Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die wahre Funktion ist geistig

Aus der November 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, erklärt Mrs. Eddy folgendes: „Jede Funktion des wirklichen Menschen wird von dem göttlichen Gemüt regiert.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 151; Wenn wir diesen Satz sorgfältig studieren, öffnen sich uns frische und hilfreiche Gedankenbahnen, die nicht nur zur Wissenschaft des Seins in Beziehung stehen, sondern auch zu unserer Heilarbeit in der Christlichen Wissenschaft.

In der Bibel finden wir im ersten Kapitel des ersten Buches Mose eine anschauliche Beschreibung der wahren Schöpfung. Von dem Menschen, dem Höhepunkt der Schöpfung, wird gesagt, daß er zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde. Weil die Christliche Wissenschaft dies im Auge hat, spricht sie von dem wirklichen Menschen nicht als von einer materiellen, sündigen, den Adamsmenschen darstellenden Persönlichkeit, sondern als von dem Gleichnis Gottes, des Geistes, des Gemüts.

Daraus folgt dann, daß — da der Mensch geistig oder das geistige Gleichnis Gottes ist — auch alle seine Funktionen geistig sein müssen. Die Heilarbeit in der Christlichen Wissenschaft gründet sich auf das Verständnis von der absoluten Vollkommenheit Gottes als Geist und der Vollkommenheit des Menschen als Gottes Gleichnis oder Ausdruck. Es liegt auf der Hand, daß man nicht gut vom Menschen als der ewig fehlerlosen Widerspiegelung des Gemüts sprechen und gleichzeitig annehmen kann, daß der Mensch das Opfer einer fehlerhaften Funktion ist. Als Gottes Bild ist der Mensch geistig, daher immerwährend harmonisch. Da dies so ist, sind alle seine Funktionen harmonisch und normal.

Die Gesamtfunktion des Menschen die — einheitliche Funktion der individualisierten Widerspiegelung des Gemüts — besteht darin, das zu sein, wozu Gott ihn geschaffen hat: das Gleichnis seines Schöpfers. Eine Funktion des Menschen ist, die Eigenschaften Gottes kundzutun, mit anderen Worten, die Ideen des Gemüts zum Ausdruck zu bringen. Für jede Idee, die das Gemüt schafft, gibt es eine geistige Funktion im Menschen, sie auszudrücken.

Gott wird in der Christlichen Wissenschaft als unendliches Gemüt, unendlicher Geist, unendliche Seele, unendliches Prinzip und Leben, unendliche Wahrheit und Liebe offenbart. Diese sieben Synonyme lassen sich harmonisch auswechseln; jedes hat jedoch seine besondere Aufgabe, und alle gemeinsam drücken die Gesamtheit der Gottheit aus, die als Gott bekannt ist. Und der Mensch, die höchste Schöpfung des Gemüts, ist durch die göttliche Funktion der Widerspiegelung der volle Ausdruck dieser göttlichen Wesenheit.

Durch Widerspiegelung besitzt der Mensch die unsterbliche Glückseligkeit und die spontane Individualität der Seele; er strahlt die göttliche Wärme der Liebe aus; sein innerstes Sein ist erleuchtet von der Inspiration des Geistes; er offenbart die harmonische Regierung des allem zugrundeliegenden Prinzips; er drückt die natürliche Vitalität des Lebens aus; er kennt die unendlichen Ideen des Gemüts, und er erfreut sich der großen Wirklichkeit der Wahrheit. Widerspiegelung ist die eigentliche Funktion des menschlichen Seins.

Die Christliche Wissenschaft unterstreicht die Tatsache, daß der geistige Mensch Funktionen besitzt, nicht Organe. Die Definition des Wortes „Organ“ zeigt, daß es in seiner allgemeinen Bedeutung auf eine physische und biologische Struktur hinweist und aus diesem Grunde nicht als geeignete Terminologie in der göttlichen Metaphysik angesehen werden kann.

