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Unsere geistige Medizin

Aus der Januar 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy ist als die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft bekannt. Sie machte eine geistige Entdeckung und gründete eine religiöse Bewegung. Aber ihre Entdeckung betraf sowohl das Medizinische wie das Theologische. Sie gründete ein medizinisches System wie auch eine Kirche.

Wenn jemand in einer Familie durch die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. geheilt worden ist, sind manchmal die anderen Mitglieder der Familie ebenfalls bald Christliche Wissenschafter geworden. Später stellten sie dann fest, daß diese Wissenschaft geeignet ist, sie gesund zu erhalten. Heute gibt es ganze Familien, die drei, vier oder mehr Generationen hindurch bei guter Gesundheit geblieben sind, indem sie sich allein der geistigen Medizin der Christlichen Wissenschaft bedient haben.

In anderen Fällen sind die Familie oder die Freunde eines Christlichen Wissenschafters jedoch mit der Medizin, die er als verläßlich kennengelernt hat, nicht vertraut. In gewissen Notfällen mögen sie vielleicht denken, daß er nichts für sich tut, und sie mögen ihm eine andere Behandlung nahelegen.

Der Christliche Wissenschafter hat die christliche Pflicht, diese Besorgnis des Nicht-Christlichen-Wissenschafters weise und mitfühlend zu zerstreuen. Er muß sich aber auch über seine eigene Haltung klar sein. Er vernachlässigt nicht sich selbst. Er tut das, was ihm erfahrungsgemäß am nützlichsten erscheint. Er hat sich in die Hände Gottes begeben, in die Hände des großen Arztes, dessen Geschicklichkeit ohnegleichen ist und dessen Intelligenz und Macht grenzenlos sind. Außerdem wendet er die Heilmethode an, die von dem erfolgreichsten irdischen Heiler aller Zeiten. Christus Jesus, angewandt wurde.

Mrs. Eddy hat beide Gesichtspunkte ihrer Entdeckung voll und ganz in einem einzigen Werk dargelegt. Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ist in erster Linie ein geistig inspiriertes religiöses Lehrbuch. Völlig christlich, legt es eine offenbarte Theologie dar, die tief in der Bibel wurzelt. Und es verwendet eine rationale und wissenschaftliche Terminologie, die unserem Zeitalter entspricht.

Aber wahre Theologie ist wahre Medizin. Christus Jesus bewies dies; auch die Christliche Wissenschaft beweist das. Somit ist Wissenschaft und Gesundheit ein Lehrbuch der Medizin wie auch der Theologie. Ein Kapitel darin heißt: „Wissenschaft, Theologie, Medizin.“ In einem anderen Kapitel, „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“, wird im einzelnen erklärt, wie die geistige Medizin angewandt wird. Das Schlußkapitel besteht aus hundert Seiten kurzer Heilungsberichte. Hier erzählen die Geheilten persönlich, wie die geistige Medizin in diesem Buch sie gesund gemacht hat.

Wissenschaft und Gesundheit ist keine „Tu-es-selbst-Anweisung“ für Dilettanten im Heilen. Medizinische Systeme verlangen gewöhnlich etwas von ihren Patienten. Und so stellt auch die Christliche Wissenschaft, die dem Beispiel Jesu folgt, an alle, die sich wegen ihrer Gesundheit auf Gott verlassen wollen, hohe moralische und geistige Anforderungen. Diese Anforderungen sind in der Bibel und in den Schriften von Mrs. Eddy zu finden; fast jede Seite dieser Schriften wirft Licht auf das göttliche Heilen. Aber kein persönliches Denken oder Handeln, weder eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft noch des Patienten, ist der grundlegende Heilungsfaktor. Die Medizin ist das göttliche Gemüt, die göttliche Wahrheit; die Heilung wird durch die göttliche Liebe, durch Gott bewirkt.

In dieser Beziehung ist Mrs. Eddy sehr bestimmt. Sie sagt: „Wenn die wissenschaft des Seins allgemein verstanden wird, dann wird jeder Mensch sein eigener Arzt und Wahrheit das allgemeine Heilmittel der Welt sein.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 144; In einer weiteren Erklärung schreibt sie: „Der beste Heiler ist der, der sich selbst am wenigsten geltend macht und so zu einer Transparenz für das göttliche Gemüt wird, das der einzige Arzt ist.“ Vermischte Schriften, S. 59;

Was ist genau genommen dieses „allgemeine Heilmittel“? Und wie wirkt es? Es sind geistige Eigenschaften und Ideen. Sie haben ihren Ursprung in dem einen unendlichen göttlichen Gemüt — oder der Intelligenz —, das sich im geistigen Menschen und geistigen Universum ausdrückt. Sie haben ihren Ursprung im göttlichen Prinzip, das dieses Universum regiert, im ewigen Leben, das es erneuert, in der unparteiischen Liebe, die es umsorgt. Und sie haben ihren Ursprung in dem aus sich selbst bestehenden göttlichen Ego, oder dem Ich bin, das alle Identität und Individualität in diesem Universum schafft und erhält. Kurz gesagt: in Gott.

Die Bibel weist auf einige dieser heilenden Ideen, diese therapeutischen Eigenschaften, hin. Paulus schreibt: „Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was lieblich, was wohllautet, ... dem denket nach.“ Phil. 4:8; Und an anderer Stelle: „Die Frucht ... des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.“ Gal. 5:22, 23; Es sind diese Eigenschaften und Ideen, die schützen und heilen, wenn sie vom Menschen in Gedanken gehegt und zum Ausdruck gebracht werden.

