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Die Würde und Logik der Christlichen Wissenschaft

Aus der Januar 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zahlreiche intelligente und gebildete Männer und Frauen der letzten fünf Generationen haben die heilende, erneuernde Wirkung der Christlichen Wissenschaft persönlich erfahren. Sie haben durch ihr eigenes Leben bekundet, daß die heilende Ausübung ihrer Religion nicht das Werk des sterblichen Gemüts ist, unberechenbar oder etwas Zufälliges, sondern daß sie streng wissenschaftlich ist, weil sie in intelligenter und logischer Weise mit den absoluten Wahrheiten des Seins übereinstimmt, wie sie von Mary Baker Eddy entdeckt und gelehrt wurden. Diese Wahrheiten sind zuerst durch sie demonstriert worden, und seither haben treue Schüler dieser Wissenschaft sie in fast jedem Land der Welt bewiesen.

Und dennoch: nach einem Jahrhundert erfolgreichen wissenschaftlichen Beweises gibt es immer noch einige, die glauben, Heilungen in der Christlichen Wissenschaft seien nur gefühlsbedingte, geheimnisvolle oder selbstmes-merisierte Erfahrungen. Sie haben sich diese Meinung nicht aufgrund persönlicher Erfahrung gebildet, sondern durch Hörensagen, gewöhnlich unter dem Einfluß der Opposition, die das menschliche Gemüt gegen alles empfindet, was seinen eigenen Überzeugungen zu widersprechen und auf höhere Dinge zu vertrauen scheint, als es selbst es tut.

Um solche falschen Auffassungen vom wahrhaft wissenschaftlichen Wesen der Christlichen Wissenschaft zu berichtigen, fügte Mrs. Eddy im Vorwort zu ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit folgende Erklärung ein: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum gibt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. xi;

Während die Christliche Wissenschaft oft von Menschen einfacher Herkunft und einfachen Glaubens leicht verstanden und angenommen wird, übt sie auch eine starke Anziehung auf jene disziplinierten Denker aus, deren Befähigung zu logischer Beweisführung weder durch intellektuellen Stolz noch durch ein furchtsames Festhalten an herkömmlichen alten Begriffen beeinträchtigt oder unter dem Druck der Gefühlsseligkeit oder des religiösen Vorurteils irregeleitet ist.

In der Christlichen Wissenschaft bedeutet Logik nicht ein Preisgeben menschenfreundlicher Gefühle, noch kommt sie nur durch ein systematisches Einordnen materialistischer Argumente zum Ausdruck. Etwas Höheres als das ist nötig, um zur geistigen Wahrheit zu gelangen; es bedarf der gottgegebenen Fähigkeit geistigen Wahrnehmungsvermögens. Dieses entfaltet sich leichter, wenn sich der Neuling vergegenwärtigt, daß Geistigkeit nicht mit Hilfe scharfer Sehkraft, guten Gehörs oder feinen Tastempfindens erlangt wird. Auch ein Studium der Materie kann nicht zum Verständnis der geistigen Wahrheit führen, denn die beiden vermischen sich nie. Noch können wir hoffen, dieses Verständnis bloß durch ein Entfalten des Intellekts zu erreichen. Wahrheit und Liebe wenden sich an das Gemüt und an das Herz. Die Fähigkeit, für sie empfänglich zu sein, ist der von Gott verliehene Besitz eines jeden Kindes Gottes.

Christus Jesus sagte: „Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so war es wohlgefällig vor dir.“ Luk. 10: 21; Mrs. Eddy nimmt diese Worte als sicheren und zuverlässigen Wegweiser zum geistigen Fortschritt an, denn sie schreibt: „Wie vor alters wird der Geist des Christus, der die Zeremonien und Lehren der Menschen hinwegnimmt, nicht angenommen, bis die Herzen der Menschen für ihn bereitet sind.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 131;

Daraus ist keineswegs zu schließen, daß die Christliche Wissenschaft ein Entfalten des Intellekts mißbilligt; weit davon entfernt. Doch jedes Bemühen, die geistige Wahrheit anhand des Sinnenzeugnisses nachzuweisen, führt zu einem Verneinen der geistigen Wahrheit und folglich zur Vereitelung des Versuches, auf intelligente Art zu verstehen, wie die Christliche Wissenschaft heilt. Es bedeutet, daß wir den Tadel Christi Jesu verdienen: „Dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe.“ Matth. 13:15;

