Die meisten von uns haben hin und wieder versucht, Anerkennung zu finden, und sahen ihr Bemühen erfolglos enden. Selbst wenn sie uns zuteil wird, ist es nicht immer das beste für uns, denn sie kann zu Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit führen. Und suchen wir Anerkennung durch Heuchelei, in schlechter Gesellschaft oder auf moralisch unverantwortliche Weise, so führt sie zu schlechten Ergebnissen. Wie können wir also unser Verlangen nach Anerkennung stillen und es einem nützlichen Zweck dienstbar machen ?
Jemand, der sein gebeterfülltes Denken darauf richtete, anderen zu helfen, wußte die Antwort auf diese Frage. Er wußte, daß es nicht der Beifall der Welt ist, was wir brauchen. In einem Brief an einen Freund gab er folgenden Rat: „Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter.“ 2. Tim. 2:15; An diese Worte einer überragenden Gestalt aus dem religiösen Bereich, nämlich des Apostels Paulus, können wir uns halten.
Paulus wußte, daß wir uns bemühen müssen, Beweise der Anerkennung unseres himmlischen Vaters zu erlangen, denn nur dies bringt dauernde Befriedigung. Sein Brief an Timotheus legt ferner klar, daß Gott uns, wenn wir uns würdig erweisen, Seine Anerkennung dadurch zeigt, daß er uns zu hohen Aufgaben heranzieht. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in diesem Zusammenhang: „Gott wartet nur darauf, daß der Mensch würdig werde, damit Er die Mittel und das Ausmaß Seiner Gnade steigern kann.“ Vermischte Schriften, S. 154;
Niemand erfuhr Gottes Anerkennung und rettende Immergegenwart in größerem Maße als Christus Jesus. Niemand legte weniger Wert auf persönlichen Beifall als er. Durch das Überwinden von Sünde, von körperlichen Gebrechen und des Todes bewies Jesus, daß Gott Seine Herrlichkeit auf uns niederströmen läßt, damit wir Ihn dadurch verherrlichen, daß wir Seine Werke tun. Der Meister sagte: „Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Joh. 8:29. Wie das Leben Jesu zeigt, muß unser ganzes Handeln Gott wohlgefällig sein. Er warnte davor, lediglich menschliche Anerkennung zu suchen, wie es die Pharisäer taten, indem sie vor den Augen der Öffentlichkeit beteten und Almosen gaben, und er sagte, daß Gott es uns öffentlich vergelten würde, wenn wir im Verborgenen beteten. Um die Anerkennung der Menschen zu gewinnen, mögen sich manche als Christen bezeichnen; aber um Gottes Anerkennung zu finden, müssen wir beweisen, daß wir Christen sind, Nachfolger Christi.
Uns Gottes Anerkennung würdig zu erzeigen, wie es bei Jesus der Fall war, scheint ein unerreichbares Ideal zu sein. Und doch hat jeder von uns das natürliche Verlangen, eine höhere Selbstheit zum Ausdruck zu bringen, obgleich er sie kaum erkennen oder von ihr Zeugnis ablegen kann. Aber dieses Verlangen ist von Gott gegeben, so daß es nicht für immer verborgen bleiben kann; es muß gestillt werden. Zu diesem Zweck muß die unwissende Annahme, daß der Mensch ein kranker und sündiger Sterblicher sei, durch das Verständnis ersetzt werden, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist.
Wie die Bibel veranschaulicht und die Wissenschaft erklärt, flieht die Unwissenheit über die Wissenschaft des Seins vor dem Licht des Christus, der Wahrheit. Dieses Licht schien zu Paulus' Zeiten sehr hell, und Paulus wurde in höchst bemerkenswerter Weise von seinen falschen Auffassungen über Gott, den Christus und den Menschen bekehrt. Die Folge war, daß ihm im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne die Augen geöffnet wurden. Anstatt die Christen zu verfolgen, wie er es bis dahin getan hatte, wurde er einer ihrer hervorragendsten Vertreter. Mit dem Aufdämmern des Christus in seinem Bewußtsein wurde er neu geboren. Gott zeigte Paulus Seine Anerkennung, indem Er sich seiner bediente, um das Christentum über weite Teile des römischen Kaiserreichs zu verbreiten.
Die Bibel ist voller Regeln, die uns zeigen, wie wir Gottes Anerkennung finden können. Sie schließen die Zehn Gebote, die Bergpredigt und das Gebet des Herrn ein. Wie Jesus lehrte, müssen wir, um Gott zu gefallen, Seinen Geboten gehorchen, Seine Eigenschaften ausdrücken und mit Verständnis beten. Im Laufe der Jahrhunderte jedoch verloren die Menschen den Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben aus den Augen, so daß sie es schwer fanden, Jesus bei der Demonstration der wahren Wesenheit des Menschen zu folgen und Heilungswerke zu vollbringen, wie er es gelehrt hatte.
Nun leuchtet das Licht des Christus in neuem Strahlenglanz in der Offenbarung der göttlichen Wissenschaft und erhellt die Heilige Schrift. Mit heilender Kraft legt diese Wissenschaft das Wesen Gottes, des Christus und des Menschen dar, so daß jeder einzelne genauso wie Paulus seine geistige Selbstheit finden und demonstrieren kann.
Wenn wir das Wesen Gottes und der Beziehung des Menschen zu Ihm verstehen, geben wir nichts mehr auf die Anerkennung der Welt, sondern streben vielmehr danach, diese wahre Selbstheit zu demonstrieren, die Gottes ständige Liebe und Anerkennung hat und von der Herrlichkeit des Vaters umgeben ist. Wenn wir Gott und Seine Wissenschaft besser verstehen, leben wir in Übereinstimmung mit Seinen Geboten und erfüllen damit die Vorbedingungen, an Gottes heiligem Plan teilzuhaben und mitzuwirken: die ganze Menschheit zu heilen und zu erneuern. Dann haben wir die Anerkennung, die wir brauchen, und den Frieden und die Freude, die sie begleiten.