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Trage das Kreuz, erlange die Krone

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der November 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Treuer Gehorsam gegen Gott und ein unerschrockener Gleichmut gegenüber den Angriffen des Bösen — diese beiden Eigenschaften schließen die Zusicherung göttlichen Segens in sich.

Die Christliche Wissenschaft hat durch ihre wissenschaftliche Offenbarung der Wahrheit die materialistischen Annahmen herausgefordert. Wer sich auf die Seite der Wahrheit stellt, setzt sich dem Mißfallen des Irrtums aus. Je klarer aber der Christliche Wissenschafter die ewige Substanz des Geistes und die Nichtsheit der Materie erkennt, um so gewisser wird er über den mentalen Konflikt, der heute die Welt erschüttert, die Oberhand gewinnen. Das Aufdecken des Irrtums und seine Zerstörung ist das Kreuz, das der wahre Christ nicht umgehen kann. Unser Meister Christus Jesus, der Begründer des Christentums, sagte: „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert."  Matth. 10:38; Das Kreuz ist ein unfehlbarer Prüfstein, an dem es sich erweist, ob wir der Wahrheit, die wir predigen, würdig sind.

Der Welt gegenüber ständig Zugeständnisse zu machen, die den Lehren der Christlichen Wissenschaft entgegengesetzt sind, verzögert nur unser individuelles Wachstum. Wir sollten deshalb nicht um die Gunst der Sterblichen, sondern mehr um die Einhaltung der Regeln des göttlichen Prinzips bemüht sein. Wenn wir uns von der Weltlichkeit absondern, mögen wir wie die Christen vor uns verfolgt werden. Andererseits wird unsere Standhaftigkeit auch Achtung hervorrufen. Die geistigen Eigenschaften, die wir ausdrücken, werden sogar von dem weltlich Gesinnten gespürt.

Wenn wir beständig ein besseres, geistigeres Leben führen, ziehen wir die Wahrheitssucher zu uns sowie alle diejenigen, die mit Problemen ringen, und jene, die der Materialismus unbefriedigt läßt. Die von Unruhe erfüllte Welt braucht heute mutige Christen der Tat, denn mehr Menschen hungern nach der Wahrheit als allgemein angenommen wird.

Ein Christlicher Wissenschafter bekennt ohne Furcht, wem er dient. Wenn man, um das Mißfallen der Gesellschaft zu vermeiden, seinen Wunsch verheimlicht, einen höheren Begriff seiner Gotteskindschaft zu demonstrieren, so bezeugt man menschliche Schwäche. Es gibt nur eine Macht, die das Universum regiert. Warum sollten wir uns nicht freimütig zu dieser einzigen Macht bekennen? Einer mit Gott ist immer gegenüber den vielen ohne Gott in der Mehrheit. Niemand kann uns daran hindern, Gott beständig widerzuspiegeln.

Eine feste Haltung dem Irrtum gegenüber einzunehmen ist in der christlich-wissenschaftlichen Heilarbeit unbedingt erforderlich. Mrs. Eddy schreibt: „Wer das Verständnis der Christlichen Wissenschaft in ihrer eigentlichen Bedeutung erlangt, wird die sofortigen Heilungen vollbringen, deren sie fähig ist; aber dies kann nur geschehen, wenn man das Kreuz auf sich nimmt und Christus im täglichen Leben nachfolgt."  Wissenschaft und Gesundheit, S. 178; Unser Lohn vom himmlischen Vater für die für Ihn geleistete Arbeit steht immer im Verhältnis zu unserer Treue.

Niemand kann das Christentum für sich allein leben. Wenn wir weise sind und in der Wahrheit wachsen wollen, werden wir das empfangene Gute mit unserem Nächsten teilen. Durch das Miteinander-Teilen werden wir selbstloser. Der dienende Christliche Wissenschafter empfängt zweifellos immer größeren Segen als derjenige, der den von ihm entdeckten geistigen Schatz zu seinem eigenen Nutzen zu vergraben sucht. Seinen Nächsten zu lieben bedeutet, ihm zu dienen; und der Meister herrschte durch dienen.

