Wir haben drei Möglichkeiten, an der Kunst teilzuhaben: durch Gestaltung, Darstellung oder Würdigung oder in weschselndem Ausmaß durch gewisse Kombination aller drei. Nach menschlicher Auffassung durchläuft die Kunst eine Stufenleiter, die von den zeitweiligen Aussschweifungen des fleischlichen Gemüts bis zu den zeitlosen Eingebungen des göttlichen Gemüts oder Gottes reicht.
Zu erfüllen bedeutet, „meisterhaft zu erfassen oder zum Ausdruck zu bringen“. Wir können in unserer menschlichen Erfahrung wahre Erfüllung nicht dadurch erlangen, daß wir Elemente des fleischlichen Gemüts ausdrücken, wie anziehend solche Elemente auch im Augenblick erscheinen mögen. Kunst, die sich auf das fleischliche Gemüt gründet, das zeitlich ist, vermittelt kein bleibendes Gefühl von Erfüllung, weder für den Künstler noch für den Betrachter seiner Kunst.
Wahre Erfüllung wird gewonnen, wenn wir in höchstmöglichem Grade Gottes Eigenschaften ausdrücken. Wir können also keine völlige Erfüllung finden, wenn wir die künstlerischen Eigenschaften vernachlässigen, die in Gottes Sein eingeschlossen sind, jene charakteristischen Merkmale, die sich im allgemeinen um das göttliche Synonym Seele gruppieren.
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