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Die Nöte der Welt und wie Die Mutterkirche ihnen begegnet

[Die mannigfaltigen Unternehmungen und Hilfsmittel Der Mutterkirche werden dazu benutzt, das menschliche Bewußtsein auf moralischem und geistigem Gebiet zu bilden, was so notwendig ist, um die Menschheit aus der Knechtschaft in die Freiheit zu führen.]

Die Erfordernisse auf dem Gebiet des Erziehungswesens

Aus der Oktober 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts legte man Boston zwei Namen bei. Verschiedene Autoren, darunter auch Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s’aiəns., bezeichneten es als ein Athen. Und der Dichter Whittier legt einem seiner Charaktere folgende Verheißung und Prophezeiung in den Mund:

Ich seh' die Vision einer künftigen Zeit,
wenn die schöne Stadt an der Bucht wird sein
der christlichen Freiheit erkorenes Heim. The King’s Missive von J. G. Whittier;

Gibt es eine Beziehung zwischen diesen beiden Namen? Und worin liegt heute ihre Bedeutung für die christlich-wissenschaftliche Bewegung?

Das alte Athen, wie es sein großer Staatsmann Perikles beschrieb, hatte einen erzieherischen Einfluß auf ganz Griechenland. Später wurde es das Universitätszentrum des römischen Imperiums. Die Großstadt Boston sieht zur Zeit zu Beginn eines jeden Semesters Zehntausende von Studenten zu seinen Universitäten, Colleges, Hochschulen, Fachschulen und Forschungsinstituten strömen. Diese Studenten kommen aus allen Teilen der Vereinigten Staaten und aus entfernten Gegenden des Erdballs. Boston ist gewiß ein Weltzentrum im Erziehungswesen.

Wie verhält es sich mit dem gegenwärtigen Anspruch Bostons auf den zweiten Namen — „der christlichen Freiheit erkorenes Heim“? Mrs. Eddy schreibt: „Alle Erziehung sollte zu sittlicher und körperlicher Kraft und Freiheit beitragen.“ Vermischte Schriften, S. 240; Die Unterrichtsfächer müssen sittliche wie auch körperliche Kräfte entfalten, die das menschliche Denken hinaus in die Freiheit führen. Damit das verwirklicht werden kann, muß die weltliche Erziehung von der Ausbildung in geistigen Werten begleitet sein. Wenn Boston ein Heim der christlichen Freiheit sein soll, muß zu seinen erzieherischen Einflüssen ein unmißverständliches Zeugnis für die Macht und Gegenwart des göttlichen Geistes gehören.

Hier liegt die Gelegenheit für die Christliche Wissenschaft. Vor vielen Jahren erwählte Mrs. Eddy Boston zum Zentrum der christlich-wissenschaftlichen Bewegung und gab ein Stück Land in der Stadt zum Bau Der Mutterkirche. Heute hat das neue Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft eine Schlüsselstellung in Bostons umfangreichem städtischen Erneuerungsprogramm. Durch ihr Vorgehen sorgte Mrs. Eddy dafür, daß zu Bostons weltweitem Einfluß im Erziehungswesen auch ein Zeuge für die Oberhoheit des Geistes und für die heilende und umgestaltende Macht des Geistes auf jedem Gebiet menschlichen Bemühens gehört. Durch ihr Vorgehen sorgen die heutigen Christlichen Wissenschafter dafür, daß das auch weiterhin für Boston zutreffen wird.

Wie verschafft sich dieser geistige Zeuge Gehör?

Die ersten Nachfolger Christi Jesu waren Jünger, Schüler. Die Christlichen Wissenschafter denken und sprechen von sich selbst als von Schülern. Wir studieren täglich die Christus-Wissenschaft mit Hilfe der Bibel, des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und der anderen Werke Mrs. Eddys und mit Hilfe der Lektionspredigten, in denen die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit gemeinsam zu uns sprechen. Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft; In der Tat, im Hinblick auf einen ihrer Hauptgesichtspunkte wird unsere Bewegung richtig als ein Erziehungssystem identifiziert.

