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Ihre wahre Veranlagung

Aus der März 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich habe oft Bemerkungen gehört wie: „Es ist meine Veranlagung, zu grübeln und mich zu grämen.“ „Ja, sie ist leicht erregbar und nervös, aber da kann man nichts machen, das ist ihre Veranlagung.“ „Er hat einen niederträchtigen Charakter.“

Was bedeutet Veranlagung? Nun, Ihre Veranlagung oder Disposition ist Ihre bewußte Neigung zu bestimmten Verhaltungsweisen. Sie ist Ihr natürliches oder vorherrschendes Wesen oder Temperament. Unsere vorherrschenden Absichten und Neigungen, ob gut oder schlecht, werden als unsere Veranlagung angesehen.

Aber die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. hilft uns, unsere wahre Veranlagung zu verstehen, wie auch unsere Immunität gegen vorherrschende irrige Annahmen über Temperament und Gefühlsregungen. In unserem wahren Sein als Kinder Gottes spiegeln wir das göttliche Gemüt wider und tun dessen Eigenschaften kund. Daher haben wir in Wirklichkeit keine Eigenschaften, die nicht von Gott herstammen. In uns sind wirklich alle rechten Ideen und gottähnlichen Eigenschaften sowie die Fähigkeit, sie zum Ausdruck zu bringen, einbegriffen. Da wir als der vollkommene Ausdruck des allumfassenden göttlichen Gemüts alles Wirkliche in uns schließen, ist aller Irrtum ausgeschlossen.

Wenn wir unsere Veranlagungen, Neigungen und Sympathien von einem menschlichen Standpunkt aus betrachten, denken wir an die Worte von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Wenn die menschlichen Sinne aus ihrem langen Schlummer erwachen und erkennen, wie schnell die irdischen Fabeln entfliehen und der Glaube erschlafft, dann sucht und findet man das, was dem Verfall trotzt und das unsterbliche Verlangen befriedigt. Im Zwielicht des leeren Prunks der Welt, beim letzten Seufzer über eine vergangene Herrlichkeit, werden wir zu Gott hingezogen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 189;

Das sterbliche Gemüt erklärt, daß unsere durch die Disposition bedingten Neigungen entweder gut oder schlecht sein können, erfreulich oder trübe, selbstsüchtig oder freundlich. Es erklärt weiterhin, daß wir aufgrund unserer Disposition leicht aus der Fassung gebracht werden oder unsere unerschütterliche Ruhe bewahren können. Wir sind vielleicht als griesgrämig oder liebenswürdig bekannt.

Ausüber der Christlichen Wissenschaft stellen fest, daß die Disharmonien, von denen die Patienten bedrängt werden, nicht das sind, was sie nach außen hin zu sein scheinen. Was sich als Leiden oder Krankheiten zeigt, sind oft Dispositionsmerkmale oder falsche Annahmen, die akzeptiert worden sind und sich nun am Körper abzeichnen. Nicht unsere körperlichen Leiden beeinflussen unsere Disposition und werfen uns aus dem Gleichgewicht, sondern unsere Disposition und unser erregtes Denken bringen körperliche Leiden hervor. Das Denken äußert sich. Folglich ist undiszipliniertes Denken unserer Gesundheit und unserem Körper nicht zuträglich. Es sind nicht unser Geschäft, unsere häuslichen Verhältnisse, unsere Umgebung und andere Menschen, die unsere Disposition beeinflussen oder uns verärgern. Nur wir können das tun! Aber auch wir können es nur der Annahme nach tun.

Charakterschwächen sind kein Teil unserer wirklichen Selbstheit. Sie müssen berichtigt und nicht gerechtfertigt werden. Sie sind von Ihnen akzeptiert worden, und der Annahme nach haben Sie es zugelassen, daß diese Schwächen Sie mesmerisierten. Aber in Ihr wirkliches Bewußtsein sind sie niemals eingedrungen. Darüber hinaus können sie auch nicht ererbt werden. Zu Ihrem wahren Erbe gehört nichts Fehlerhaftes, denn Sie haben — mit den Worten des Petrus gesprochen — ein „unvergängliche[s] und unbefleckte[s] und unverwelkliche[s] Erbe, das behalten wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche bereit ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“ 1. Petr. 1:4, 5;

Das sterbliche Gemüt gebraucht noch eine andere Entschuldigung bei seinem Versuch, eine abnorme Disposition zu rechtfertigen. „Ich bin ein Gefühlsmensch. Ich habe entschieden gefühlsmäßige Veranlagungen.“ Was sind Gefühle? Sie sind ein starkes Fühlen, ein Abweichen von dem gewöhnlich ruhigen Gemütszustand. Ein Gefühl hat starke Anzeichen von Erregung oder Störung. Und hier ein Teil einer sehr interessanten Definition von Gefühl, die die mentale Natur von Leiden zeigt, die als körperliche Leiden bezeichnet werden: Ein Gefühl ist „jedwedes Abweichen von dem gewöhnlich ruhigen Zustand des Organismus wie starkes Fühlen, ein Impuls zu einer offenkundigen Handlung und innere körperliche Veränderungen in der Atmung, dem Kreislauf, der Drüsentätigkeit usw.“ Natürlich machen Gefühlsbewegungen wie Furcht, Ärger, Abscheu, Aufregung nicht den Menschen aus, sondern sie sind der Versuch des Irrtums, unsere wahre, fehlerlose Veranlagung, die von Gott herstammt, zu verbergen.

