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[Urtext in deutscher Sprache]

„Herr über den Körper“

Aus der Oktober 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy schreibt im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn wir dem Befehl unseres Meisters folgen:, Sorget nicht um euer Leben‘, werden wir niemals von körperlichen Zuständen, vom Bau des Körpers oder seiner Einrichtung abhängen, sondern wir werden Herr über den Körper sein, ihm seine Bedingungen vorschreiben und ihn durch Wahrheit gestalten und beherrschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 228;

Jemand, der nicht in den Lehren der Christlichen Wissenschaft unterrichtet ist und den Körper als Wirklichkeit, als ein materielles Gebilde, als eine Ansammlung von Knochen, Muskeln, Gehirn und anderen materiellen Elementen ansieht, mag hier die Frage stellen, wie er„Herr über den Körper“ sein könne, wie er „ihm seine Bedingungen vorschreiben“ und wie er „ihn durch Wahrheit gestalten und beherrschen“ könne. Die Christliche Wissenschaft gibt hierauf eine logische, einleuchtende und befriedigende Antwort. In Übereinstimmung mit der Bibel lehrt sie, daß der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, und daher geistig und unsterblich ist, nicht materiell. Der Mensch ist der Ausfluß oder die Kundwerdung des Geistes, Gottes, und drückt daher die unbegrenzte, ewige Natur seines göttlichen Urquells aus.

Mrs. Eddy erklärt: „Gott ist Alles-in-allem. Daher ist Er nur in Seiner eigenen Selbstheit, in Seiner eigenen Natur und Wesensart, und Er ist vollkommenes Sein oder Bewußtsein. Er ist alles Leben und alles Gemüt, das es gibt oder geben kann. In Ihm selbst liegt jede Verkörperung von Leben und Gemüt.” Die Einheit des Guten, s. 3;

Paulus schreibt in seinem Brief an die Epheser, daß es nur „einen Leib und einen Geist“ Eph. 4:4; gibt. In Übereinstimmung mit dieser biblischen Erklärung gibt es also nicht zwei Körper, von denen der eine geistig und der andere materiell ist. Der materielle Körper ist ein falscher Begriff vom Menschen — ein Gebilde aus sterblichen Annahmen. Er ist die mutmaßliche Vorstellung des sterblichen Gemüts, das die Illusionen dieses sogenannten Gemüts bekundet, seine Befürchtungen und Angstzustände, seine falschen Freuden und Schmerzen. Mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft können wir jedoch zu der befreienden Tatsache erwachen, daß es nur ein Gemüt, nur einen Geist gibt und daß die Schöpfung, einschließlich des Menschen, die geistige Kundwerdung dieses Gemüts ist. Dann verliert das Schreckgespenst von einem materiellen Menschen, der der Krankheit, der Sünde und dem Tode unterworfen ist, seine Macht, uns zu ängstigen und zu täuschen, und wir sind geheilt.

In dem einen Geist, dem einen Gemüt, hat der Mensch ein vollkommenes, unzerstörbares Sein. Er besteht als die zusammengesetzte Idee dieses unendlichen göttlichen Gemüts. Der wirkliche Körper des Menschen ist seine geistige Identität, eine Identität, die durch Widerspiegelung alle Eigenschaften und Fähigkeiten ihres Urquells einschließt. Wir sehen also, daß der Mensch als Gottes Ebenbild und Gleichnis eine unzerstörbare, harmonische und ewige Identität besitzt. Diese korrekte Auffassung vom Menschen kann uns dazu verhelfen, „Herr über den Körper“ zu sein, ihm seine Bedingungen vorzuschreiben und ihn durch Wahrheit zu gestalten und zu beherrschen.

Das physische Heilen in der Christlichen Wissenschaft demonstriert, daß der wirkliche Körper eine geistige Idee ist, nicht Materie, die Leben in sich schließt. In dem Maße, wie unsere Gedanken vergeistigt werden, drücken sie immer mehr die Sanftmut der Liebe, die Vollkommenheit des Prinzips, das unfehlbare Wirken des Lebens, die Schönheit und Unsterblichkeit der Seele, die Substanz des Geistes aus. Wenn diese Eigenschaften im Gedanken festgehalten werden, drücken sie sich nicht nur in unserem Charakter aus, sondern sie wirken sich auch in der Harmonie des physischen Körpers aus, denn gottähnliche Eigenschaften sind göttliche Energien, die den rechten Antrieb für alle körperlichen Funktionen vermitteln.