Vieles von unserer erzieherischen Tätigkeit geht aus der Ferne vor sich, durch Postversand, durch Rundfunkprogramme und durch Bereitstellung von Sprechern und Vortragenden. Welchen Anteil der Bevollmächtigte der Verleger, zu dessen Aufgabenbereich die Werke von Mrs. Eddy gehören, die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft und der Vortragsrat der Christlichen Wissenschaft an dieser Arbeit haben, ist deutlich sichtbar. Es gibt aber kaum eine Abteilung Der Mutterkirche, die nicht in gewissem Maße daran beteiligt ist, Drucksachen, Schallplatten, Tonbänder oder Sprecher hinauszusenden, um den Christlichen Wissenschaftern zu helfen, diese Wissenschaft wirksamer zu betätigen.

Unsere erzieherischen Bemühungen verlaufen jedoch nicht nur in einer Richtung. Sie nehmen ihren Ausgang in Boston, aber sie ziehen auch Lernende an. In jedem Monat im Jahr besuchen Christliche wissenschafter die Zentrale, um Kenntnisse und Inspiration für die Vervollkommnung des Studiums und der Ausübung zu sammeln. Darüber hinaus versammeln sich in jedem Jahr Tausende von Christlichen Wissenschaftern zur Jahresversammlung Der Mutterkirche und zu den nachfolgenden inspirierenden Veranstaltungen und Arbeitstagungen. Alle zwei Jahre kommen die Christian Science Komitees für Veröffentlichungen aus der ganzen Welt zu einem Orientierungs- und Auffrischungskurs in Boston zusammen, und in jedem zweiten Jahr kommen Mitglieder der christlich-wissenschaftlichen Hochschulvereinigungen zu Tausenden zu ihrem zweijährlichen Treffen für Hochschulvereinigungen zur Mutterkirche. In jedem dritten Jahr trifft dann der Unterrichtsrat Der Mutterkirche Vorkehrungen zur Abhaltung einer Lehrerbildungsklasse in Boston. In dieser Klasse erhalten Ausüber der Christlichen Wissenschaft aus vielen Bundesstaaten und Ländern Unterricht für Fortgeschrittene, der sie darauf vorbereitet, in ihre jeweiligen Felder als Lehrer der Christlichen Wissenschaft zurückzukehren.

Außerdem finden in Boston das ganze Jahr hindurch wöchentliche Arbeitssitzungen im Interesse der Lesezimmer, der Sonntagsschule und der Vortragstätigkeit statt. In Chestnut Hill gibt es eine Schule zur Ausbildung christlich-wissenschaftlicher Pflegerinnen, die der Fürsorgeabteilung, Department of Care, untersteht und jährlich zwei Klassen entläßt. Und beinabe ständig hält die eine oder andere Abteilung Der Mutterkirche Arbeitssitzungen, Seminare, Konferenzen oder Weiterbildungskurse für ihre Mitarbeiter ab.

Jede dieser Unternehmungen erfordert Planung, oft viele Monate im voraus — eine Planung, die geistig inspiriert und in menschlicher Hinsicht vorbildlich ist. Und immer ist der Beweggrund, weitere Kreise mit dem wissenschaftlich heilenden Wirken des Christus zu erreichen.

Was ist das Wesen dieser erzieherischen Bemühungen, die beständig für die Oberhoheit des Geistes Zeugnis ablegen? Was steht hinter den Fertigkeiten und Methoden, die — wenn auch nützlich und notwendig — doch nur Mittel zu einem höheren Zweck sind?

Weil dies ein wissenschaftliches Zeitalter ist, wird auf die wissenschaftliche Betrachtungsweise im Erziehungswesen großer Wert gelebt. Mehr und mehr Disziplinen werden als Wissenschaften gelehrt. Einige Fachleute erwarten, daß einmal alle Bereiche auf diese Weise gelehrt werden. Schon vor einem Jahrhundert, als das wissenschaftliche und religiöse Denken in einem unversöhnlichen Kampf blockiert zu sein schien, zeigte Mrs. Eddy, daß das wahrhaft Religiöse und das wahrhaft Wissenschaftliche genau überinstimmen. Auf erzieherischem Gebiet ist deshalb ihre Bewegung ganz und gar wissenschaftlich und ganz und gar geistig ausgerichtet.

