Paulus beginnt sein Lied über die christliche Liebe mit folgenden Worten: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“ 1. Kor. 13:1;
Ein gutes Wort mag wohl einen tönenden Klang haben. Eine gute Tat mag Aufmerksamkeit auf sich lenken. Doch ohne selbstlose Liebe hat keines von beiden den echten Klang. Aus Egoismus oder Eigenliebe werden Worte oder Taten dazu verwandt, um einen guten Eindruck zu machen, und somit werden sie in den Augen Gottes wertlos.
Liebe drückt sich immer in Zärtlichkeit aus, doch Zärtlichkeit mag eine Zurechtweisung enthalten, und dies wird durch die Eltern bewiesen, die ihre Kinder wahrhaft lieben und sie dennoch maßregeln. Ein Kind muß mit wahrer Liebe geführt werden, so daß es den Unterschied weiß zwischen dem, was Gott gefällt, und den Ansprüchen des sterblichen Gemüts.
Christus Jesus hielt es für wichtig, die Kinder das Wort Gottes zu lehren. Ein Kind sollte die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, damit es den „Strick des Jägers“ Ps. 91:3; erkennt und weiß, daß Gott es davor erretten wird. Das heißt, wenn es um die Allheit Gottes weiß, wird es die Stricke des Bösen als unwirklich erkennen und somit als machtlos, es zu umstricken.
Der Christlichen Wissenschaft gemäß ist Liebe Gemüt, göttliches Prinzip, das durch göttliches Gesetz wirkt, um Furcht und Haß zu zerstören. Mrs. Eddy schreibt: „Jesus half den Menschen mit Gott zu versöhnen, indem er dem Menschen einen wahreren Begriff von Liebe, dem göttlichen Prinzip der Lehren Jesu, gab, und dieser wahrere Begriff von Liebe erlöst den Menschen von dem Gesetz der Materie, der Sünde und des Todes durch das Gesetz des Geistes, das Gesetz der göttlichen Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 19;
Das Gebet des Herrn schließt die Worte ein: „Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.“ Matth. 6:12; Mrs. Eddy legt diesen Satz folgendermaßen aus: „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 17; Gott ist Liebe, und der Mensch spiegelt immer Seine Liebe wider, selbst wenn es dem menschlichen Sinn manchmal anders erscheint. Wie nötig braucht die Welt doch Liebe — nicht nur schöne Worte, sondern selbstlose Liebe —, um vom Materialismus erlöst zu werden!
Wir müssen selbst unsere sogenannten Feinde lieben, indem wir wissen, daß sie in Wirklichkeit Gottes vollkommene Ideen sind. Dann werden wir ihnen gegenüber keine Vorurteile hegen oder sie kritisieren, sondern wir werden ihnen die gleiche Freundlichkeit erweisen, die wir unseren Freunden entgegenbringen. Gott ist in Seinem Geben unparteiisch und läßt Seine Sonne für alle aufgehen. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung: sie ist Gnade, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.“ Vermischte Schriften, S. 11;
Wie arm sind die Menschen, die keine Liebe zu Gott, dem Guten, oder zu den Menschen in ihrem Herzen haben! Und doch glauben sie reich zu sein, wenn sie genügend Geld haben. Natürlich benötigen wir auf dieser gegenwärtigen Daseinsebene noch Geld, und es ist größtenteils ein Gegenwert für geleistete nützliche Dienste. Jedoch sollte es in unserem Denken nicht an erster Stelle stehen. Liebe zu Gott und dem Menschen sind unsere geistigen Schätze. Die geistigen Schätze müssen in unserem Bewußtsein an erster Stelle stehen, weil sie Ewigkeitswert haben. Liebe ist Gott, und Gott ist unser Leben, ohne Anfang und ohne Ende.
Paulus schließt sein Loblied auf die Liebe mit den Worten: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ 1. Kor. 13:13.