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Das Leben ist kein Glücksspiel

Aus der Oktober 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Aufgrund der Ungewißheiten und Mißgeschicke in ihren Erfahrungen haben die Menschen zuweilen den Schluß gezogen, daß das Leben ein Glücksspiel sei — voller Fallen und unvorhergesehener Wendungen —, und daß, ungeachtet dessen, wie sehr man sich bemüht, im voraus zu planen und sich ein Ziel zu setzen, der Weg zum großen Teil unberechenbar scheine, wobei Erfolg und Mißerfolg, Gesundheit und Krankheit Sache des bloßen Zufalls seien. Diese Annahme mag den Verlust gesunden Ehrgeizes zur Folge haben, ein zielloses Sich-treiben-Lassen, ohne eine bestimmte Vorstellung von der Richtung, in der man gern vorwärtskommen möchte.

Dieses mangelnde Vertrauen auf die tatsächliche Existenz einer höchsten, von Liebe erfüllten Intelligenz, die — wenn anerkannt — für unser Leben richtunggebend sein und unsere Unternehmungen leiten kann, ist das Ergebnis des materiellen Begriffs vom Menschen, von seinem Leben, von der Quelle und dem Wesen seiner Intelligenz und von seinem Daseinszweck. Dieses irrige Bewußtsein schließt den Begriff von Gott als Geist, als das eine Gemüt des Universums, aus und kennt keine höhere Macht und kein höheres Gesetz als die des Physischen. Der materielle Sinn mit seiner Vorstellung von vielen Gemütern oder Wesen und von der Wirklichkeit sowohl des Bösen wie des Guten schafft im menschlichen Bewußtsein die Voraussetzung für die Annahmen von Konflikt, Reibung, zermürbenden Unstimmigkeiten, von Furcht vor Mißerfolg durch unglückliche Umstände oder von Hoffnung auf Erfolg durch einen Zufall.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß keine dieser Erfahrungen gesetzmäßige Bestandteile des Lebens sind — so wie das Leben wirklich ist —, denn keine davon ist Bestandteil der Widerspiegelung des Lebens, das Gott ist, das göttliche Gemüt, der eine Gesetzgeber. Der Mensch, Gottes individueller vollkommener Ausdruck, ist immerdar eins mit dem unendlichen Gemüt und steht demzufolge unter dem Schutz und der Führung des Gesetzes dieses Gemüts. Mit dieser Grundlage ermöglicht uns die Christliche Wissenschaft, furchtlos an unsere Unternehmungen heranzugehen und fest auf deren sicheren Erfolg zu vertrauen.

Ein Verständnis dieser Lehren vom geistigen Sein berichtigt den falschen Begriff von einer materiellen Schöpfung, die von materiellen Gesetzen beherrscht wird, und vom Menschen als einem vom persönlichen Sinn — dem eigenen oder dem anderer — beherrschten materiellen Sterblichen. Nur für diesen falschen Begriff von der Schöpfung bestehen und wirken Gewißheit und blinder Zufall nebeneinander. Wenn der Glaube an diese Suggestionen durch die Christliche Wissenschaft zerstört wird, gewinnt derjenige, der sich eingehend mit ihr befaßt, die wissenschaftliche Gewißheit, daß ihm die lenkende, beschützende Intelligenz des göttlichen Gemüts, die als das alleinige, bestimmende Gesetz in seinem Leben wirkt, ununterbrochen zu Gebote steht. Er wird auch erkennen, daß er die göttlich verliehene geistige Fähigkeit besitzt, diese Führung und die Liebe zum Guten, die in ihm den Wunsch weckt, dieser Führung zu folgen, wahrzunehmen.

Für ihn ist das Leben nicht länger ein Glücksspiel. Er glaubt nicht mehr, daß Freude, Gesundheit und wahrer Erfolg Spielbälle der Umstände seien, sondern er weiß, daß sie die gegenwärtigen Wirklichkeiten seines eigenen wahren Daseins oder des Lebens in Gott, dem Guten, derstellen. Er versteht, daß sich diese Wirklichkeiten in Übereinstimmung mit der unfehlbaren, ununterbrochenen Wirksamkeit von Gottes alles beherrschendem Gesetz des Lebens in seiner täglichen Erfahrung zeigen können und zeigen werden. Dieser Wandel im Denken ändert naturgemäß unsere ganze Einstellung in bezug auf uns und unsere Arbeit; wir geben die materielle und unsichere Haltung für eine geistige und sichere — auf Gott gegründete — Haltung auf.

