Unser Zeitalter wird oft das wissenschaftliche Zeitalter genannt. Dieser Ausdruck besagt, daß ein großer Teil der Menschheit jener Epoche gelassener Unwissenheit entwachsen ist, in der unbewiesene Theorien, menschengemachte Dogmen und rein autoritäre Verkündigungen ihrem Glauben und ihrer mentalen Ergebenheit gebieten konnten. Die Bezeichnung „wissenschaftliches Zeitalter“ ist durchaus gerechtfertigt. Einerseits ist es durch eine zunehmende und verständliche Bewunderung für die beachtlichen Errungenschaften der Naturwissenschaften gekennzeichnet, andererseits durch einen damit einhergehenden Zerfall des gewohnheitsmäßigen Festhaltens an den Dogmen der herkömmlichen religiösen Lehren.
Es ist kein bloßer Zufall, daß das so ist. Die Naturwissenschaften verbinden ihre Behauptungen mit logischen Erklärungen ihrer Grundlagen. Unter dem zunehmenden Einfluß, den dieses Vorgehen auf das Denken und die Einstellung der Menschen gehabt hat, ist man dazu übergegangen, mehr und mehr nach einer wissenschaftlichen Rechtfertigung der religiösen Lehren zu suchen, die bisher glaubensmäßig hingenommen wurden. Da diesen Lehren eine solche wissenschaftliche Grundlage fehlt, ist es allmählich zu einer Abkühlung in der Einstellung gegenüber gewissen alten Loyalitäten gekommen, denn was einer Lehre Lebenskraft verleiht, ist das Verständnis ihrer Wahrheit.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, kam der gegenwärtigen Reaktion der Menschheit auf die Herausforderung der Wahrheit um Jahrzehnte zuvor; sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Zeit für Denker ist gekommen. Unabhängig von Glaubenslehren und altehrwürdigen Systemen pocht die Wahrheit an die Pforte der Menschheit. Die Zufriedenheit mit der Vergangenheit und das kalte Formenwesen des Materialismus sind im Zerfall begriffen. Unwissenheit über Gott ist nicht mehr der Schrittstein zum Glauben. Die einzige Gewähr für Gehorsam ist ein richtiges Erfassen von Ihm, den recht zu kennen ewiges Leben ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, Vorw., S. vii;
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