Der menschliche Körper, so bemerkenswert er auch der menschlichen Annahme nach erscheint, wird in der Christlichen Wissenschaft als die individualisierte Vergegenständlichung des sterblichen Gemüts angesehen. Dieses sogenannte Gemüt glaubt, daß der Mensch ein komplizierter Mechanismus aus Gemüt und Materie sei, in dem physische Organe Eindrücke der Materie an ein physisch-mentales Gehirn weitergeben. Der menschliche Körper ist ein Abbild des wirklichen, geistigen Menschen. So hat zum Beispiel der Mensch als das Gleichnis des Gemüts Eigenschaften geistigen Sehens, Hörens und Fühlens. Das sterbliche Gemüt ahmt diese in Form von materiellen Organen nach, von denen dieses Gemüt glaubt, daß sie die Fähigkeit hätten, zu sehen, zu hören und zu fühlen. Aber die geistigen Funktionen des wirklichen Menschen und die nachahmenden Organe des sterblichen Menschen haben keinen Berührungspunkt, denn der geistige Mensch ist der wirkliche und ewige Mensch, während der materielle Mensch der unwirkliche und zeitliche ist.

Nicht alle Funktionen werden so offensichtlich imitiert. Wenn wir kranke körperliche Funktionen behandeln, sollten wir nicht mit einer Art theoretischer metaphysischer Gymnastik versuchen, jeden Begriff von menschlicher Funktion im Kopf zu haben, während wir es unternehmen, die Wahrheit von der vollkommenen geistigen Funktion des Menschen aufrechtzuerhalten. In unserer metaphysischen Arbeit müssen wir nicht nur vom Körper wegsehen, sondern auch von einem jeglichen Begriff körperlicher Funktion.

„[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ Joh. 8:32; — das ist, wie Jesus betonte, ein fundamentales Gesetz für das Heilen. Daher kann die geistige Tatsache, daß jede Funktion des wirklichen Menschen vom Gemüt beherrscht wird, heilen, wenn das ordnungsgemäße Leugnen des Irrtums den Anspruch des sterblichen Irrtums auslöscht.

Wenn der Anspruch, der gehandhabt werden soll, eine organische Krankheit oder eine Verletzung ist, ist die Wahrheit vom vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen — und die sich daraus ergebende vollkommene Funktion des Menschen als göttliche Widerspiegelung — eine mächtige Kraft beim Heilen. Es ist genauso wichtig, an der Vollkommenheit der wirklichen Funktion festzuhalten, wie es wichtig ist, die Vollkommenheit des Menschen aufrechtzuerhalten, denn der vollkommene Mensch und die vollkommene Funktion sind untrennbar.

Auf einen Punkt kann nicht genug Nachdruck gelegt werden, nämlich, daß die Vergegenwärtigung dessen, was über Gott und den Menschen absolut wahr ist, heilt. Und wir wissen natürlich aus dem Lehrbuch, daß weder die Materie noch die materie Annahme etwas mit der Wahrheit des Seins zu tun hat. Wir lesen: „Die unzerstörbaren Fähigkeiten des Geistes bestehen sowohl ohne die Bedingungen der Materie wie auch ohne die falschen Annahmen einer sogenannten materiellen Existenz.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 162;

Jede Heilung, die wir haben, ist ein Beweis, daß der Christus, die Wahrheit, die Offenbarung des wahren Seins ist, die zum menschlichen Bewußtsein kommt, um den Irrtum auszulöschen und das Reich der Gesundheit, der Harmonie und des Friedens auf Erden aufzurichten. Mrs. Eddy sagt uns: „Krankheit, sünde und Tod müssen zuletzt vor den göttlichen Rechten der Intelligenz zurückweichen; dann wird die Macht, die Gemüt über die ganzen Funktionen und Organe des menschlichen Organismus hat, zur Anerkennung gelangen.“ S. 384.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 1967

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.