Ich wuchs im mittleren Westen der Vereinigten Staaten auf und wurde als Kind für alles andere als robust gehalten. Im sechsten Schuljahr jahnte es die Lehrerin ab, mich in ihre Klasse aufzunehmen. Sie dachte, ich wäre nicht kräftig genug, um die Schularbeit zu machen. Sie wurde jedoch vom Schulvorstand überstimmt. Erst als Student im ersten Semester entdeckte ich, daß ich an Tuberkulose litt. Ich mußte zur Behandlung in ein Sanatorium gehen. Es folgten einige Jahre, in denen ich in Sanatorien leben mußte, und zwar in meinem Heimatstaat und an der pazifischen Küste. Schließlich konnte ich eine Teilbeschäftigung annehmen und wieder ein Mitglied der Gesellschaft werden. Da die ärztliche Behandlung jedoch verfehlt hatte, meinen Körper zu kräftigen, schien ich einem Leben als Halbinvalide entgegenzusehen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde ich von einer Familie eingeladen, ein paar Tage in einem Sommerferienort zu verbringen. Meine Gastgeberin hatte die Bekanntschaft einer Frau in einem nahegelegenen Ferienhaus gemacht, die eine Christliche Wissenschafterin war. Sie hatte ihr offenbar von meiner Krankheit und meinen trüben Aussichten auf ein nützliches Leben erzählt. Die Folge war, daß mir diese Frau einen Christian Science Sentinel zu lesen brachte. Obwohl ich sehr gegen die Christliche Wissenschaft eingenommen war, fand ich ihn interessant. Aber ich war noch nicht bereit, seine heilende Botschaft anzunehmen. Der Same war jedoch gesät, obwohl er erst einige Jahre später Frucht trug.
Ich war in einen anderen Staat gezogen. Die Dinge hatten ihren Tiefstand erreicht. Mein Gesundheitszustand wurde immer schlechter, und ich hatte nur noch ein paar Dollar. Sieben Wochen lang hatte ich nur selten das Bett verlassen. Mir wurde klar, daß dies nicht auf unbestimmte Zeit so weitergehen konnte; so zog ich mich an und ging zu einem Sonntagabendgottesdienst in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, um mehr über die Christliche Wissenschaft zu erfahren. Nach dem Gottesdienst machte mich ein Ordner, ein sehr scharfsichtiger Mann, im Foyer mit mehreren Leuten bekannt. Es war eine Dame darunter, von der ich dachte, daß sie eine Ausüberin sein könnte. Als ich herausfand, daß es so war, bat ich sie um eine Unterredung. Sie sagte mir, ich sollte am darauffolgenden Dienstag in ihr Büro kommen. Ich entsinne mich, daß mir dies als eine endlose Wartezeit erschien, denn ich fühlte, daß das Gute endlich in mein Leben kommen würde.
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