Zur geistigen Medizin gehören auch die metaphysischen und wissenschaftlichen Tatsachen von dem Wesen und Wirken Gottes: daß Gott völlig geistig und völlig gut ist und ein Universum geschaffen hat, das völlig geistig und völlig gut ist; daß Sein Universum unbefleckt vom Bösen, von der Materie oder der Körperlichkeit ist, ohne Einschränkung oder Begrenzung irgendwelcher Art; daß es von geistigen Identitäten bevölkert ist, die die göttliche Güte und Intelligenz individuell widerspiegeln; und daß es in Wirklichkeit kein zweites Universum gibt.

Um diese Medizin einzunehmen, öffnen wir ihr unser Denken und unser Herz. Wir suchen geistige Eigenschaften und Ideen zu erfassen. Wir denken über geistige Tatsachen nach. Wir bekräftigen sie im Gebet. Wir bringen sie in unserem Leben zum Ausdruck. Und wir vertreiben aus unserem Denken und Herzen ihr Gegenteil, allen Glauben an einen Gott, der das Böse wie das Gute zuläßt, an einen Menschen, der als Ganzes oder zum Teil physisch ist, alle ungeistigen Suggestionen von einem vermeintlichen Gemüt, das von dem göttlichen Gemüt getrennt ist.

Diese Medizin hat eine starke Wirkung. Sie wandelt mentale Einstellungen und gefühlsmäßige Reaktionen um. Ihre tiefen erfrischenden und heilenden Quellen durchdringen die starre Kruste der hartnäckigsten Materialität. Sie schöpft aus diesen Quellen die geistige Inspiration und Intuition, die mentale Trümmer und physische Hindernisse hinwegspülen. Sie stärkt jeden, der sie anwendet, geistig, moralisch, intellektuell, physisch. Sie macht ihn auf jeder Ebene zu einem besseren und wertvolleren Menschen.

Keine Gedanken oder Gefühle sitzen so tief, als daß sie nicht von der heilenden Berührung Gottes erreicht werden könnten. Wie der Psalmist sagt: „In seiner Hand sind die Tiefen der Erde.“ Ps. 95:4; Nichts Verborgenes im physischen Körper, ob es nun Funktion, Organ oder Anlage, Fleisch oder Knochen, Zelle, Faser oder Gewebe genannt wird, ist außerhalb des zart ausgleichenden „Fingers Gottes“ Luk. 11:20;, um einen Ausdruck Jesu zu gebrauchen.

Wie kann das Physische von dem Geistigen so ausschließlich beherrscht werden? Weil das Geistige grundlegend und bleibend ist; das Materielle ist oberflächlich und vergänglich. Die Materie ist, wie die Gegenstände in einem Traum, ein verbildlichter und projizierter Gedanke. Sie ändert sich, sowie sich der Gedanke ändert. Sie hat weder ein Gesetz noch eine Macht hinter sich.

Das ist auch der Grund, warum der Christliche Wissenschafter mit der geistigen Medizin nicht auch gleichzeitig materielle Mittel verwendet. Da die Materie dem Geist so völlig unähnlich ist, könnte ihr Gebrauch das Denken nur spalten und verwirren. Aber wenn man der geistigen Medizin freien Lauf läßt, in das Denken des Patienten Klarheit zu bringen und den Gefühlen eine feste Richtung zu geben, verändert sie unweigerlich das physische Bild. Das Endergebnis, auf das alles geistige Heilen hinweist, ist das volle Erscheinen des Gottesmenschen, der völlig geistig ist und von Alter, Unfall oder Krankheit unberührt bleibt. Dieser Mensch ist in alle Ewigkeit stets unversehrt und frei.

Mrs. Eddy wohnte über fünfzehn Jahre in Concord, New Hampshire. Als sie einmal gewisse Punkte anführte, die den Fortschritt der Stadt kennzeichneten und sie sehr erfreuten, hob sie auch besonders die Ärzteschaft hervor. Die Christlichen Wissenschafter liegen mit medizinischen Systemen, die anders sind als das eigene, nicht in Streit, auch versuchen sie nicht, ihr System anderen aufzudrängen. Staatliche Gesundheitsgesetze werden von ihnen gewissenhaft befolgt. Und sie respektieren menschenfreundliche Beweggründe und ein hohes Berufsethos, wo immer sie zu finden sind.

Aber sie beanspruchen für sich das Recht, sich auf das medizinische System zu verlassen, das sich ihrer Erfahrung gemäß sowohl ihrer Gesundheit wirkungsvoll angenommen hat wie auch ihre moralische und geistige Reife gefördert hat. Sie bitten, daß andere genauso wie sie das Wesentliche in Mrs. Eddys Rat respektieren: „Um allen unerfreulichen und unchristlichen Handlungen vorzubeugen, sollten — während wir kraft Gottes teurer Liebe in geistigere Lebensbahnen treiben — beide Gruppen von Heilern, die Materie-Ärzte und die Metaphysiker, darin übereinstimmen, daß sie verschiedener Ansicht sind, und dann geduldig auf Gott warten, damit Er entscheide, was Er gewißlich tun wird, welches das wahre Heilverfahren ist.“ Verm., S. 81.

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