Eng verknüpft mit dem Gefühl ist das Temperament, unter dem man gewöhnlich eine Kundwerdung undisziplinierten Denkens versteht, wie Gereiztheit oder Hang zum Ärger, was den ausgeglichenen Gemütszustand durcheinanderbringt. Leider halten manche Menschen an Gefühlsausbrüchen fest, an einem feurigen Temperament und abnormen Dispositionen. Andere sind sogar stolz darauf.

In unserem wirklichen Sein haben wir kein explosives Temperament, keine unerwünschten Charakteranlagen. Es fehlt uns nicht an guten Eigenschaften, noch besitzen wir solche, die unangenehm sind. Aber menschlich gesehen haben wir vielleicht versäumt, uns zu beherrschen. Dispositionsbedingte Charakterfehler sind nichts weiter als undiszipliniertes Denken. Wie herrlich ist es zu wissen, daß jedes Kind Gottes in seinem wahren Sein jede rechte Eigenschaft besitzt!

Versuchen Sie nicht, Ihrer Veranlagung zu entfliehen. Sie könnten's nicht! Sie können nicht Ihre Veranlagung verändern, indem Sie in ein anderes Klima ziehen. Sie nehmen sie mit sich, wo Sie auch immer hingehen — in eine andere Stadt, an einen neuen Arbeitsplatz, Sie bringen sie in all Ihre Beziehungen hinein und selbst in Ihre Ehe.

Welcher Art ist dann der Heilungsprozeß, bei dem wir die rechten Eigenschaften demonstrieren, die unseren wirklichen Charakter ausmachen? Es ist ein beständiges Bemühen, Inspiration zu gewinnen und das Denken zu disziplinieren. Ist unsere Veranlagung wandelbar? Können wir sie verlieren? Wo ist sie? Unsere wirkliche Veranlagung ist im Himmel, das heißt in der Harmonie, oder der Geistigkeit.

Weil wir Gottes Kinder sind, können wir in jeder Hinsicht stark sein. Als Seine Kinder können wir keine Leiden und Schwächen haben. Widerspiegelungen des unendlichen, vollkommenen Gemüts können von bösartigen Suggestionen nicht mesmerisiert werden. Wir können nicht gezwungen werden, die irrigen Annahmen, die in der Atmosphäre des sterblichen Gemüts so zahlreich sind, zu akzeptieren oder zu bekunden.

Als Ideen Gottes sind wir jederzeit allein für das Gute empfänglich und können nur auf das Gute reagieren. Wir widerstehen nicht unserer unverletzlichen Vollkommenheit als Kinder Gottes, sondern akzeptieren sie ganz natürlich. Unsere wirkliche Selbstheit ist der Christus, und die folgenden wunderbaren Worte unserer Führerin Mrs. Eddy über den Christus sind auf uns anwendbar: „Der wirkliche Christus wußte nichts von der Materie, von Sünde, Krankheit und Tod und war sich nur Gottes, des Guten, des ewigen Lebens und der Harmonie bewußt.“ Nein und Ja, S. 36;

Wenn wir das Denken in Disziplin halten, widerstehen wir den mesmerischen Suggestionen und erhaschen einen Schimmer von der Wirklichkeit unseres wahren Seins. Wir erkennen, daß wir von Gott sind, daß irrige Charaktermerkmale mit uns in keinem Zusammenhang stehen. Johannes sagt: „Kindlein, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer, als der in der Welt ist.“ 1. Joh. 4:4;

Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft entdecken wir, daß wir in der Wahrheit leben und ihre Klarheit, Gewißheit und Zuversicht zum Ausdruck bringen. Die Intelligenz und das Verständnis des unendlichen, vollkommenen Gemüts gehören zu uns, und wir müssen sie widerspiegeln — oder ausüben. Wir lernen, daß wir immer im Gleichgewicht sind und die Harmonie, Ordnung und Herrschaft des unfehlbaren Prinzips zum Ausdruck bringen. Und in der Bewußtheit unseres Einsseins, unserer Einheit, mit der göttlichen Liebe sind wir furchtlos, ruhig, friedlich, ausgeglichen und nicht zu erschüttern.

Wir werden feststellen, daß sich uns durch geistiges Verständnis und diszipliniertes Denken die Tore des Himmels auftun werden. Der Geist Gottes steigt auf uns herab, wie er auf Christus Jesus herabstieg. Dann werden wir in unserem Herzen die geistige Gesinnung der folgenden Worte unserer Führerin in gewissem Maße erfassen und spüren: „Der Mensch hat eine edle Bestimmung; und die Bedeutung dieser Bestimmung ist nun den von Krankheit Gebundenen und von Sünde Geknechteten in vollem Glanze aufgegangen. Ich werde unablässig weiter daran arbeiten und darauf harren, daß sich dieses aufwärtsführende Streben zu Gesundheit, Größe und Güte entfalten möge.“ Nein und Ja, S. 46.

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