Welche tief empfundene Freude liegt in dem Ausspruch des Psalmisten: „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ Ps. 26:8; Das gleiche Glücksgefühl können die Christlichen Wissenschafter erleben, wenn ihre Kirche sie zum Ordnerdienst in der „Stätte [Seines] Hauses“ auffordert.
Die Tätigkeit des Ordners besteht nicht nur in notwendigen materiellen Hilfeleistungen, sondern erfordert auch ein Lauschen auf Gott und eine geistige Einstellung, die wir am besten durch das tägliche Studium der Lektionspredigten im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft erlangen. Diejenigen Ordner in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche, die im Foyer und im Kirchenraum Dienst tun, haben die Gelegenheit, die Besucher freundlich willkommen zu heißen. Durch die Liebe, die sie widerspiegeln, zeigen die Ordner, daß sie aus innerer Überzeugung von der Wahrheit für die Kirche tätis: sind.
Ein Ordner, der durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft versteht, daß der Mensch das Bild und Gleichnis des einen vollkommenen Gemüts, Gottes, ist, hat im Verhältnis zu seiner Erkenntnis die Gelegenheit, den Besuchern einen Eindruck von dieser Wahrheit zu vermitteln. Er sucht den Christus zum Ausdruck zu bringen, die wahre Idee Gottes. In seinem freundlichen und liebevollen Wesen drückt er seine Erkenntnis von der engen Beziehung des Menschen zu Gott als seinem Vater aus.
Die stillen und hingebungsvollen Gebete des Ordners helfen allen denen, die „mühselig und beladen“ Matth. 11:2S; den Kirchenraum betreten, die beschützende und heilende Gegenwart der göttlichen Liebe zu erkennen und zu erleben. Der unpersönliche Gedanke des Helfens und Gebens, der in jedem Besucher das vielgeliebte Kind Gottes, das wahre Bild und Gleichnis seines Schöpfers, sieht, trägt dazu bei, eine freudige und inspirierende Atmosphäre zu schaffen und den Empfänglichen Heilung zu bringen. Wenn der Ordner in dieser Weise seine geistige Arbeit tut, wird er empfinden, daß er tatsächlich der Kirche Christi, Wissenschafter, dient.
Der Verfasser hat an sich selbst den großen Segen erfahren können, der in der selbstlosen Tätigkeit als Ordner zu finden ist. In jungen Jahren wurde er in der Zweigkirche seiner Heimatstadt zum Ordner ernannt. Der Beweggrund für den Einsatz war Dankbarkeit für die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule. Er hatte dort mit so viel Liebe eine sichere Grundlage für seinen späteren Lebensweg erhalten, und er war begierig, das empfangene Gute an andere weiterzugeben.
Ohne es zu ahnen, hatte er sich durch die Übernahme des Ordneramtes unter die beschützende Macht der göttlichen Liebe gestellt. Die vielen Ansprüche der Umwelt, wie unnützes Vergeuden von Freizeit und das krampfhafte Suchen nach Geselligkeit, beeinflußten ihn immer weniger, während er jeden Mittwoch und Sonntag seinen Dienst in der Kirche tat. Froh und aufgeschlossen stellte er sich der Kirche zur Verfügung und wurde in jeder Hinsicht reich belohnt. Die Zeit des Dienens wurde für ihn zu einer Periode, in der er die wahre geistige Beziehung von Gott zum Menschen erkennen lernte. Durch sein Ordneramt begannen sich sein Wesen und seine Fähigkeiten zu entfalten.
Folgender Ausspruch unserer geliebten Führerin, Mary Baker Eddy, könnte sehr wohl als Grundlage für die selbstlose Arbeit als Kirchenmitglied dienen: „Niemals euren Dienst versäumen, niemals unachtsam, niemals mißmutig, sondern immer bereit sein, für Gott zu wirken — das ist Gehorsam, das heißt, über wenigem getreu' sein.“ Vermischte Schriften, S. 116;
Jeder Christliche Wissenschafter, der sich treu und selbstlos als Ordner in den Dienst seiner Kirche stellt, wird in seinem Verständnis vom wahren Dienen wachsen. Manchmal scheint sich der Erfolg seiner Bemühungen zu verzögern. Dann ist mehr Beharrlichkeit, mehr Geduld und mehr vergeistigtes Denken erforderlich: Beharrlichkeit im Erfüllen der freiwillig übernommenen Pflichten; Geduld, die sich in Nachsicht und Herzlichkeit den anderen Ordnern gegenüber zeigt; vergeistigtes Denken, das die Ordnertätigkeit aus der materiellen Begrenzung heraushebt und den Kirchendienst als Auswirkung unserer geistigen Liebe zu der „Stätte [Seines] Hauses" erkennen läßt.
Gibt es für treues und hingebungsvolles Dienen in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, oder in einer christlich-wissenschaftlichen Vereinigung eine schönere und bedeutsamere Aussicht auf Lohn als die Verheißung und den Segensspruch, die in einem der Gleichnisse Christi Jesu ausgedrückt sind: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen“ Matth. 25:21. ?
