Die Christliche Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit eines langen, tatkräftigen und nützlichen menschlichen Lebens Das Studium und die Anwendung dieser Wissenschaft offenbart dem menschlichen Bewußtsein die unveränderliche Kraft und Harmonie des Menschen, der der unauslöschliche Ausdruck Gottes, des einen Ich bin oder des Lebens, ist. Ein Verständnis dieser Tatsache erfrischt, stärkt und erhält das menschliche Dasein und bringt es Schritt für Schritt dem Ideal des todlosen geistigen Seins näher. Mrs. Eddy sagt uns: „Der Mensch ist nicht der Sprößling des Fleisches, sondern des Geistes — des Lebens und nicht der Materie. Weil Leben Gott ist, muß Leben ewig und durch sich selbst bestehend sein. Leben ist der ewige Ich bin, das Wesen, welches war und ist und sein wird; nichts kann es auslöschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 289;
Der sterbliche Mensch scheint sich zu verbrauchen und zu sterben, weil er sich selbst als eine empfindende materielle Maschine betrachtet, die von einem Gemüt, dessen Zentrum das Gehirn ist, gesteuert wird. Dieser Annahme zufolge nutzen sich die verschiedenen Teile der menschlichen Maschine ab und werden schadhaft und hören schließlich auf zu funktionieren. Die Christliche Wissenschaft aber lehrt, daß der körperliche Begriff vom Menschen eine Illusion ist, ein sterblich mentales Phänomen, und sie hebt seine zerstörerische Tendenz durch die Macht geistig bereicherten Denkens auf.
Gegenwärtig wird jedoch das Ersetzen schadhafter physischer Organe durch operative Transplantationen sehr publiziert. Dieses Verfahren verspricht einem eine neue Lebensfrist, und in einigen Fällen scheint es seine Behauptungen wahrzumachen. Die Christlichen Wissenschafter bewundern die Geschicklichkeit, Hingabe und humanitäre Einstellung der Chirurgen, die diese Operationen vornehmen, doch ihre Religion lehrt sie, daß solche materiellen Hilfsmittel das wirkliche Problem umgehen. Sie sind ein zeitweiliger Notbehelf, der die grundlegende Ursache des Übels niemals berührt oder beseitigt.
Das menschliche Herz wird nicht von selbst krank. Herzkrankheit ist ein dem Körper auferlegter sterblich mentaler Zustand. Das organische und funktionelle Übel ist ein Bild gestörten Denkens, vielleicht ein Abbild solch falscher Gedankenzustände wie Furcht, Haß, Ungeduld oder Eigenwille. Ihm mag auch ganz einfach eine Unwissenheit über Gottes Liebe und die Tatsache der gegenwärtigen Vollkommenheit des Menschen als des Kindes Gottes zugrunde liegen. Doch was auch immer die scheinbare Ursache ist, das Übel ist tatsächlich mentaler Natur, stets ein beunruhigter sterblicher Gedanke, der sich als fehlerhafte Materie darstellt.
Es ist klar, daß das Einsetzen eines neuen Organs den mentalen Zustand des Patienten nicht ändern wird. Die grundlegende Ursache wird von diesem materiellen Verfahren nicht berührt oder korrigiert, und so ist es wahrscheinlich, daß das gestörte Denken seine unharmonische Tätigkeit am Körper in derselben oder irgendeiner anderen Form von Krankheit wieder geltend macht.
Wirkliche Heilung entspringt der Harmonisierung des menschlichen Bewußtseins durch die Erkenntnis, daß Leben Gott ist und daß dieses Leben das lebenspendende göttliche Prinzip des wirklichen Menschen ist. Sie kommt, wenn wir uns von dem falschen Augenschein von Krankheit, wie ihn die materiellen Sinne darbieten, abwenden und die Tatsache erkennen, daß das „Ich“ des menschlichen Daseins Gott selbst ist und daß der Mensch deshalb den unveränderlichen Einklang mit der göttlichen Natur widerspiegelt. Mrs. Eddy schreibt im Hinblick auf dieses harmonische Prinzip: „Er erhält meine Individualität. Nein, mehr noch — Er ist meine Individualität und mein Leben. Weil Er lebt, lebe ich.“ Die Einheit des Guten, S. 48;
Der wirkliche, unzerstörbare Körper des Menschen ist eine Zusammensetzung der geistigen Eigenschaften und Ideen, die Gott ausdrücken. Keine von ihnen braucht jemals erneuert oder ersetzt zu werden. Sie befinden sich für alle Ewigkeit am Punkt der Vollkommenheit, und die Christliche Wissenschaft offenbart, wie sie verstanden, gehegt und im täglichen Leben des Menschen angewendet werden können. In dem Verhältnis, wie das getan wird, bilden sie eine uneinnehmbare Schutzwehr gegen den schädlichen Einfluß von Haß, Wollust und Unehrlichkeit, die unvermeidlich Krankheit und Tod herbeiführen.
Das Wesen des wirklichen Lebens ist Güte. Christus Jesus legte das Gesetz des Lebens dar, als er sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5:48; Vollkommenheit, oder Güte, ist unsterblich, weil sie tatsächlich die Substanz Gottes, des Lebens, ist. Sie ist unzerstörbar, weil sie kein unharmonisches Element einschließt. Mrs. Eddy erklärt eindringlich: „Leben ist Gott, und Gott ist das Gute. Daher bleibt Leben im Menschen, wenn der Mensch im Guten bleibt, wenn er in Gott lebt, der Leben durch eine geistige, nicht durch eine materielle Daseinsauffassung erhält.“ Die Einheit des Guten, S. 40;
Gerade da, wo uns der tierische Magnetismus, auch sterbliches Gemüt genannt, einflüstert, daß ein Organ alt, ermüdet oder krank sei, gerade da ist die Wissenschaft von Gott, dem Guten, gegenwärtig, um diese Lüge zum Schweigen zu bringen. Wir müssen daran denken, daß ein physisches Organ — ja der gesamte menschliche Körper — in Wirklichkeit ein mentales Bild ist, eine falsche Vorstellung von den göttlichen Eigenschaften, die die wirkliche Substanz des Menschen ausmachen. Weil es mental ist, ist es also dem Denken unterworfen. Und weil das so ist, kann ein Denken, das vom Guten, von der Wahrheit, erfüllt ist, das fehlerhafte Bild neu aufbauen, umformen, und ein Bild von Gesundheit und Kraft hervorbringen. Der Psalmist bringt dies klar zum Ausdruck. Er sagt: „Harre des Herrn! Sei getrost; er wird dein Herz stärken.“ Ps. 27:14 [n. der engl. Bibel];
Wahre Erneuerung ist also kein chirurgischer Vorgang, nicht das Einfügen einzelner austauschbarer Teile in den Körper. Es ist ein Erwachen zu der wirklichen geistigen Identität des Menschen, die der unveränderliche, vollständige Ausdruck des Lebens ist und der es an nichts fehlt. Die belebende Gegenwart des „ewigen Ich bin“ macht das wahre Sein des Menschen aus. „Ihr habt diese Fülle in ihm, welcher ist das Haupt aller Reiche und Gewalten.“ Kol. 2:10.
