Die Indonesier sind ein Volk, das sich schon lange Gott nahe fühlt, und heutzutage sind viele offen für neue Gedanken auf dem Gebiet der Religion, besonders wenn es darum geht, das Problem menschlichen Elends zu lösen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Christliche Wissenschaft dort in jedem Jahr mehr Anhänger gewinnt.
In Djakarta platzte Erste Kirche Christi, Wissenschafter, beinahe aus den Nähten, bis sie in eine schöne neue Kirche mit 350 Sitzplätzen und eine geräumige Sonntagsschule umzog, die bis zu 350 Schüler aufnehmen kann.
Selbst als die Kirche im Bau war, stieg die Besucherzahl bei den Sonntagsgottesdiensten um 26 Prozent und bei den Mittwochabendversammlungen um 38 Prozent. 26 neue Anhänger der Christlichen Wissenschaft — darunter viele junge Leute — wurden Mitglied der Kirche, und die Anmeldungen für die Sonntagsschule stiegen bis auf 170 an.
„Junge Leute sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kirchenorganisation“, erläuterte ein Mitglied. „Obgleich sie oft keine erfahrenen Arbeiter sein mögen, und die meisten sind wirklich erst Anfänger im Studium dieser großen Wissenschaft, steuern sie die entscheidenden Elemente der Liebe und Begeisterung bei und sind bereit, mehr zu lernen und besser zu dienen. Nach der Aufnahme des Studiums der Christlichen Wissenschaft werden sie bald Mitglied der örtlichen Kirche und Der Mutterkirche.“
In der Kirche von Djakarta findet man junge Leute als Ordner, Mitarbeiter des Lesezimmers und als Vorstandsmitglieder. Die gesamte Vortragsarbeit des Jahres 1968 wurde ihnen übertragen, und sie erzielten guten Erfolg. Sie inszenierten sogar eine lebhafte Pressekonferenz, und ein Teil des Vortrages wurde gefilmt, damit er später im Fernsehen des Landes gezeigt werden konnte.
„Ein Junge der Sonntagsschule brach alle Rekorde, indem er innerhalb von sechs Monaten dreizehn neue Schüler zur Sonntagsschule brachte!“ fuhr dieser Beobachter fort, der dort zur Stelle war. Er brachte neunzehn Besucher zum Vortrag über die Christliche Wissenschaft und veranlaßte vier Neulinge, die Gottesdienste zu besuchen. Ein anderer Wissenschafter, ein Student an einer Pädagogischen Hochschule, hat zwei junge Männer für die Christliche Wissenschaft interessiert. Die Lebensweise einer Jura-Studentin wirkte so anziehend auf eine Kommilitonin, daß sie eine regelmäßige Kirchenbesucherin wurde, und manchmal bringt sie eine ältere Schwester mit. Viele andere junge Mitglieder bringen ihre Freunde und Verlobten mit, und einige bewerben sich um Mitgliedschaft.
Wenn sich die jungen Leute auch gänzlich in die Kirchenarbeit vertieft haben, finden sie doch immer noch Zeit, um weniger glücklichen Mitbürgern auf verschiedene Weise zu helfen. Als eine Firma Hilfskräfte zur Säuberung eines der schlimmsten Armenviertel der Stadt benötigte, stellten sich sieben junge Männer aus der Kirche in Djakarta gern und freiwillig zur Verfügung.
Der Fortschritt der Kirche läßt sich größtenteils auf die Liebe zurückführen, mit der die Mitglieder einander begegnen, auf die Bereitschaft, ihren Glaubensbrüdern eine helfende Hand zu reichen. „Es ist eine große Inspiration, zu sehen, daß die Bedürfnisse der Kirche trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten immer befriedigt werden können“, sagte dieser Beobachter. Und ein liebevoller Gönner bemerkte: „Liebe kann eine Inflation überflügeln.“
Als das alte Kirchengebäude in Djakarta abgerissen wurde, sind brauchbare Teile nach Jogjakarta in Zentral-Java verladen worden, wo eine inoffizielle Gruppe Christlicher Wissenschafter, meistens Studenten einer Universität, einen Saal für ihre Gottesdienste baute. Gebrauchtes Gestühl und Mobilar wurden der inoffiziellen Gruppe in Bogor geschenkt, die gerade einen öffentlichen Saal für ihre Gottesdienste gefunden hatte und bald darauf ein Zweig Der Mutterkirche wurde.
Nicht alle Christlichen Wissenschafter in Indonesien mögen erfahrene Metaphysiker sein, doch dieser Beobachter stellt fest, daß, „wenn jeder einzelne bereit ist, spontan das wenige, scheinbar Unwichtige zu tun, diese Taten in ihrer Gesamtheit ein bedeutender Beitrag für die große Sache werden, zu deren Fortführung im Dienste Gottes und des Menschen wir uns verpflichtet haben.“
Es scheint gewiß, daß Indonesien kein felsiger oder dorniger Boden ist, sondern der gute Boden, der hundertfältig Frucht trägt.