Jeder Zustand, der der Berichtigung bedarf — sei es Gesundheit, Versorgung oder menschliche Beziehungen —, ist ein mentaler Zustand. Um einen unharmonischen Bewußtseinszustand in einen harmonischen zu verwandeln, muß man gewillt sein, Gedanken von Unzulänglichkeit gegen den Begriff der Vollkommenheit einzutauschen, mit der Gott den Menschen als Sein Kind ausstattet.
Jeder Disharmonie steht eine entsprechende Tatsache gegenüber, und diese offenbart, daß der wirkliche Mensch vollkommen ist. Um aber diese Vollkommenheit zu erkennen, müssen wir verstehen, was die Christliche Wissenschaft über die Beziehung von Gott und Mensch lehrt. Gott hat den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen; daher kann der Mensch nur das zum Ausdruck bringen, was Gott ausdrückt.
Wenn wir versucht sind zu glauben, daß wir krank seien oder Schmerzen hätten, müssen wir standhaft an der Wahrheit festhalten, die in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird, daß der Mensch die geistige, vollkommene Idee Gottes ist. Diese Wahrheit muß unser Denken erfüllen, damit kein Raum für die Illusion von Krankheit vorhanden ist.
Gott bringt in Seiner ganzen Schöpfung Fülle zum Ausdruck; folglich kann der Mensch als Seine Widerspiegelung keinen Mangel leiden. Wenn wir uns jemals der Annahme gegenübergestellt sehen, daß unser Einkommen nicht ausreiche, brauchen wir uns nur den Lehren der Christlichen Wissenschaft zuzuwenden, um dieses Problem zu lösen. Mrs. Eddy erklärt: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Vermischte Schriften, S. 307;
Wenn wir uns im Gebet an Gott wenden und Seine Herrschaft erkennen, die Er über alles ausübt, wird Er uns den Weg weisen. Wir brauchen nur auf das „stille sanfte Sausen“ 1. Kön. 19:12; zu lauschen und Seiner Führung zu folgen, um zu wissen, welche Schritte wir unternehmen müssen, um ein rechtes Ziel zu erreichen. Häufige Gemeinschaft mit Gott bekundet sich in der Harmonie, die Gott Seinen Kindern bereitet hat.
Wenn in einer Organisation, einer Kirchengemeinschaft zum Beispiel, Disharmonie auftritt, sollten sich die Mitglieder vergegenwärtigen, daß sich diese Gemeinschaft aus einzelnen Personen zusammensetzt und daß sie die Gedanken ihrer Mitglieder ausdrückt. In dem Bestreben, das Wachstum und Wohlergehen der Kirche zu fördern, sollten sich die Mitglieder vergegenwärtigen, daß es nur ein Gemüt gibt und daß Gott, das göttliche Gemüt, in allen Seinen Ideen zum Ausdruck kommt.
Wenn über gewisse Fragen Meinungsverschiedenheiten bestehen, so gibt es eine gemeinsame Ebene, auf der sie gelöst werden können. Liebe ist immer das Lösungsmittel. Um aber eine endgültige Lösung für den irrigen Glauben an viele Gemüter zu erleben, müssen wir mitunter auf individuelles Wachstum warten, auf ein Schmelzen der sterblichen Meinungen, und beten: „Laß das Gemüt in uns sein, das auch in Christus Jesus war.“ Phil. 2:5 [n. der engl. Bibel];
Gott ist Gemüt, ein Gemüt, das einzige Gemüt. So bekundet der Mensch, der das Gemüt widerspiegelt, unaufhörlich seine Einheit mit Gott. In dem Maße jedoch, wie der einzelne eigenwillig, ichbezogen und selbstüberheblich ist, ist er sich des Geburtsrechts des Menschen nicht bewußt und gibt somit seine menschlichen Annahmen nicht bereitwillig auf. Wenn er jedoch das aufrichtige Verlangen nach Harmonie in der Kirche hat, kann er zu dem Verständnis seines wahren Seins erwachen, dem harmonischen Bild und Gleichnis Gottes. „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Offenb. 21:7;
Diese Entfaltung ist ein geistiger Vorgang. Man kann sie nicht erzwingen. Sie bedeutet, der Führung Gottes allmählich Raum zu geben. Sie ist die Bereitwilligkeit, nur das zu bekunden, was gut und wahr ist, und seine Mitmenschen als das zu sehen, was sie wirklich sind, nämlich die Widerspiegelung Gottes. Diese Entfaltung geht vor sich, wenn man die in der Christlichen Wissenschaft gelehrten Wahrheiten anwendet, um jeden irrigen Bewußtseinszustand zu heilen. In den Worten Mrs. Eddys: „Die Wirkung dieser Wissenschaft besteht darin, daß sie das menschliche Gemüt so aufrührt, daß es seine Grundlage verändert, von der aus es nun der Harmonie des göttlichen Gemüts Raum geben kann.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 162.
Gottes Gesetz der Harmonie zerstört alles Ihm unähnliche. Anstatt der Annahme nach einen materiellen, physischen Körper zu haben, der über falsche, schmerzhafte Zustände berichtet, mögen wir den wahren Begriff von Körper oder Identität erlangen, daß er nämlich der Ausdruck rechter, geistiger Ideen ist, die in vollkommener Gesundheit harmonisch zusammenwirken. Wenn wir, anstatt weiterhin Mangel zu akzeptieren, Gottes Gesetz der Fülle verstehen, werden wir immer klarer die Tatsache erkennen, daß die göttliche Liebe immer jede menschliche Not stillt. Disharmonie in menschlichen Beziehungen wird ebenfalls schnell verschwinden, wenn wir uns dessen bewußt werden, daß Gott Gemüt ist und daß dieses Gemüt nicht nur unbeeinflußt von menschlichen Meinungen, sondern all-liebend, all-wissend und all-harmonisch ist.
