Der einzige sein
Was ist es für ein Gefühl, der einzige Christliche Wissenschafter an der Universität zu sein?
Wer meint, daß er sich einsam und „anders" vorkommen würde, wird sich für die Erfahrung einer Studentin an einem College in Virginia interessieren, die zu beschäftigt damit ist, ihre Religion auf dem Campus zu vertreten, als daß sie sich dadurch stören ließe, allein zu stehen. Diese junge Frau hat ohne den Rückhalt einer christlich-wissenschaftlichen Hochschulvereinigung oder inoffiziellen Gruppe eine harmonische Beziehung zu ihrem College-Geistlichen hergestellt, zum Teil durch ihre guten Leistungen in seinen Religionsvorlesungen.
Im letzten Jahr forderte der Geistliche sie auf, in der Kapelle eine Ansprache zu halten, was eine ausgesprochene Ehre für eine Studentin im dritten Studienjahr ist, da diese Aufforderung bis dahin nur an Studenten im vierten Jahr ergangen war. Ihre Ansprache behandelte Gottes Liebe zum Menschen, die jegliche Furcht überflüssig macht. Anstatt des üblichen Hustens und anderer Zeichen der Langenweile der Studenten „hätte man eine Stecknadel fallen hören können", sagte sie.
Die Studentin startete auch eine Verkaufskampagne für den Christian Science Monitor: sie adressierte selbst 600 Abonnementsformulare und schickte sie an Studenten und Professoren. Viele äußerten sich anerkennend darüber. Einige Mädchen gingen sofort darauf ein; andere wollten ihr Abonnement im Herbst beginnen. Ein Geschichtsprofessor sagte ihr, er würde im Herbst in seiner Klasse den Monitor in den Pflichtlesestoff einbeziehen, und sie könnte die Handhabung der Abonnements übernehmen.
Wenn die Wahrheit im Leben zum Ausdruck gebracht wird, schafft das Freunde. Ein einziger Student, dem die Christliche Wissenschaft am Herzen liegt, ein Student mit Weitblick und stiller, doch fester, pionierhafter Entschlossenheit kann viel dazu beitragen, die Christliche Wissenschaft an eine Universität zu bringen, wo begrenzte Möglichkeiten zu bestehen scheinen.
Nehmen wir zum Beispiel einen Studenten an einer Universität in Skandinavien. Bevor er das zweijährliche Hochschultreffen in Boston besuchte, war er der einzige an seiner Universität, der sich für die Christliche Wissenschaft interessierte. Zumindest glaubte keiner der anderen, an der Wissenschaft interessiert zu sein, bis sich dieser einzelne Christliche Wissenschafter entschloß, auf dem Campus im Studentenhaus Zeugnisversammlungen abzuhalten. Er wählte nicht nur die Stellen aus Bibel und Lehrbuch aus und leitete die Versammlungen, sondern entwarf auch mehrere ansprechende Plakate, um an der Universität bekanntzumachen, daß die Christliche Wissenschaft jetzt „angekommen" wäre.
Er verlieh vier Exemplare von Wissenschaft und Gesundheit an Studenten und legte auf einem von Studentengruppen benutzten Tisch Freiexemplare christlich-wissenschaftlicher Literatur aus und auch eine Aufforderung an interessierte Studenten, sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
Als nächstes bereitete er eine Arbeitssitzung vor, die von einem Bezirksassistenten für Hochschulvereinigungen geleitet wurde. Der Bezirksasistent gehört zur Jugendabteilung in der Abteilung für Zweige und Ausüber Der Mutterkirche. Unter den neun Gästen, die kamen, um von der Christlichen Wissenschaft und der Tätigkeit ihrer Organisationen zu hören und Fragen über sie zu stellen, waren vier Studenten und ein Professor, der sich jetzt mit der Christlichen Wissenschaft befaßt.
Danach trafen jener Christliche Wissenschafter, der nun nicht mehr der einzige Wissenschafter an seiner Universität war, und der Bezirksassistent mit dem Studentengeistlichen der Universität zusammen, der alle möglichen Fragen stellte: wie die Wissenschafter die Auferstehung sähen, wo ihrer Meinung nach das größte Bedürfnis der Studenten von heute läge und was sie von der ökumenischen Bewegung der Kirchen hielten. Hierbei hatte der Christliche Wissenschafter Gelegenheit, über die Gründungsarbeit für die Christlich-Wissenschaftliche Hochschulvereinigung zu sprechen. Nach diesem Gespräch vermochte der Geistliche besser die grundlegende Christlichkeit der Christlichen Wissenschaft zu erkennen. Der Bezirksassistent kann davon berichten, daß jetzt, da die Christliche Wissenschaft größere Achtung in den Augen des Vertreters der Staatskirche an der Universität genießt, der Christliche Wissenschafter neues Vertrauen zu seiner Religion gefaßt hat. Er weiß auch, daß er beim Besuch des Bezirksassistenten die Liebe, das Interesse und die Unterstützung Der Mutterkirche unmittelbar spüren kann.
Niemand verachte deine Jugend;
sondern sei ein Vorbild den Gläubigen
im Wort, im Wandel, in der Liebe,
im Glauben, in der Reinheit.. .
Dies laß deine Sorge sein,
damit gehe um,
auf daß dein Zunehmen allen offenbar werde.
Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre;
beharre in diesen Stücken. Denn wenn du solches tust,
wirst du dich selbst retten
und die dich hören.
1. Timotheus 4:12–16
