Es mag Zeiten geben, wo wir menschlich gesehen aus gewissen Situationen nicht klug werden können oder trotz aller ernsthafter Bemühungen keinen Ausweg aus unserer Lage finden. Solche Erfahrungen können sich immer wieder einstellen, wenn wir nicht wachsam genug sind. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir jedoch, daß sie von sich aus keine Macht haben, uns zu schaden, denn sie sind nur das Ergebnis davon, daß wir an die Wirklichkeit des Bösen glauben. Wenn wir verstehen, daß das Böse nicht von Gott, dem Guten, gesandt ist, können wir jede falsche und trügerische Vorstellung auslöschen, die unser Bewußtsein irritieren möchte.
Der Verfasser hat oft erfahren, daß er, wenn die Not groß war und er sich an Gott um Hilfe wandte, die Kraft fand, durch tiefe Wasser und hoffnungslose Situationen mit Mut und Kühnheit hindurchzugehen. Der Psalmist gibt uns den Rat: “Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen.“ Ps. 55:23;
Je mehr wir uns als geistige Ideen, als Widerspiegelungen Gottes, identifizieren können und das Gesetz Gottes auf die Probleme, die zu uns kommen, anwenden, desto mehr werden wir durch dieses Gesetz geläutert und berichtigt werden. Wo und wann immer wir uns diesem göttlichen Gesetz dankbaren Herzens zuwenden, dessen bewußt, daß es für uns zur Anwendung immer zur Verfügung steht, werden wir in der Lage sein zu demonstrieren, daß Gott Alles ist. Das göttliche Gesetz ist nicht nur dann Gesetz, wenn wir uns seiner bewußt werden, sondern es ist jederzeit Gesetz.
Wir müssen den Mut aufbringen, vor dem Eigenwillen, der sich mit Gewalt einen Weg bahnen will, die Türen unseres Bewußtseins zu verschließen, und wir müssen dann wissen, daß Gottes Gnade für alle Gelegenheiten genügen wird. Der göttliche Plan hält für uns alle eine Überfülle an Gutem auf Schritt und Tritt bereit. Dieses Gute ist bereits gegenwärtig; unsere Not ist von Gott gestillt, ehe wir Ihn darum bitten.
Wenn wir hinaustreten in den Tumult der Welt und wenn wir meinen, daß wir von der Welt etwas erlangen können, was unseren Erfolg und unsere Möglichkeiten bestimmt, so irren wir uns. Wir können zu wahrem Erfolg nie durch einen Menschen oder durch einen besonders günstigen Umstand gelangen, sondern nur durch Gott. Der Prophet Jesaja schrieb: „Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.“ Jes. 30:15;
Gottes Macht und Liebe reichen für alle unsere Bedürfnisse aus, aber oft sind unser Vertrauen und unser Glaube schwach, und das ist der Grund für unsere Enttäuschungen und die scheinbaren Mißerfolge. Auf einer geraden Landstraße können wir an einem heißen Tag eine Fata Morgana sehen, die uns glauben machen will, daß es auf der vor uns liegenden Straße geregnet hat. Aber wenn wir dorthin kommen, ist alles trocken. In gleicher Weise hat vielleicht eine Krankheitsannahme, Mangel oder sogar Tod unsere Sinne verwirrt. Wie lange es dauert, bis wir diese Täuschung durchschaut haben, hängt von uns ab. Als Anhänger der Christlichen Wissenschaft lernen wir, diese Illusion des sogenannten sterblichen Sinnes zu durchschauen und zu erkennen, daß keine Intelligenz dahinter steht und daß sie daher keine Macht über uns hat.
Lassen wir uns vom Irrtum, der ein Nichts ist, nicht ins Bockshorn jagen! Wir wollen jeder Situation ins Auge schauen und alle Ansprüche des bösartigen tierischen Magnetismus, oder des bösen Gemüts, im Keime ersticken. Wenn wir das nicht tun, können wir von dem Unvorhergesehenen überrumpelt werden und versucht sein, nichts weiter zu tun, als über die mißliche Lage zu jammern.
Aber wir können uns die Gegenwart Gottes in jedem Augenblick vor Augen halten. Mrs. Eddy sagt uns: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum. Das genügt!“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 520. Wenn wir uns an diese Wahrheit halten, können wir beweisen, daß für unharmonische Erfahrungen kein Raum vorhanden ist.
Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft können wir den Christus, die wahre Idee Gottes, wie Jesus sie darstellte, verstehen. Wenn wir in diesem Verständnis wachsen, lernen wir, auf Gottes Worte und Weisungen zu lauschen und sie zu befolgen, wie Jesus es tat, und wir lernen, sie bei allen unseren täglichen Anforderungen anzuwenden. Kein Nebel der Sinne kann uns dann verhüllen, was Gott für uns geplant hat, noch kann irgendein besonderer Umstand es uns vorenthalten. Wir werden immer mehr erfahren, daß nur das Beste für uns bereitet ist und daß sich Gottes Segen über alle ergießt, die sich mit dankbarem Herzen Seiner Überfülle und grenzenlosen Güte bewußt werden.
In dem Verhältnis, wie wir durch den Christus lernen, daß wir in Wirklichkeit der vollkommene Ausdruck vom Wesen Gottes sind, wird uns die Materie mit ihren Erscheinungsformen keine Furcht mehr einflößen, denn wir werden zu der Überzeugung gekommen sein, daß die Materie nur der subjektive Ausdruck des sogenannten sterblichen Gemüts ist. Und indem wir vertrauensvoll unser Anliegen auf den Herrn werfen, werden wir frei von der Vorstellung einer persönlichen Verantwortung und auch von den trügerischen Vorstellungen, die uns früher mesmerisierten.
So demütiget euch nun
unter die gewaltige Hand Gottes...
Alle eure Sorge werfet auf ihn;
denn er sorget für euch.
1. Petrus 5: 6, 7