Die Kunst der Kommunikation
Auf die strategische Bedeutung des Lesezimmers der Christlichen Wissenschaft wird gegenwärtig wieder großer Nachdruck gelegt — ja, sie wird wiederentdeckt. Tatsache ist, daß das Lesezimmer in den Briefen, die Die Mutterkirche von vielen ihrer Zweige im Zusammenhang mit den „Geistigen Zielen“ erhalten hat, die erste Stelle einnimmt. Mit dem Projekt „Geistige Ziele“ wurden die Kirchen im vergangenen Jahr bekannt gemacht. (Jede Zweigkirche oder Vereinigung wurde aufgefordert, sich geistige Ziele zu setzen und sie anzustreben.)
Unter den Kirchen herrscht bereits die merkliche Tendenz, das Lesezimmer aus dem Kirchengebäude in den Stadtkern zu verlegen, und zwar in Räumlichkeiten im Erdgeschoß mit regem Passantenverkehr. Diese Tendenz setzt sich immer mehr durch.
Es wird jetzt auch mehr Wert auf ein schön dekoriertes Schaufenster gelegt, auf eine Leihbücherei, die immer wieder ihre Dienste anbietet und deren Bücherborde allen Interessenten offenstehen, und auch darüber, daß das Lesezimmer mehr von interessierten Außenstehenden besucht und tatkräftiger von den Christlichen Wissenschaftern selbst unterstützt wird.
Zwölf Beauftragte zur Förderung der Kirchenarbeit, die den Zweigkirchen bisher nur bei der Vertriebs- und Anzeigenarbeit für den Christian Science Monitor geholfen haben, verwenden jetzt ein Viertel ihrer Zeit darauf, den Lesezimmer-Bibliothekaren bei der wirkungsvollen Gestaltung der Fensterauslage zu helfen. Da die Beauftragten alle Lesezimmer in ihrem Gebiet ein- bis fünfmal in jedem Jahr besuchen, werden sie in der Lage sein, den Bibliothekaren gute, praktische Ideen zu vermitteln, die schon von anderen Lesezimmer-Bibliothekaren verwendet worden sind.
Lesezimmer in den Vereinigten Staaten und in Teilen Kanadas benutzen jetzt neues, farbenfreudiges Auslagematerial, das von der Werbeabteilung der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft entworfen worden ist. Zu dem Material gehört ein Plakat mit einer heilenden Botschaft. Die Lesezimmer berichten von einer beträchtlichen Zunahme von Fragen der Besucher, was auf die gedankenanregenden Auslagen zurückzuführen ist.
Hier sind einige der Fragen, die Christliche Wissenschafter über die Wirksamkeit der Lesezimmer stellen:
Ist unser Lesezimmer mit unseren für diese Arbeit am besten qualifizierten Kirchenmitgliedern besetzt?
Braucht unser Lesezimmer neue Räume, muß es renoviert, erweitert oder sein Lager aufgefüllt werden? Läßt es sich in ihm ungestört lesen?
Haben wir eine klare Vorstellung vom Zweck unseres Lesezimmers, und zwar von seiner Funktion, die Mitbürger mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung zu bringen und zur christlich-wissenschaftlichen Lebensweise aufzufordern?
Wird das Lesezimmer häufig von unseren eigenen Kirchenmitgliedern besucht?
Und die Lesezimmerbibliothekare werden sich selbst die Frage stellen:
Weib ich alle Menschen an diesem Ort zu schätzen?
Denke ich von den Christlichen Wissenschaftern als „wir" und von den übrigen Menschen als „den anderen", oder erkenne ich unsere grundlegende Brüderschaft als Kinder Gottes an?
Wächst meine Fähigkeit, mit Interessenten zu sprechen, die sich in bezug auf Kultur, Bildung und Volkstum voneinander unterscheiden — mit den Jugendlichen, ausländischen Studenten, Arbeitern, Geschäftsleuten und Pastoren — und mit Agnostikern oder Protestanten, Katholiken, Juden oder Menschen mit einem orientalischen Glaubensbekenntnis?
Weiß ich wirklich, was die Bücher und Zeitschriften, die ich auslege, behandeln, so daß ich einen Besucher mit einiger Fachkenntnis zu den heilenden Wahrheiten führen kann, die er sucht?
Ein Lesezimmer hat große Möglichkeiten, und die Anzeichen deuten darauf hin, daß in Zukunft mehr von ihnen Gebrauch gemacht wird. Viele Bibliothekare berichten bereits, daß mehr Oberschüler und Studenten ins Lesezimmer kommen, um Fragen zu stellen. Durch das Lesezimmer können die Zweigkirchen das tun, was zu tun ihre Aufgabe ist: die Wahrheiten darzulegen, die ganz und gar imstande sind, das Verständnis von Gott zu wecken, das im menschlichen Bewußtsein schlummert.
Eins ist sicher: Das Lesezimmer, das selten von Fremden besucht wird, ist ein Ding der Vergangenheit. Das einladende, sich in guter Lage befindende Lesezimmer, das Beamte hat, die jeden Tag besser lernen, was sie zu sagen haben und wie sie es zu sagen haben, setzt sich durch!
