physisch, wie aggressiv oder wie hartnäckig er auch zu sein scheint. Als solcher ist er immer in einem flüssigen Stadium und kann durch den „lauteren Strom des lebendigen Wassers“ hinweggewaschen werden.
