Fast immer, außer wenn wir schlafen, hören wir jemandem zu oder lauschen auf etwas.
Wenn wir am Morgen in die Schule gehen, hören wir zu, was unsere Freunde uns erzählen. In den ersten Frühlingstagen bleiben wir am Abend mitunter stehen und lauschen auf den Chor der Frösche drunten am Teich. Und wenn ein Baum vor unserem Fenster steht, lauschen wir abends beim Schlafengehen auf das Rauschen der Blätter. Und wir lauschen auf die Regentropfen auf dem Dach oder auf dem Straßenpflaster.
Lauschen ist wichtig; das merken wir zuweilen, wenn wir nicht auf das gehört haben, was unsere Eltern oder Lehrer uns gesagt haben und wir dadurch ein paar Fehler machten.
Aber es gibt noch eine andere Art des Lauschens, die die wichtigste von allen ist, und das ist, mit unserem Herzen auf Gott zu lauschen, darauf zu hören, was Er uns sagt, und dann das zu tun, was Er uns zu tun aufgibt.
Eine der Seligpreisungen, die wir in der Sonntagsschule lernen, heißt: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8; Und Mrs. Eddy schrieb ein Gedicht, in dem sie das Lauschen erwähnt. Wir kennen es alle als eins der Lieder im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Eine Stelle daraus heißt:
Ich will lauschen Deinem Ruf,
Irr' ich im Geheg. Liederbuch, Nr. 304.
Können wir im Verkehrslärm, beim Klang der Stimmen unserer Freunde oder derer unserer Familie hören, was Gott uns sagt? Ja, wenn wir auf Gott lauschen, können wir hören, was Er sagt. Wenn wir nur auf das Gute lauschen, das von Gott kommt, hören wir mit unserem Herzen; und wir können Ihn hören, und wir spüren ein heißes Glühen der Liebe und vielleicht der Dankbarkeit für alles Gute. Gott sagt uns immer, daß Er uns liebt, daß wir Seine Kinder sind und daß Er unser Führer und Beschützer ist.
Christus Jesus lauschte immer mit seinem Herzen auf Gott, ob er allein auf einem Berg, in einem Sturm auf dem Meer oder von Tausenden von Leuten umgeben war. Und durch dieses Lauschen konnte er viele Arten von Krankheit und Disharmonie heilen.
Wenn wir lauschen, können wir auch hören, was Gott, Gemüt, uns in jeder Lebenslage zu tun aufgibt. Weil wir Gottes Widerspiegelung sind, so lehrt die Christliche Wissenschaft, können wir alles, was wir tun, gut tun, wenn wir uns an Ihn wenden und Seine Gegenwart anerkennen.
Wenn wir die Turnstunde nicht gern haben und meinen, wir seien nicht so gut wie jemand anders, dann können wir Gottes Liebe spüren und hören, was Er sagt — nämlich, daß wir, und jeder andere auch, Seine Ideen sind, alle Tätigkeit ausdrücken, die gut und recht ist; daß wir Gottes Fähigkeit und Kraft widerspiegeln und auch harmonisches Zusammenspiel, weil alle Ideen in vollkommener Harmonie zueinander stehen.
Wenn wir glauben, wir mögen ein bestimmtes Fach in der Schule nicht, wie Englisch zum Beispiel, und daß es schwierig sei, einen Aufsatz zu schreiben, können wir mit unserem Herzen auf Gott lauschen und uns von Ihm sagen lassen, was wir schreiben und wie wir es schreiben sollen. Wir können daran festhalten, daß wir in allen Dingen Vollkommenheit ausdrücken, wenn wir Ihn widerspiegeln.
Wenn wir nicht gern vor der Klasse stehen und eine Geschichte erzählen oder ein Gedicht aufsagen mögen, können wir Gott sagen hören, daß wir niemals allein stehen, denn Er ist bei uns und gibt uns die Sicherheit und die Fähigkeit, Ideen in klarer und lebhafter Weise auszudrücken.
Wenn wir auf Gott lauschen und wissen, daß wir Seine Fähigkeit und Macht widerspiegeln, sind wir imstande, in allen Dingen Besseres zu leisten, in unseren Schulaufgaben, im Sport und im Spiel, denn wir beweisen gerade jetzt, daß Er in unserem Leben immer gegenwärtig ist.
Bei meiner Arbeit, in meinem Spiel,
auf Gott will ich lauschen, das ist mein Ziel;
Er weiß den Weg, den ich soll gehn,
und wenn ich lausche, werd' ich ihn sehn.