Paulus ermahnt uns, „das Gemüt zu haben, das auch in Christus Jesus war“ Phil. 2:5 [n. der engl. Bibel];. Unser Meister wußte, daß Gott sein Gemüt war, und daher wies er alle Gedanken als unwirklich und machtlos zurück, die nicht dieses Gemüt ausdrückten. Durch seine Heilungswerke lehrte er die Menschen, daß sie in dem Maße volle Herrschaft über den Körper ausüben könnten, wie sie ihr Denken vergeistigten.

Als die Pharisäer ihn einmal fragten, warum seine Jünger die pharisäischen Vorschriften mißachteten und mit ungewaschenen Händen äßen, gab er ihnen unmißverständlich zu verstehen, daß es nicht genügt, lediglich um die äußerliche Reinheit des Körpers besorgt zu sein, sondern daß unser Wohlergehen durch die Reinheit unseres Herzens oder Denkens bestimmt wird. Er sagte zu der Menge: „Höret zu und fasset es! Was zum Munde eingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was zum Munde ausgeht, das macht den Menschen unrein.“ Etwas später sagte er erklärend zu seinen Jüngern: „Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung. Das sind die Stücke, die den Menschen unrein machen. Aber ohne Waschung der Hände essen macht den Menschen nicht unrein.“ Matth. 15:10, 11, 19, 20;

Um also „Herr über den Körper“ zu sein, müssen wir lernen, unser Denken zu disziplinieren. Jeden Augenblick müssen wir entscheiden, ob der Gedanke, den wir beherbergen, von Gott, dem Leben, ausgeht oder ob er den materiellen Daseinsbegriff ausdrückt. Wir müssen uns ganz und gar von dem falschen Begriff vom Körper als einem materiellen Organismus abwenden. Der Mensch ist nicht ein Nervenbündel. Er ist nicht eine Anhäufung vergänglicher, materieller Zellen, die an das Gemüt eines Sterblichen gebunden sind, sondern Gottes Sohn, die Idee des allwirkenden Gemüts, der lebendige geistige Zeuge des göttlichen Prinzips, Liebe.

Körperliches Versagen, Gleichgewichtsstörungen, Kreislaufstörungen, Unterbrechung der normalen Tätigkeit irgendwelcher Art sind Gott und Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, unbekannt. Paulus sagt: „In ihm [Gott] leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:28; Dieses Sein, das die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts ist, hat keinen Webfehler, kann nicht zerfallen, sich zersetzen oder auflösen. Alles, was aus dem allwirkenden Gemüt hervorgeht, ist gut, aktiv, unwandelbar und vollkommen wie sein Urquell. Daher kann der Mensch, Gottes Idee oder Widerspiegelung, nichts erleben oder in sich schließen, was dem göttlichen Urquell seines Seins unähnlich ist. Alles wirkliche Sein ist Leben, das sich ununterbrochen selbst zum Ausdruck bringt.

In der Bibel heißt es über Gottes schöpferische Tätigkeit: „Wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.” Ps. 33:9; Hier wird uns mit biblischer Autorität erklärt, daß die ganze Schöpfung den Willen Gottes zum Ausdruck bringt und ihm entspricht. Und daher ist das Leben und Sein des Menschen auf göttliches Gesetz gegründet, auf den Willen Gottes, des einen allerhabenen Gesetzgebers. Der Mensch besteht nicht durch sich selbst. Er ist die Kundwerdung Gottes, des Gesetzgebers. Mrs. Eddy schreibt: „Der Mensch hat eine fortdauernde Individualität; und Gottes Gesetze und ihr intelligentes und harmonisches Wirken bilden seine Individualität in der Wissenschaft der Seele.” Nein und Ja, S. 11.

In unserem wirklichen Sein herrscht daher der Wille Gottes, das allerhabene Gesetz des Gemüts, das sich immerdar selbst zum Ausdruck bringt und den Menschen ewiglich mit Harmonie, Gesundheit, Kraft, freudiger Bewegung und spontaner Vollkommenheit identifiziert. Weil der Mensch mit Gott, dem allerhabenen Gesetzgeber, zusammen besteht, ja, weil sein Leben und sein Wirken aus dem Gemüt, aus Gott, hervorgeht, sind nur die Kräfte des Guten, die geistigen Energien Gottes in ihm wirksam. Wir müssen unerschütterlich an diesen geistigen Wahrheiten festhalten. Dann wirken sie als ein Gesetz der Berichtigung für unsere menschliche Erfahrung, und die mutmaßlichen Kräfte des Bösen, Krankheit, Schmerz und Kreislaufstörungen sowie andere Schwierigkeiten, werden ihre Wirklichkeit für uns verlieren und werden verschwinden.

Gottes Gesetz zeigt das ewige Wirken des heilenden Christus, der Wahrheit, an, und der Christus, die wahre Idee Gottes, befähigt uns, „Herr über den Körper“ zu sein und ihn durch Wahrheit zu gestalten und zu beherrschen.

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