Die Christliche Wissenschaft heißt alle jene willkommen, die die Wahrheit suchen, weil sie sie lieben und schätzen. Doch sie beläßt es nicht bei einem intellektuellen Anerkennen der Wahrheit als etwas, dessen man sich nur bedient, um richtige Ergebnisse zu erlangen. Es bedarf des nächsten Schrittes wissenschaftlichen Folgerns, indem man den stolzen Intellektuellen fragt: Woher kommt die Wahrheit? Was bedeutet für Sie die Tatsache, daß sie allumfassend, zeitlos und unveränderlich ist? Und, da die Wahrheit Wirklichkeit, das heißt ewig und unzerstörbar ist, wie würden Sie ihr Gegenteil nennen? Wenn Unwirklichkeit, woher kommt sie? Und, vom Standpunkt absoluter Logik aus betrachtet, kann sie wirkliche Macht und wahre Ursache sein? Wenn nicht, sind ihre Wirkungen wirklich und unvermeidlich?

Angesichts der einleuchtenden Antworten auf diese Fragen ist es klar, daß die erste Aufgabe für einen logischen Denker, der sich ernsthaft mit der Christlichen Wissenschaft befaßt, darin besteht zu lernen, wie man die Wirklichkeit definiert und identifiziert. Ohne die Fähigkeit hierzu mag eine Unwahrheit mit der Wirklichkeit verwechselt werden, was Verwirrung und Leiden bewirkt — all das unnötigerweise, weil tatsächlich unbegründet.

Die Erklärung der Wirklichkeit ist in Wissenschaft und Gesundheit gegeben: „Die Wirklichkeit ist geistig, harmonisch, unwandelbar, unsterblich, göttlich und ewig. Nichts Ungeistiges kann wirklich, harmonisch oder ewig sein.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 335. Daraus folgt logischerweise, daß die Materie — das Gegenteil von Geist — nicht wahre Substanz ist, sondern nur den Anschein von Wirklichkeit hat, indem sie den fünf materiellen Sinnen wirklich erscheint wie auch dem irrigen Denken, das sich auf ein völliges Annehmen des Sinnenzeugnisses gründet. Die Eigenschaften und Zustände der Materie ihre Intelligenz oder deren Mangel, ihre Stärke oder Schwäche, — ihre Krankheit oder Gesundheit — sind nur Begriffe dieses falschen Sinnes oder materiellen Bewußtseins, in der Christlichen Wissenschaft sterbliches Gemüt genannt.

Es wäre indessen ein großer Fehler, den Schluß zu ziehen, daß die Christliche Wissenschaft in ihrer Darbietung der Wahrheit des Seins entweder philosophisch oder psychologisch sei. Keine dieser Arten spekulativen menschlichen Denkens dringt in ihre Lehren ein noch in deren Anwendung auf das Heilen menschlicher Leiden. Das Heilen wird in der Christlichen Wissenschaft dadurch bewirkt, daß man die Annahme — welcher Art sie auch sei —, die den Körper oder das moralische Gefühl des Patienten beeinträchtigt, in seinem Bewußtsein berichtigt. Die Christliche Wissenschaft tut dies nicht, indem sie bloß die betreffende Annahme durch eine bessere Annahme ersetzt — was der Methode der angewandten Psychologie entspricht —, sondern indem sie sie ganz und gar mit der Wahrheit des Seins auslöscht. Das so vergeistigte Bewußtsein findet dann ganz natürlich und logischerweise seinen Ausdruck in einem harmonisch funktionierenden physischen Körper und in einem einwandfreien Leben.

Die Christliche Wissenschaft gründet sich strikt auf den Christus, die Wahrheit, wie sie durch Christus Jesus mit der Logik größter Einfachheit gelehrt und durch ihn mit der Würde wissenschaftlicher Genauigkeit bewiesen wurde. Und so vereinigt die Christliche Wissenschaft die göttliche Logik und die majestätische Würde der Offenbarung Christi, daß Gott Gemüt, Leben und Liebe ist, die Quelle, das Gesetz und der Geber alles Guten, und bringt sie zum Ausdruck. Es gibt nichts Logischeres als die Wahrheit selbst, und die menschliche Logik sollte uns — falls sie richtig ist — zu ihr hinführen.

Wenn man die Christliche Wissenschaft versteht, ist man imstande, ihre christlichen Lehren zu leben, und dies verleiht dem menschlichen Leben jenes Liebenswerte und jene höchste Würde, in denen sich die intellektuelle Befriedigung mit der Überzeugung und der erhebenden Macht geistigen Verständnisses verbindet.

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