Eine Wissenschaft ist oft als eine Sammlung systematisch geordneten Wissens angesehen worden. Doch der Inhalt der meisten Wissenschaften ändert sich rasch. Manche Veränderungen sind nichts als Verfeinerungen. Wenn sie aber umfassender werden und immer schneller aufeinander folgen, stellen sie wesentliche Veränderungen dar. Als Ergebnis davon ist ein Großteil dessen, was gestern Wissenschaft war, heute Aberglaube, und manchmal umgekehrt.

Eins aber bleibt immer bestehen — die wissenschaftliche Methode! Diese Methode hat — mehr als der Inhalt der Wissenschaften — zu vielen der größten technologischen Fortschritte des vorigen Jahrhunderts geführt und den Wissenschaften zu ihrem hohen Ansehen verholfen.

Lexika und wissenschaftliche Schriftsteller erkennen dies jetzt allgemein an. Ein zeitgenössischer Schriftsteller wissenschaftlicher Themen stellt beispielsweise am Anfang seines Buches über moderne Physik die Frage: Was ist Wissenschaft? und sucht diese Frage zu beantworten. „Die meisten Menschen sind sich ganz sicher“, schreibt er, „daß der Begriff, Wissenschaft‘ eine fest umrissene Bedeutung hat. Sie meinen, es gebe eine Anhäufung von Wissen, das durch eine gewisse Abgrenzung genau definiert ist, wodurch es seine Eigenständigkeit als Wissenschaft erhält.“ Er macht auf die Problematik dieser Auffassung aufmerksam und bietet eine Alternative: „Zu sagen, daß Wissenschaft ein Wissen ist, das aus der Anwendung einer wissenschaftlichen Methode bei der Lösung von Problemen resultiert,. .. kommt der Festlegung eines vernünftigen Begriffs von, Wissenschaft‘ näher.“ The Atom and Beyond von E. Sheldon Smith, S. 9; Er folgert dann daraus, daß der Schlüssel zur Definition von „Wissenschaft“ in der Methode liegt.

In seiner ersten Zeit war das Christentum als „der Weg“ bekannt. Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Joh. 14:6; Seine Jünger verstanden, daß von ihnen nicht nur erwartet wurde, seine Lehren in sich aufzunehmen, sondern ihnen zu folgen und sie bei der Lösung ihrer täglichen Probleme anzuwenden. Während sie Liebe ausdrückten und heilten wie ihr Meister, praktizierten und lebten sie die geistigen Wahrheiten, die sie lernten.

Im heutigen Zeitalter bietet die Christus-Wissenschaft dieselbe befreiende Wahrheit dar, die Christus Jesus lehrte und veranschaulichte. Wir kennen sie deshalb als den Christus, die Wahrheit. Diese Wahrheit ist niemals passiv. Der Christus, die Wahrheit, führt das heilende Wirken des frühen Christentums wieder ein; es schließt somit eine Lebensweise ein, einen Weg, Probleme zu lösen. Wie Mrs. Eddy sagt: „Alle Erziehung bedeutet Arbeit. Das wichtigste ist, was wir tun, nicht was wir sagen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 289;

Die Christliche Wissenschaft als eine erzieherische Macht hat also mit den Erziehungssystemen der weltlichen Wissenschaften folgendes gemein: Ihr Inhalt, ihr gesammeltes Wissen ist eng verknüpft mit einer ihrem Wesen gemäßen Methode zur Lösung von Problemen. Sie ist reine Wissenschaft; sie ist auch praktische oder angewandte Wissenschaft. Ihr göttliches Prinzip, das sowohl Liebe als auch reiner Geist ist, stillt jedes menschliche Bedürfnis, wo immer es sich zeigt.

In anderer Hinsicht jedoch besteht eine tiefe Kluft zwischen der Christlichen Wissenschaft und den weltlichen Wissenschaften. Mrs. Eddy sagt: „Die künftige Erziehung wird eine Unterweisung in der geistigen Wissenschaft sein, anstatt in den materiellen, symbolisch nachgeahmten Wissenschaften.“ Verm., S.

