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Unsere Kindschaft akzeptieren

Aus der Dezember 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Neulinge in der Christlichen Wissenschaft fragen oft: „Wie kann ich verstehen, daß ich wirklich das Kind Gottes bin?“ Diese Frage mag selbst Christlichen Wissenschaftern, die schon mehr Erfahrung haben, zu denken geben.

Wenn sich die wahre Selbstheit zuerst in uns rührt, mag es wenig mehr sein als ein Sehnen, ein tiefes Verlangen nach etwas Besserem, obwohl wir nicht wissen, wonach. Der Prophet Jesaja muß gefühlt haben, wie sehr sich das Herz nach Trost sehnt, als er die bestürzten Israeliten der väterlichen Fürsorge Gottes versicherte. Wir lesen: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.“ Jes. 40:11;

In der heutigen Zeit hat uns Mrs. Eddy die allumfassende Liebe Gottes als ein führendes Licht beschrieben. In einem Artikel mit der Überschrift „Weihnacht“ schreibt sie: „Der Stern, der liebevoll auf die Krippe unseres Herrn herabschaute, leiht dieser Stunde sein strahlendes Licht: das Licht der Wahrheit, das den Menschen ermutigt, führt und segnet, wenn er danach strebt, die kindhafte Idee göttlicher Vollkommenheit zu erreichen, die über der menschlichen Unvollkommenheit aufdämmert; es beschwichtigt die Furcht des Menschen, erleichtert ihm seine Lasten, veranlaßt ihn, sich zu Wahrheit und Liebe zu erheben, zu der durch sie verliehenen holden Freiheit von Sünde, Krankheit und Tod.“ Vermischte Schriften, S. 320;

Die gewaltige Tatsache, daß wir die Kinder Gottes sind, vollkommen und ewig, dringt unauffällig als „die kindhafte Idee der göttlichen Vollkommenheit“ in das menschliche Bewußtsein ein. Von Anbeginn ist sie gegenwärtig, um „zu ermutigen, zu führen und zu segnen“, denn sie ist nicht von uns getrennt, sondern mit ihr kommt unser geistiges Sein ans Licht, und sie offenbart unsere Einheit mit Gott. Alle, die dem Licht der Wahrheit folgen, finden Freude, Befriedigung und Heilung. Einige machen ihre ersten Schritte, während andere ihre Füße schon fester auf den Weg gesetzt haben; doch alle gehen in derselben Richtung und können sich gegenseitig auf dem Wege helfen.

Wie kann der Neuling beginnen, seine wahre Kindschaft in der Christlichen Wissenschaft zu finden? Nicht durch unregelmäßiges, laues Suchen, bei dem der Gewinn des heutigen Studiums in der Geschäftigkeit von morgen verlorengeht und so von geringem Nutzen ist. Nicht mit dem Selbstbewußtsein fehlerhaften menschlichen Folgerns, das nur den Buchstaben des Wortes erfaßt, während seine lebendige Gegenwart uns noch entgeht. Mehr wird verlangt. In der Stille der Sanftmut und im wortlosen Gebet können wir zu dem großen Erbe des Menschen erwachen. Dann wird die Überzeugung in uns wachsen, daß es für unseren geistigen Fortschritt wesentlich ist, unsere Kindschaft mit Gott rückhaltlos zu akzeptieren.

Wer behauptet, daß er sich nicht für wert hält, das Kind Gottes zu sein, ja, daß allein schon den Titel zu beanspruchen überheblich anmutet, der täte gut daran, sein Denken zu beobachten, damit nicht Mangel an Bereitwilligkeit hinter der Fassade der Unwürdigkeit digkeit lauert. Tiefe Aufrichtigkeit und ernstes Bemühen bringen die verborgenen Fehler an die Oberfläche und besiegen diese durch das Verständnis, daß sie kein Teil am wahren Wesen des Menschen haben. Das zerknirschte Herz, das mit Tränen der Reue nach dem Heraufdämmern der Wirklichkeit Ausschau gehalten hat, ist bereit, seinen Segen zu empfangen. Bereitwillig legt es einen begrenzten, gleichgültigen, materiellen Sinn vom Selbst ab und arbeitet demütig dem Rat der Liebe gemäß.

Alle, die dem Pfad der Wahrheit folgen, lernen mit zunehmender Gewißheit, daß sie dazu berufen sind, die falsche Auffassung von einem von Gott getrennten Leben und die eigenwillige Methode, sich auf ihre eigenen unbeholfenen Bemühungen um Erfolg zu verlassen, aufzugeben. Sie werden liebevoll, aber bestimmt wegen Inspiration und Führung der göttlichen Quelle zugeführt. Es mag für denjenigen, dessen Moral sehr geschätzt wird, nicht leichter sein, auch nur den ersten Schritt in dieser Richtung zu tun, als für den offensichtlichen Sünder. Verborgener Stolz mag seine Wurzeln wie ein hartnäckiges Unkraut unter der Oberfläche verbreiten. Die Sterblichen klammern sich oft an ihr falsches, selbstgenährtes Ego, bis sie, von Leiden getrieben, woanders nach Gesundheit und Glück suchen.

„Die kindhafte Idee göttlicher Vollkommenheit” bedarf, wenn sie im Bewußtsein aufdämmert, des zärtlichen Schutzes und der Wärme der Liebe, um unversehrt erhalten zu bleiben. Wie der Hirte in Christi Jesu Gleichnis, der, als er das verlorene Schaf fand, es freudig auf seiner Schulter nach Hause trug, so müssen auch wir die „kindhafte Idee“ in unserem Herzen tragen und uns darüber freuen. Wenn wir dieses „kindhafte“ Denken mit dem Wort der Wahrheit nähren, es hegen und von weltlichem Ehrgeiz unbefleckt halten, wird es durch seine eigene Lebenskraft wachsen.

Wir wollen gründlich darüber nachdenken, was es heißt, Kinder zu sein, die die Stimme ihres Vaters hören, die immer in Seiner Gegenwart sind. Als Widerspiegelungen des Geistes, Kinder desselben himmlischen Vaters, sind wir alle Brüder. Ein starkes Band verbindet uns. Paulus wußte dies, als er den Ephesern gebot: „Seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“, und er fügte hinzu: „bis daß wir alle hinankommen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur Reife des Mannesalters, zum vollen Maß der Fülle Christi.“ Eph. 4:3, 13.

Mit diesem Ziel vor Augen frohlocken wir, daß die Wahrheit über das geistige Sein des Menschen da ist, damit wir sie alle entdecken und akzeptieren. Wenn der einzelne danach strebt, die kindhafte Idee göttlicher Vollkommenheit zu erreichen, wird er entdecken, wie wahr die anschließenden Worte sind: „Es beschwichtigt die Furcht des Menschen, erleichtert ihm seine Lasten, veranlaßt ihn, sich zu Wahrheit und Liebe zu erheben, zu der durch sie verliehenen holden Freiheit von Sünde, Krankheit und Tod.“

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