Helga hatte in der Schule einen interessanten Tag gehabt. Sie und ihre Klassenkameradinnen hatten an einer besonderen Erdkundeaufgabe gearbeitet, und sie konnte es kaum erwarten, ihrer Mutter davon zu erzählen.
Als sie in die Autoauffahrt einbog, die zu ihrem Haus führte, sah sie ihren kleinen Hund auf sie warten. Helga war davon überzeugt, daß sie ihre Mutter in der Küche beim Essenkochen finden würde, damit alles fertig wäre, wenn Vati aus dem Büro nach Hause kam.
Als Helga jedoch durch die Hintertür ins Haus stürmte, stellte sie fest, daß nicht alles so war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Statt der gewöhnlich fröhlichen Mutter fand sie, daß ihre Mutter sich die Finger schwer verbrannt hatte, als sie einen Bratrost aufhob, der gerade aus dem sehr heißen Ofen herausgenommen worden war. Sie hatte große Schmerzen. Helga erschrak zuerst, denn die Hände ihrer Mutter waren so sehr geschwollen, daß sie sie nicht aufmachen konnte. Doch schnell wandte sie ihr Denken Gott zu, und sie wußte, daß dieses materielle Bild eigentlich nicht wahr war.
Sie legte ihre Arme um ihre Mutter und half ihr behutsam, sich hinzusetzen. Dann begann sie einige der Wahrheiten, die sie in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, sehr sicher und laut auszusprechen. Das war für Helga etwas ganz Natürliches, denn schon seit ihrem zweiten Lebensjahr ging sie in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule.
Sie erklärte: „Alle Macht gehört Gott an. Selbst wenn es so aussieht, als ob der Bratrost Macht hätte, so ist das wirklich nicht der Fall. Du kannst nichts haben, wovon Gott nichts weiß, denn du bist das vollkommene Bild und Gleichnis Gottes.“
Als sie fortfuhr, den Wahrheiten über Gottes Schöpfung Ausdruck zu geben, hatten Helga und ihre Mutter ein wunderbares Gefühl von Ruhe und Frieden. Dann rief Mutter aus: „Meine Finger kribbeln, und die Schmerzen vergehen.“ Sie waren sich der liebevollen und zärtlichen Fürsorge Gottes bewußt, als sie beobachteten, wie jede Spur der Verbrennung verschwand. Mutter konnte jetzt ihre Hände ohne weiteres aufmachen.
Sie freuten sich beide sehr über diese augenblickliche Heilung und dankten Gott für den wunderbaren Christus, die Wahrheit, die stets gegenwärtig ist, um zu heilen. Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:32;
Nachdenklich sagte Helga: „Weißt du noch, vor ein paar Jahren, als ich im ersten Schuljahr war und mein Identifizierungsschildchen mit meinem Namen und meiner Adresse tragen mußte? Nun freue ich mich, daß ich meine wahre Identität als ein vollkommenes Kind Gottes kenne.“
„Ja, Helga“, antwortete Mutter, „wenn wir jeden Tag damit beginnen, uns im Gebet mit Gott zu identifizieren, indem wir anerkennen, daß wir Sein Bild und Gleichnis sind, legen wir unsere Rüstung an. Dann erkennen wir schnell die Nichtsheit jeder bösen Suggestion, die Macht zu beanspruchen sucht, und wir zerstören sie mit dem Christus, der Wahrheit, genauso, wie du es heute getan hast.“
In Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Es gibt keine von Gott getrennte Macht. Allmacht besitzt Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen heißt Gott die Ehre versagen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 228. Nachdem sie über die Wahrheit dieser Erklärung nachgedacht und sie anerkannt hatte, erzählte Helga ihrer Mutter, was sie heute vormittag zu der Gemeinschaftsarbeit in der Erdkundestunde beigetragen hatte. Als ihr Vater aus dem Büro nach Hause kam, konnten sie ihm keine Spuren der Verbrennung mehr zeigen. Aber Helga erzählte ihm eifrig, wie sie Gottes Macht gespürt hatte, und sie alle freuten sich zusammen über die Güte Gottes, die Er allen Seinen Kindern zuteil werden läßt.