Der eigenen Bequemlichkeit dienen ist keine göttliche Eigenschaft, sondern ein Element des sterblichen Gemüts, das niemals zu geistigem Wachstum beiträgt; es ist vielmehr versteckter Egoismus. Wir machen uns davon frei, wenn wir uns bewußt werden, daß wir nicht in einer begrenzten Zeitspanne leben, in der es gilt, sich persönlich zu bereichern, sondern daß wir in der Ewigkeit existieren, um immerwährende harmonische, göttliche Tätigkeit auszudrücken.

Die Ausübung der Christlichen Wissenschaft stellt große Anforderungen, wie es das Wirken des Meisters und Mrs. Eddys zur Genüge gezeigt hat, denn die Aufgabe, die Welt umzuwandeln, ist gewaltig. Wir können unsere Mission nur durch tätige Wachsamkeit und unbedingten Gehorsam gegen Gott erfüllen. Das menschliche Selbst möchte sich jedoch gewöhnlich die Arbeit leicht machen, und es sucht daher seinen eigenen Weg zu gehen. Wenn nur wenig gefordert wird, wird nur wenig geleistet.

Mrs. Eddy wurde nicht darum von Gott dazu berufen, das Handbuch Der Mutterkirche zu schreiben, um die Bewegungsfreiheit ihrer Anhänger einzuschränken, sondern um ihre herrliche Entdeckung von der geistigen Unreife der menschlichen Natur zu schützen, die nur danach trachtet, die Krone zu erhalten, jedoch nicht geneigt ist, das Kreuz auf sich zu nehmen. Man erkennt den wahren Christlichen Wissenschafter ohne Ausnahme an seinem Gehorsam gegen das Kirchenhandbuch. Der Mietling andererseits möchte die Forderungen dieser Richtlinien und Satzungen umgehen, die diese an den einzelnen stellen, weil es ihm zu unbequem ist, sie zu befolgen, und sie ihm nicht gestatten, den Lehren der Christlichen Wissenschaft nach eigenem Belieben zu folgen. Wenn das Reich Gottes auf Erden völlig errichtet ist, wird das Kirchenhandbuch seinen Zweck erfüllt haben, aber nicht vorher. Wir können nicht dankbar genug dafür sein, daß Mrs. Eddy ihre Entdeckung auf diese Weise vor Mißbrauch geschützt hat.

In unserem Studium der Christlichen Wissenschaft mögen wir uns des Siegels — des Kreuzes und der Krone — bewußt werden, das jedes der veröffentlichten Werke von Mrs. Eddy und alle christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften auf dem Einband tragen, und wir mögen darüber nachdenken, welche Bedeutung dieses Siegel für uns hat. Wer das Kreuz trägt, hat auch Anspruch auf die Krone — wer unerschrocken mit dem Irrtum ringt, erkennt dessen Nichtsheit.

Der Christlichen Wissenschaft gemäß symbolisiert das Kreuz jedoch nicht Martyrium oder Entsagung. Es ist ein Kennzeichen dessen, was weit über dem allgemeinen menschlichen Begriff vom Kreuztragen steht. Wenn der Christliche Wissenschafter die uneingeschränkte Freiheit und Harmonie seiner göttlichen Wesenheit erkennen lernt, überstrahlt dieses wunderbare Licht der Wahrheit in seinem Bewußtsein alle irdische Bitterkeit. Christus veranschaulichte dies, als er sagte: „Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matth. 11:30; Mrs. Eddy hat diesen Gedanken wiederum wundervoll in einem ihrer Gedichte ausgedrückt:

Des Lebens Last durch Seine Gnad´
In nichts zerfällt;
Ich küss' das Kreuz, erwach´ und schau´
Die licht're Welt. Vermischte Schriften, S. 397;

Was zählen schon „dieser Zeit Leiden“ Röm. 8:18;, verglichen mit der herrlichen Krone des ewigen Lebens?

Paulus sagt: „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft.“ 1. Kor. 1:18.

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