Wenn wir uns verständnisvoll und beharrlich an die sich Schritt für Schritt entfaltende Führung der allwissenden göttlichen Liebe halten, dann werden unser geistiger Fortschritt und dessen lohnende menschliche Kundwerdungen keine Unterbrechung kennen, obwohl sich die äußeren Erscheinungen in unserer menschlichen Erfahrung dann und wann ändern mögen.

Wir mögen beispielsweise nicht immer wissen, weshalb wir in irgendeine schwierige Lage versetzt wurden oder wie lange wir, für den sterblichen Sinn, darin verbleiben mögen. In solchen Zeiten mag das menschliche Gemüt uns einflüstern oder gar dafür argumentieren, daß wir den Weg verloren hätten. Doch wenn wir weiterhin an der immer wirkenden Führung der göttlichen Liebe, Gottes, festhalten, der nie aufhört, Seine Ideen zu beherrschen und sie liebevoll zu lenken, und wenn wir unser Bestes tun, Ihm zu dienen — wo immer wir auch sein mögen —, dann wird sich jede schwierige Lage als eine Prüfungszeit erweisen und als solche als ein Schritt vorwärts in unserer Demonstration einer von Gott gelenkten, von Gott beschützten und von Gott belohnten Laufbahn.

So begründet die Christliche Wissenschaft die wunderbare Auffassung, daß ein Beharren im Guten und dessen Lohn nicht dem Zufall oder Glück zuzuschreiben sind, sondern der Vergeistigung unserer ganzen Lebenseinstellung. Es wird dem Schüler dieser Wissenschaft auch zunehmend klarer, daß seine intelligenten, beständigen Bemühungen — was auch seine Aufgabe jeweils sein mag — mit seinem treuen Festhalten an der alleinigen Wirklichkeit des einen Gemüts und der Gewißheit und Macht der Führung dieses Gemüts Hand in Hand gehen müssen. Er ist fähig, dies erfolgreich zu tun, wenn die sogenannte fleischliche Natur geläutert und somit abgelegt wird — durch das Verständnis der wahren, sündlosen, von Gott geführten und von Gott beschützten Selbstheit des Menschen.

Mrs. Eddy zeigt, daß sich diese Veränderung im menschlichen Charakter vollzieht, wenn der Geist des Christus, der Wahrheit, in das menschliche Bewußtsein eintritt und es anfängt, es umzuwandeln, indem er ihm seine materialistische Verwirrung und seine schwächenden Zweifel nimmt. Sie spricht von diesem tiefempfundenen, inneren Erlebnis als der „Taufe des Heiligen Geistes"; sie schreibt: „In diesem, den menschlichen Gedanken läuternden Gemütszustand werden alle, selbst die kleinsten menschlichen Angelegenheiten mit zunehmender Harmonie durchdrungen. Ihn begleiten wunderbare Voraussicht, Weisheit und Macht; er entselbstet den sterblichen Vorsatz, verleiht dem Entschluß Festigkeit und dem Streben Erfolg. Mit der zunehmenden Vergeistigung regiert buchstäblich Gott, das göttliche Prinzip der Christlichen Wissenschaft, die Ziele, Bestrebungen und Handlungen des Wissenschafters. Die göttliche Herrschaft teilt Besonnenheit und Tatkraft mit; sie verscheucht für immer allen Neid, allen Wetteifer, böses Denken, Reden und Handeln, und so gereinigt, gewinnt das sterbliche Gemüt Frieden und Kraft außerhalb seiner selbst." Vermischte Schriften, S. 204;

Dieser geläuterte Gemütszustand sieht den Menschen als den makellosen Ausfluß Gottes — von Seinem Gesetz des Guten regiert und unfehlbar geführt. In diesem vergeistigten Bewußtsein gibt es kein Element des Zweifels, keine Furcht vor Zufall oder einem Fehler verhängnisvollen Fehler noch vor einem bloß zufälligen Verlauf. Sein Kurs ist aufwärts gerichtet; sein Erfolg ist gewiß. Sein Vertrauen auf das erhaltende Wirken des Gesetzes Gottes kann durch die Suggestionen der sterblichen Laune, durch die Kurzsichtigkeit einer materiellen Lebensauffassung, kurz, durch geistige Unwissenheit über die Allheit Gottes nicht erschüttert werden.

Der von Gott erschaffene Mensch baut sein Leben auf den festen Grund des Christus, der Wahrheit, auf und ist so dagegen gefeit, von den sterblichen Annahmen von unerwarteten Veränderungen und blindem Zufall hin und her geworfen zu werden. Ist nicht dies die große Lektion, die Christus Jesus lehrte, als er sagte: „Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf den Felsen gegründet." Matth. 7:24, 25.

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