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[Urtext in deutscher Sprache]

Das Gute ist unbegrenzt

Aus der April 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der materielle Mensch, gefesselt von sterblichen Annahmen, kann nicht umhin, sich und seine Umwelt als begrenzt zu sehen. Das Bewußtsein dieses sterblichen Menschen ist angefüllt mit unvollkommenen Idealen, die alles für ihn bedeuten und für die er bei jeder Gelegenheit treulich eintritt, ja, die er sogar anbetet und von denen er sich somit in gefährlicher Weise abhängig macht.

Im Gegensatz hierzu offenbart die Christliche Wissenschaft den geistigen Menschen, der, da er die Widerspiegelung des göttlichen Bewußtseins ist, keine Kenntnis von Begrenzung haben kann. Mary Baker Eddy definiert in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit den Menschen als „die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes; das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die volle Darstellung des Gemüts“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591;.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß der Mensch der Sprößling des Geistes ist. Nun, ist Geist begrenzt? Oder ist es möglich, daß Gemüt von der Materie gefesselt wird? In den Psalmen lesen wir: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit“ Ps. 90:2;, und im ersten Buch Mose wird uns gesagt: „Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen...“ 1. Mose 1:26;

Was hat nun das Wissen um Gottes geistige Schöpfung mit unserem Leben zu tun? Was bedeutet für uns das gegenwärtige Anerkennen des einen schöpferischen unendlichen Gemüts und dessen unendlichen, harmonischen geistigen Universums einschließlich des Menschen? Alles! Um zum Beispiel unsere menschlich begrenzte Erfahrung von Disharmonie, Krankheit, Verlust, Enttäuschung usw. in eine glückliche Erfahrung umzuwandeln, müssen wir zunächst das menschliche Bewußtsein reinigen. Wir müssen alles Falsche, Negative und jede Erinnerung an Begrenzung aus dem Denken entfernen, in der Erkenntnis, daß Irrtum, in welcher Form er auch auftreten mag, niemals eine Geschichte gehabt hat. Wenn wir unser Bewußtsein mit dem anfüllen, was wir von der Wahrheit wissen, und das mit absoluter Überzeugung tun, so treten wir in den Himmel ein, in das Bewußtsein des Guten, und die grenzenlose Liebe tritt in ihrer nie endenden Aktivität in Erscheinung.

Wir sehen also, Gott ist nicht etwas in der Ferne Existierendes, das man — so man Glück hat — findet, sondern Er ist dieses reine göttliche Bewußtsein, das wir widerspiegeln und das den Immanuel oder „Gott mit uns“ entfaltet. Dieses Verständnis wird jeden von uns befähigen, angesichts der scheinbaren Gegenwart des Irrtums zu sagen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ Ps. 23:1; — und zwar nicht deshalb, weil sich inzwischen der menschliche Augenschein gewandelt hat, sondern weil wir uns der unbegrenzten Vollkommenheit allen wirklichen Seins geistig bewußt sind. Christus Jesus lehrte, daß dieser Zustand himmlischen Bewußtseins in uns ist. Durch die Christliche Wissenschaft wissen wir, daß das wirkliche Bewußtsein die Tätigkeit des Christus ist, die Offenbarwerdung des göttlichen Gemüts.

Wer von uns könnte sagen, daß er keine materiellen Wünsche habe? Der eine wünscht sich eine bessere Stellung in seinem Beruf, der andere Glück und Gesundheit. Viele Menschen meinen, einen guten Freund an ihrer Seite haben zu müssen, um ihre Einsamkeit zu verscheuchen. Alle menschlichen Wünsche — und seien sie noch so berechtigt — haben eines gemeinsam: sie sind ein Zugeständnis, daß in irgendeiner Weise Mangel herrscht.

In einer Zeit, in der das sterbliche Gemüt Glück und Harmonie fast gänzlich verdrängt zu haben schien, erlebte eine Christliche Wissenschafterin, wie die göttliche Liebe ihr aufrichtiges Verlangen nach Wahrheit in wunderbarer Weise stillte. Im Gebet erkannte sie klar, daß Gott, Gemüt, keine Kenntnis von Begrenzung haben kann, da Sein geistiges Universum unendlich harmonisch ist und keinen Mangel kennt.

So ließ sie nach und nach die begrenzenden menschlichen Gedanken fallen. Befürchtungen, wie zum Beispiel über Mangel an Gelegenheiten, wurden zum Schweigen gebracht durch das geistige Wissen, daß Gelegenheit stets vorhanden ist, ebenso wie die göttliche Quelle des Guten. Furchtgedanken wie: „Ich werde nicht genügend finanzielle Mittel haben, um diesen vorwärtsführenden Schritt zu unternehmen“, wurden durch die bewußte Verherrlichung der Tatsache verscheucht, daß das stets gegenwärtige Gemüt für jede seiner geliebten Ideen alles Gute bereithält. Die Worte des Vaters an den älteren Sohn in Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn: „Alles, was mein ist, das ist dein“ Luk. 15:31;, wurden freudig von ihr aufgenommen, und sie wußte, daß dieses Gute nicht in der Materie existiert, sondern im Gemüt, und daß es durch vergeistigtes Denken in die menschliche Erfahrung kommt.

Als Ergebnis erlebte die Christliche Wissenschafterin, wie Liebe ihr den Weg öffnete, der ihr vorher verschlossen schien, und sie beschritt ihn freudig, um mehr über Gott und Seine geistige Schöpfung zu lernen. Mrs. Eddy schreibt: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Leben Geist ist, nie in, noch von der Materie, so wird sich dieses Verständnis zur Selbstvollendung erweitern und alles in Gott, dem Guten, finden und keines anderen Bewußtseins bedürfen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264.

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