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„... Welt ohne Ende“

Aus der Dezember 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seitdem die Atombombe auf dem irdischen Schauplatz erschienen ist, herrscht die weitverbreitete Furcht, daß irgendeine unbesonnene Handlung oder eine ärgerliche Reaktion einen Atomkrieg auslösen könnte, der die ganze Menschheit vernichten würde. Daß dies, volkstümlich ausgedrückt, das Ende der Welt bedeuten würde und daß es fast unvermeidlich ist, wurde ganz offen von denjenigen vorausgesagt, die glauben, daß das Böse die höchste Macht in der Welt ist und daß allein das sterbliche Gemüt das Schicksal der Menschheit bestimmt.

In scharfem Gegensatz zu diesem düsteren Ausblick steht die Erklärung des Propheten Jesaja, der in einer kritischen Periode in der Geschichte seines Volkes sagte: „Israel aber wird erlöst durch den Herrn mit einer ewigen Erlösung; ihr sollt nicht zuschanden noch verwirrt werden, Welt ohne Ende.“ Jes. 45:17 [n. der engl. Bibel] ; Was ist diese „Welt ohne Ende“? Ist es eine Welt falscher Vorspiegelungen, heraufbeschworen durch ein blindes theologisches Dogma, das eine Belohnung nach dem Tode für ein gutes Leben in Aussicht stellt? Wenn das so ist, hat das nichts mit Vernunft gemein, mit dem, was von wirklichem, praktischem Nutzen für uns ist: mit Tatsachen, die verstanden und akzeptiert werden können.

Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjәn s'aiәns. gibt die befriedigende, weil beweisbare Antwort auf diese Frage, indem sie erklärt, daß die „Welt ohne Ende“ die Welt ohne Anfang ist: es ist die Welt der Wahrheit, des Geistes, die Welt der Wirklichkeit, der unwandelbaren, unvergänglichen Substanz, auf ewig unberührt von Mißverständnissen oder von der Unwissenheit über die Wahrheit und den Folgen dieser Unwissenheit wie Elend, Krankheit, Enttäuschung, Furcht, Haß, Zerstörungswut.

Die Welt der Wirklichkeit ist die Welt des durch sich selbst bestehenden Guten; sie währt ewig und ist gegen das sich aufdrängende Böse gefeit; sie wandelt sich nicht von innen her und kann auch durch äußere Einflüsse nicht verändert werden. Sie ist die volle und vollkommene Widerspiegelung der Wahrheit, die unendliche Offenbarwerdung des Gemüts, das Liebe ist. Sie ist die Welt des Lebens selbst. Dies ist die Welt, von der der Mensch, das individuelle geistige Wesen, ein Teil ist, die Welt, in der er lebt, die ihn liebt und segnet und die er seinerseits durch sein von Liebe inspiriertes, uneigennütziges Wirken liebt und segnet. Die „Welt ohne Ende“ ist die Welt Gottes, die Welt des geistig Guten und seines alles regierenden Gesetzes. Sie ist die einzige Welt, die es wirklich gibt.

Aber wie steht es nun mit der Welt rings um uns her, die, wie die Sinne bezeugen, eine Welt ist, deren Substanz Materie ist und deren Gesetz gewisse physische Vorgänge sowohl der Vermehrung als auch des Verfalls vorsieht, eine Welt, in der das Gute vergänglich und das Leben endlich ist?

Mary Baker Eddy beantwortet diese uralte Frage als einen Teil ihrer Offenbarung der Christlichen Wissenschaft. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt sie: „Eine materielle Welt umfaßt ein sterbliches Gemüt und den Menschen als Schöpfer. Die wissenschaftlich göttliche Schöpfung verkündet das unsterbliche Gemüt und das von Gott geschaffene Universum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 507 ; Und etwas weiter unten auf der Seite lesen wir: „Die Schöpfung erscheint immerdar, und der Natur ihrer unerschöpflichen Quelle nach muß sie immerdar weiter erscheinen.“

Es ist völlig klar, daß diese beiden Auffassungen über die Welt, die geistige und unendliche und die materielle, die sowohl Anfang wie Ende hat, ausdrückliche Gegensätze sind. Die erste Auffassung weist auf ein universales oder göttliches Gemüt als Quelle oder Prinzip hin, die andere besteht darauf, daß die Materie und die physische Kraft Schöpfer sind.

Die Fragen, die der logisch Denkende, der durch keine traditionellen Annahmen wissenschaftlicher oder theologischer Art gebunden ist, in bezug auf diese materielle Auffassung stellen muß, sind diese: Wenn die Materie ein Schöpfer ist, wie ist sie entstanden? Hat sie sich selbst erschaffen? Die Naturwissenschaft selbst entgegnet, daß es in der ganzen materiellen Welt keinen wirklich selbstschöpferischen Vorgang gibt. Sie vertritt weiterhin die Ansicht, daß das, was den Sinnen als materielle Substanz oder Masse erscheint, tatsächlich erstarrte Energie ist und daß diese Energie bei der Erschaffung ihrer eigenen Gebilde diese gleichzeitig zerstört; daß alles innerhalb der Sphäre der materiellen Sinne in diese Kategorie gehört.

