Als ich Kind war, dachte ich: „Ach, wie wunderbar wäre es, heilen zu können, wie Jesus heilte!" Als ich heranwuchs, fragte ich den Pfarrer der orthodoxen Kirche, warum wir nicht heilen könnten, wie Jesus heilte, da er doch eindeutig sagte (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue." Die Antwort des Pfarrers war so unbefriedigend, daß ich mich daran nicht mehr erinnere, jedoch von jener Zeit an nahm mein Verlangen, Gott zu erkennen, ständig zu. Viele Nächte lang lag ich wach und weinte, weil ich so gern die Gegenwart Gottes fühlen wollte.
Nach dem zweiten Weltkrieg lag ich sechs Monate lang mit einer Lungenentzündung zu Bett. Schließlich erholte ich mich wieder und ging meiner Arbeit nach. Etwa fünf Jahre darauf erlitt ich einen Rückfall, und gleichzeitig stellte sich Arthritis ein. Der Arzt, der mich betreute, sagte, daß gegen diese Art von Arthritis, unter der ich litt, nichts getan werden könne und daß ich hoffnungslos an den Rollstuhl gefesselt sein würde.
Eines Tages erzählte ich in hoffnungsloser Verzweiflung einer Nachbarin von meiner traurigen Lage, und sie begann von der Christlichen Wissenschaft zu sprechen. Weil ich mit der Bibel vertraut war, erkannte ich die Wahrheit als solche, als ich sie hörte. Wenige Tage darauf lieh mir eine andere Nachbarin eine Bibel und das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy in der gleichen, wunderschönen Ausführung, und ich begann begierig zu lesen.
Mehrere Wochen lang benutzte ich diese Bücher zum Studium der Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben ist, und besuchte die Sonntagsgottesdienste und Mittwochabend-Zeugnisversammlungen einer Zweigkirche, und während der ganzen Zeit erfüllte die wunderbare Wahrheit, die ich lernte, mein Denken. Eines Tages, als ich mich anzog, um einkaufen zu gehen, wollte ich ein Paar weite Schuhe mit flachen Absätzen anziehen, die einzigen Schuhe, die ich wegen meiner Arthritis an den Füßen ertragen konnte, als ich plötzlich merkte, daß meine Füße nicht mehr empfindlich waren und schmerzten. Ich wußte nicht, wann die Heilung erfolgt war, aber ich wußte, daß es mein Verständnis von dem neuen Begriff von Gott und von meiner Beziehung zu Ihm war, was die Heilung herbeigeführt hatte. In freudiger Dankbarkeit trug ich ein Paar Schuhe mit etwa sieben Zentimeter hohen Absätzen und ging darin durch die ganze Stadt, und ich bin seither etwa 16 Jahre lang völlig unbehindert gelaufen. Es waren auch keine Symptome von der Lungenentzündung mehr vorhanden. Ich wurde davon gleichzeitig geheilt.
Die ganze Erfahrung war so wunderbar, daß ich wie umgewandelt war. Ich war nicht nur körperlich geheilt worden, sondern auch mein Charakter hatte sich gewandelt. Ja, die Umwandlung war so sichtbar, daß andere, die Zeugen der Veränderung waren, sich für die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. zu interessieren begannen.
Es ist eine große Freude, in der Kirche Christi, Wissenschafter, zu dienen. Ich habe große Entfaltung und geistiges Wachstum erlebt, indem ich in verschiedenen Komitees und Ämtern einer Zweigkirche tätig war, und ich suche eifrig die göttliche Führung, um unserer großen Sache in zunehmendem Maße dienen zu können.
Meine Frage ist jetzt beantwortet. Wir können wie Jesus heilen und tun es auch. Ich bin Gott dankbar für Christus Jesus und dafür, daß Er Mrs. Eddy das Verständnis von der Christlichen Wissenschaft gab und daß sie es so hingebungsvoll an uns weitergegeben hat.
Anderson, Indiana, USA