Ein Professor für Physik, der kürzlich in einer Fernsehreihe einen Vortrag hielt, sagte im wesentlichen, daß das wirklich sei, was mit physikalischen Instrumenten meßbar ist. Insoweit, als er die Wirklichkeit in dieser Weise für die Zwecke der Physik definierte, ist seine Erklärung unanfechtbar. Viele Physiker sind sich darüber im klaren, daß sie mit einer Begriffs-„Wirklichkeit“ arbeiten, die sie selbst definiert haben. Die Möglichkeit der Messung mit physikalischen Instrumenten mag mit Recht als Prüfstein für diese begrenzte „Wirklichkeit“ angesehen werden und mag das Gegebene sein, um die Methode zur Lösung ihrer Probleme zu bestimmen.

Solch eine „Wirklichkeit“ ist aber bestenfalls ein Symbol für die endgültige Wirklichkeit. Die endgültige Wirklichkeit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft verstanden wird, ist rein geistig, unendlich, ewig; sie unterliegt allein dem Maßstab der göttlichen Allheit. Die physischen Sinne können sie nicht erklären, noch können physikalische Instrumente sie messen.

Wir erkennen den Beitrag der weltlichen Wissenschaften zum menschlichen Fortschritt dankbar an. Die Christliche Wissenschaft pflegt die zarten Gnadengaben des Geistes, aber auch solche Eigenschaften wie Beharrlichkeit, Genauigkeit, Rechtschaffenheit und in Grenzen gehaltene Vorstellungskraft, die in der wissenschaftlichen Ausbildung gefördert werden. Durch Anwendung dieser Eigenschaften haben ihre Anhänger nützliche Beiträge zu den weltlichen Wissenschaften geleistet. Aber der größte Beitrag, den die Christliche Wissenschaft den weltlichen Wissenschaften geliefert hat, ist etwas anderes. Er bestand darin, sie daran zu erinnern, daß es jenseits der von ihnen selbst definierten, symbolischen „Wirklichkeit“ eine gröbere, solidere, dauerhaftere Wirklichkeit gibt, nämlich den göttlichen Geist, Gott, und das Universum des Geistes; in diesem Universum ist alle Macht und alles Gesetz göttlich wohltätig und alle Substanz rein geistig.

Wenn es im Erziehungswesen einmal keinen ständigen Zeugen für die Oberhoheit des Geistes gäbe, könnte dieses wissenschaftliche Zeitalter, das so viel Nachdruck auf wissenschaftliche Bildung legt, die menschliche Identität in materiellen Genuß und unvernünftige Reglementierung versenken. Es könnte eine Technologie roboterartigen Denkens hervorbringen, das zu atomarer Vernichtung führt oder vielleicht zu unbeschränkter Verlängerung des physischen Lebens, dem all das genommen ist, was das Sehnen der Menschheit wahrhaft befriedigt.

Um das zu verhindern, ist es unbedingt erforderlich, daß ein erzieherischer Einfluß aufrechterhalten wird, der beständig für den Geist als die uranfängliche und endgültige Wirklichkeit zeugt. Dann werden die weltlichen Wissenschaften ihre nützliche Funktion, einen Dienst zu erweisen, erfüllen, anstatt die Menschheit zu beherrschen drohen. Und wir können erwarten, zu sehen, daß die Menschheit stetig voranschreitet, bis zu dem Punkt völligen Zusammentreffens des Menschlichen und Göttlichen.

Jesus betete: „Und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ Joh. 17:5. Alles, was menschlich ist, sei es auch noch so erhaben, erleuchtet und geläutert, muß schließlich dem Göttlichen weichen; der Mensch muß in seiner geistigen und ewigen Identität erschaut werden, und jeder einzelne von uns muß jene Herrlichkeit widerspiegeln, die wir in unserem wahren Selbst bei Gott hatten, ehe die Welt war.

Damit wird sichergestellt, daß der Zeuge für den Geist auf dem Gebiete des Erziehungswesens immer vernommen werden muß und seinen entscheidenden Beitrag leistet. Das neue Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft in Boston mit seinem weltumfassenden erzieherischen Ausblick zeugt für den Geist zum Wohle der ganzen Welt. Und dieses Zentrum garantiert auch, daß seine eigene Stadt nicht nur ein wichtiger Brennpunkt des Erziehungswesens bleiben wird, sondern auch ein Heim der christlichen Freiheit.


Ich danke dem
von ganzem Herzen
und erzähle
alle deine Wunder.

Psalm 9:2

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