Der Christlichen Wissenschaft gemäß ist die Annahme, daß der Mensch materiell sei, für alle unsere Probleme verantwortlich. Um gegen die Probleme erfolgreich anzugehen, müssen wir lernen, nichts aus dieser Annahme zu machen, und die Wissenschaft des Christus lehrt uns, sie nicht zu ignorieren, sondern in wissenschaftlicher Weise nichts daraus zu machen, das heißt, ihre Unwirklichkeit zu erkennen und zu beweisen.
Eins der teuflischen Probleme, das von der Annahme herrührt, der Mensch sei materiell, ist das der Krankheit. In zahlreichen Erscheinungsformen behauptet die Krankheit, das Ergebnis eines oder mehrerer Verstöße gegen die materiellen Gesetze zu sein. Sie mag der Ansteckung, Vererbung, der Umgebung, dem Mangel an richtiger Ernährung, einem rauhen Klima usw. zuzuschreiben sein. Sie behauptet auch, daß niemand davon ausgenommen sei.
Doch die Christliche Wissenschaft bezeichnet Krankheit als ein falsches Sinnenzeugnis, und um sie zu heilen, müssen wir lernen, den Argumenten der Krankheit mit ebenso kraftvollen Argumenten zugunsten der Gesundheit entgegenzutreten. Mit anderen Worten, wir müssen ungeachtet der sogenannten materiellen Gesetze aufhören, an die Notwendigkeit der Krankheit zu glauben, und wir müssen erkennen, daß Krankheit nichts anderes als eine Lüge des sterblichen Gemüts ist, die mutmaßliche Abwesenheit von Gesundheit oder dem Guten.
„Die Heilige Schrift belehrt uns, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 475;, schreibt Mrs. Eddy. Und sie fügt hinzu: „Die Materie ist nicht dieses Gleichnis. Das Gleichnis des Geistes kann dem Geist nicht so unähnlich sein.“ Im Lichte der Lehren dieser Wissenschaft gesehen kann der Mensch nicht krank sein, weil er nicht den Ansprüchen oder Gesetzen der Materie unterliegt. Der Mensch ist tatsächlich nur den Gesetzen Gottes, des Geistes, untergeordnet, die ihn in Gesundheit, Vollkommenheit und Freiheit erhalten.
Da Krankheit nicht die Zustimmung oder Vollmacht Gottes hat, hat sie keine Substanz, durch die sie sich übertragen kann, kein Gesetz, um ihre Ansprüche geltend zu machen, und sie hat keine Macht, mit der sie sich behaupten könnte. Und wenn wir in der Wissenschaft lernen, daß der Mensch kein Vertreter oder Opfer des falschen Sinnenzeugnisses ist oder sein kann, weil er die vollkommene Idee Gottes ist, so bedeutet das, nichts aus der Krankheit zu machen.
Diese Wahrheit macht auch nichts aus der Annahme, daß Genesung notwendig sei, denn da Krankheit von vornherein unwahr ist, kann sie nicht fortbestehen, und es bedarf folglich keiner Zeit, um zu gesunden. Dies bezeugen die vielen wunderbaren Heilungen, die unser großer Meister, Christus Jesus, vollbrachte, der den biblischen Berichten zufolge „alle Krankheit und alle Gebrechen im Volk“ Matth. 4:23; heilte und sagte, daß wir desgleichen tun sollten (siehe Joh. 14:12).
Wenn wir die Bibel und die Schriften Mrs. Eddys mit Hilfe der Konkordanzen studieren, werden wir viele Gedanken finden, die uns in der Erkenntnis bestärken, daß wir die Krankheit zerstören, indem wir nichts daraus machen. In der Heiligen Schrift lesen wir zum Beispiel: „Laß ab, mein Sohn, zu hören die Zucht, und doch abzuirren von vernünftiger Lehre.“ Spr. 19:27;
Es könnte jemand sagen, daß die Lehre, die zum Abirren verleitet, im Krankheitsfall die Suggestion ist, daß wir der Krankheit ausgesetzt gewesen seien und nun ihretwegen durch Leiden eine Strafe zahlen müßten. Doch wenn wir ablassen, auf die Suggestionen zu hören, der Mensch könne aus irgendeiner Ursache krank sein, so bedeutet das, die Versuchung als völlig unwahr zu verwerfen. Und wenn sie durch die Erkenntnis ersetzt wird, daß die einzige gesetzmäßige Forderung Gottes die ist, Seinem Wort zu lauschen und zu gehorchen, so schließt dies die Möglichkeit aus, krank zu sein oder zu leiden.
Da der Mensch von Gott untrennbar ist, ist die Annahme, daß uns irgend etwas von Gott trennen könne, das einzige, was wirklich geheilt werden muß. Das Gegenmittel für diese Annahme ist die Erkenntnis, daß der Mensch sich immer bewußt ist, Gottes Botschaft der Vollkommenheit, der Freiheit und Gesundheit zu empfangen und darauf zu reagieren. Diese Tatsache befähigt uns, die lügnerischen Suggestionen der Krankheit und des Leidens völlig zu durchkreuzen.
Die uns gestellte moralische Forderung ist, das zu sein und zu tun, was Gott für den Menschen bestimmt hat, und Mrs. Eddy erklärt deutlich in „Wissenschaft und Gesundheit“: „Bis die Tatsache in bezug auf den Irrtum — nämlich seine Nichtsheit — erscheint, wird der moralischen Forderung nicht genügt werden, und es wird die Fähigkeit fehlen, aus Irrtum nichts zu machen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 92.
Allein schaue das: ich habe gefunden,
daß Gott den Menschen hat aufrichtig gemacht;
aber sie suchen viele Künste.
Alles, was Gott tut, das besteht immer:
man kann nichts dazutun noch abtun.
Prediger 7:29; 3:14