Da ein Schöpfer nicht zwei Funktionen ausüben kann, die einander bekämpfen, und da die Materie verfällt, kann sie sich nicht einmal selbst erhalten; daher ist sie sich nicht unfähig, etwas zu erschaffen. Bei ihrem Versuch, die richtige Antwort auf die Frage bezüglich des Ursprungs der materiellen Schöpfung zu geben, ist die Naturwissenschaft somit auf einem toten Punkt angelangt. Mrs. Eddy gibt die grundlegende Antwort in kaum mehr als einem halben Dutzend Wörtern: „Die Schöpfung ruht auf einer geistigen Grundlage.“ S. 555 ; Die Welt der Wirklichkeit ist demnach die Welt des Geistes, des unwandelbaren, unaufhörlichen Guten, an dem der Mensch, die göttliche Idee, vollen Anteil hat.

Die widergespiegelte Fähigkeit des Menschen, die Intelligenz, Liebe, Stärke, Schönheit und Fortdauer seines Schöpfers, des göttlichen Prinzips, zum Ausdruck zu bringen, hat kein Ende, denn der Mensch lebt in dem Universum der Wahrheit und Liebe, in der Welt des Lebens selbst, des Lebens ohne Ende.

Das Verständnis von der Christlichen Wissenschaft befähigt uns, diese absolute Wahrheit über einen jeden von uns in unserem täglichen Leben mehr und mehr zu beweisen. Alle Probleme der menschlichen Erfahrung sind die Wirkungen der falschen sterblichen Überzeugung, die von den materiellen Sinnen aufgebaut wird, daß das Leben endlich ist und daß das Gute, mag es sich nun als Erfolg, Glück oder Gesundheit ausdrücken, unsicher und bestenfalls kurzlebig ist.

Die Christliche Wissenschaft jedoch zeigt, daß das Gute geistig ist, und durch sie können wir dies beweisen. Es hat seinen Ursprung in Gott, Geist, Liebe, und ist daher fortdauernd, zuverlässig und vom Menschen untrennbar. Es nimmt kein Ende. Alle sterbliche Furcht, daß irgendeine Offenbarwerdung der Gegenwart Gottes oder des Guten nur zeitlich sei, ist irrig, denn sie gründet sich nicht auf die Wahrheit.

Die Grundlage für das Handhaben der meisten menschlichen Probleme liegt also in der wissenschaftlichen Vergegenwärtigung der unendlichen Natur des wirklich Guten, in der Gewißheit seiner ununterbrochenen Gegenwart und Wirksamkeit. Das Verständnis dieser Tatsache führt zu der Überzeugung, daß das Gute nicht eine Angelegenheit des Zufalls ist, sondern des Gesetzes, jenes Gesetzes, das die Schöpfung des Geistes, die „Welt ohne Ende“ und jedes ihrer Glieder, regiert.

Gefestigt durch sein Vertrauen auf die ewige Fortdauer des Guten wird der Mensch von seinen bedrückenden Ängsten und einem Gefühl der Unsicherheit befreit, und er ist dadurch imstande, seine Fähigkeiten voll zu entfalten, seinem gottgegebenen Zweck voller Inspiration zu dienen und sich gleichzeitig eines gesunden, glücklichen und nützlichen Lebens zu erfreuen.

Als der Schreiber des 102. Psalms von der Ewigkeit Gottes sang, konnte er von dem vergänglichen Wesen aller materiellen Dinge sagen: „Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.“ Ps. 102:27, 28;

Die „Welt ohne Ende“ weist auf die Ewigkeit und auf das von ihr untrennbare, immergegenwärtige Jetzt hin, in dem wir ewiglich leben und in dem wir die unfehlbare Intelligenz, die unwandelbare Güte und die Wirksamkeit des Gemüts, das Liebe ist, widerspiegeln und uns ihrer erfreuen. Wenn wir die unendliche Fortdauer Gottes, der göttlichen Quelle oder des Prinzips aller Wirklichkeit und Seine ihm innewohnende Macht, sich selbst und Seine unendliche Offenbarwerdung zu erhalten, verstehen, werden wir jenem Verständnis sehr viel näher gekommen sein, das Christus Jesus von der lebenspendenden Macht unseres Vater-Mutter Gottes hatte. Daher konnte er die Ewigkeit des Christus, der Wahrheit, lehren und veranschaulichen und aus voller Überzeugung und mit bleibender Wirkung erklären: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Matth. 24:35.

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