Bevor ich die Christliche Wissenschaft kennenlernte, erkrankte ich an einer Wirbelsäulen-Tuberkulose. Ich mußte ein Jahr lang in einer Heilstätte liegen und erhielt nach naturmedizinischer Behandlung und nach Besserung meines Zustandes ein Korsett, das ich ständig tragen sollte. Einige Zeit darauf bekam ich ein Lungenleiden. Unter dem Beistand einer Ausüberin wurde ich durch die Christliche Wissenschaft von dem Leiden geheilt. Dadurch fand ich den Weg zu dieser Religion.
Wieder einige Jahre später wurde ich Mitglied einer Zweigkirche, weil ich den Wunsch hatte, mich mehr in die Wissenschaft zu vertiefen und meine Dankbarkeit für die erste Heilung zu beweisen. Es war eine Zeit großer Anstrengung für mich, da ich neben meiner beruflichen Arbeit damals einen Haus-Neubau betrieb. Nun hatte ich für die Kirche zu arbeiten, und darüber hinaus waren in meiner Familie noch schwierige Probleme zu lösen.
In dieser Zeit glaubte ich, immer deutlicher einen Rückfall der Wirbelsäulenerkrankung zu bemerken. Ich hatte starke Rückenschmerzen und einen großen Abszeß an der einen Hüfte.
Trotzdem hatte ich vor diesen Erscheinungen keine Angst, sosehr sie mir auch Schwierigkeiten machten. Vielmehr war ich fest davon überzeugt, daß ich von der wiederkehrenden Spondylitis genauso durch die Wissenschaft geheilt würde wie vorher von dem Lungenleiden. Deshalb arbeitete ich für meinen Beruf unentwegt weiter und versah auch meinen Kirchendienst als Ordner so gut ich konnte. Ich fand Trost und Kraft in vielen Bibelstellen, besonders in der folgenden (Jer. 17:14): „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm." Lange versuchte ich mich selbst zu behandeln; doch als ich einsah, daß meine eigene Erkenntnis noch nicht ausreichte, bat ich eine erfahrene Ausüberin um Hilfe.
In dieser Zeit wurde ich vom Gesundheitsamt, in dessen Listen ich als ehemaliger Tbc-Kranker verzeichnet war, zu einer Kontroll-Untersuchung aufgefordert, bei der die wiederkehrende Spondylitis festgestellt wurde. Von meinem Rücken wurden zwei Röntgenaufnahmen gemacht, eine im September und eine im Oktober, und ich wurde zu einem Orthopäden gesandt, der meinen Fall übernehmen sollte.
Dieser Facharzt studierte zunächst die zwei Röntgenaufnahmen und stellte fest, daß in der Aufnahme vom September ein deutlicher Krankheitsherd an einem Wirbel zu sehen war, in der Aufnahme vom Oktober jedoch nicht. Er schloß daraus, daß bei einer der Aufnahmen eine Verwechslung vorlag, denn seiner Meinung nach wäre es ausgeschlossen, daß ein Tbc-Herd so schnell ausheile. Auf jeden Fall riet er mir dringend, das Korsett wieder zu tragen, das ich inzwischen abgelegt hatte.
Ich erwiderte ihm, eine Verwechslung bei den Aufnahmen zu vermuten sei meines Erachtens nicht nötig, denn diese schnelle Heilung war offensichtlich durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erreicht worden. Aus diesem Grunde würde ich auch das Korsett nicht mehr tragen wollen. Er gab mir resigniert die beiden Aufnahmen in meine Hände zurück, zum Zeichen, daß er für diesen Fall nichts mehr tun könne.
Dank der christlich-wissenschaftlichen Behandlung verschwanden meine Schmerzen immer mehr, und es blieb schließlich nur noch an meiner Hüfte die Ausbeulung zurück, die aber unempfindlich geworden war. Meine Ausüberin erklärte, diese werde auch noch verschwinden, denn „eine geistige Idee trägt kein einziges Element des Irrtums in sich, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise" (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 463). Und sie behielt recht. Im Verlauf einiger Monate ging auch dieses letzte Krankheitszeichen immer mehr zurück. Seitdem kann ich mich wieder in jeder Weise bewegen und bücken, ohne irgendwelche Schmerzen oder Beschwerden zu empfinden.
Meine Dankbarkeit kann ich in Worten nicht ausdrücken. Sie verpflichtet mich, wenigstens einen kleinen Teil der Arbeitskraft und Gesundheit, die mir die Christliche Wissenschaft wiedergegeben hat, unserer Bewegung zu widmen, und ich versuche, immer mehr Sorgfalt auf die Befolgung der Gebote Gottes und der Weisungen unseres Meisters Christus Jesus zu verwenden.
Falkenstein im Taunus, Deutschland
