Als ich, fremd in London, zum erstenmal dort die Untergrundbahn benutzte, war ich beim Aussteigen — es war gerade zur Hauptverkehrszeit — völlig verwirrt, stand ratlos zwischen den dahineilenden Menschen und wußte nicht, welche Rolltreppe, welchen Tunnel oder Durchgang ich zu benutzen hatte. Ein Herr, der mich beobachtet hatte, trat zu mir und sagte, indem er freundlich lächelnd auf die „Ausgang“-Schilder deutete: „Es gibt immer einen Weg hinaus!“
Dann führte er mich vor eine große Orientierungstafel, die praktisch und anschaulich das ganze Verkehrsnetz darstellte, einschließlich der Ausgänge. Er erklärte mir, daß ich hierauf zuerst den Standort finden müsse, der mit einem Pfeil und den Worten: „Sie sind hier“ gekennzeichnet ist, und daß es danach einfach sei, den Weg zu der Straße zu finden, die ich suchte. Meine Verwirrung wich augenblicklich, und ich bin für diesen Hinweis immer dankbar gewesen.
Entspricht die geschilderte Situation im übertragenen Sinne nicht jenen schwerwiegenden Erfahrungen, wenn Angst, Unschlüssigkeit, Verwirrung und Entmutigung unser Denken so mit Beschlag belegen, daß es nirgendwo einen Ausweg zu geben scheint? Gibt es dann nicht vielleicht auch einen Hinweis, der uns sagt, daß es „immer einen Weg hinaus“ gibt und einen Punkt, von dem aus man ihn finden kann?
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