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Das Feld des Bewußtseins

Aus der Juli 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einem seiner Gleichnisse vom Himmelreich gebrauchte Christus Jesus das Bild eines Weizenfeldes. Nachdem das Korn ordnungsgemäß ausgesät war, kam ein Feind des Bauern und säte Unkraut auf dasselbe Feld. Und als der Weizen aufging, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Dann wurde die Frage laut, auf welche Weise das Unkraut am besten vom Weizen getrennt und Nutzen aus der Ernte gezogen werden könnte. Der Besitzer des Feldes sagte seinen Knechten, daß sie beides miteinander wachsen lassen sollten bis zur Ernte. Dann könnten sie das Unkraut in Bündel binden und verbrennen und den Weizen in die Scheune sammeln.

Dies ist ein Beispiel dafür, was im menschlichen Bewußtsein vor sich geht. Die Annahmen von Leben und Intelligenz in der Materie sind das Unkraut, und die geistigen Wahrheiten des Seins sind der Weizen. Zur Zeit der Ernte, wenn man in seinem Studium der Christlichen Wissenschaft ein geistiges Verständnis gewinnt, beginnt man die Unwirklichkeit der Materie und materieller Annahmen zu sehen. Dies ist das Bündeln und Verbrennen des Unkrauts. Man beginnt die Gegenwart und Macht Gottes, des Geistes, und der geistigen Ideen Gottes zu erfassen. Dies ist das Sammeln des Weizens in die Scheune. Der Vorgang des geistigen Erntens bringt das menschliche Bewußtsein in Harmonie mit dem göttlichen Gemüt, oder Gott, und demonstriert somit in fortschreitendem Maße die Regierung Gottes in beständigerem Wohlergehen.

Jeder einzelne befindet sich auf einer anderen Erfahrungsstufe, und oft ist jeder in einem anderen Teil des Bewußtseinsfeldes bei der Arbeit. Er mag durch verschiedene Prüfungszeiten gehen, die das Korn auf gewissen Gebieten seiner Erfahrung reifen lassen. Auch die Zeit, die für die Reife nötig ist, mag unterschiedlich sein. Daher ist jegliche Beurteilung eines anderen oder jegliche Kritik an seinem Fortschritt unberechtigt. Jeder kommt zu seiner eigenen Zeit und auf seine eigene Weise zu seiner Ernte.

Das Feld des Bewußtseins wird zum Feld der Erfahrung, denn was wir auf diesem Feld stehen lassen, drückt sich unvermeidlich aus. Wir werden in der Christlichen Wissenschaft gelehrt, das Gedankenfeld vor den Suggestionen der Sünde und Krankheit zu schützen, damit der Irrtum durch die Entfaltung der Wahrheit ausgelöscht wird und wir uns darauf stützen können, daß das geistige Verständnis unsere Erfahrung regiert. Das Maß unserer Treue in dieser Arbeit bestimmt die Harmonie in unserem menschlichen Leben. Mrs. Eddy sagt: „Der Same der Wahrheit und der Same des Irrtums, der Annahme und des Verständnisses — ja, der Same des Geistes und der Same der Materie — sind der Weizen und das Unkraut, die die Zeit sondern wird, das eine, damit es verbrannt, das andere, damit es in himmlische Stätten gesammelt werde.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 535;

Eine Kenntnis der Wissenschaft des Seins öffnet den Weg, auf dem man in immer größerem Maße Herrschaft demonstrieren kann. Wir lernen durch die Christliche Wissenschaft, die geistige Tatsache von der materiellen Fabel zu trennen. Wir lernen die Vollkommenheit des Menschen als Gottes Gleichnis anzuerkennen. Wir lernen die Tatsachen über die vollkommene Gesundheit, vollkommene Harmonie und vollkommene Ordnung zu bestätigen. Die tägliche Läuterung des Bewußtseins durch Studium und Gebet dient dazu, das Feld des Denkens zu säubern. Jesus sagte: „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen.“ Matth. 15:13;

Da es heutzutage viele Wege gibt, auf denen sich Einflüsterungen des Irrtums an der Tür des Denkens einfinden, erfordert es erhöhte Wachsamkeit, um unser Bewußtsein hinlänglich zu schützen. Eine der außerordentlich machtvollen Wahrheiten, die uns zu Hilfe kommen, ist die Tatsache, daß es in Wirklichkeit nur einen Gott, ein Gemüt, gibt und daß die Offenbarwerdung dieses Gemüts vollkommen und harmonisch ist. Wenn wir die Einheit und Allheit Gottes verstehen, ist kein Raum für irgendein anderes Gemüt und kein Raum für das Böse, oder den Irrtum, das angebliche Gegenteil von Gott, dem Guten. Mrs. Eddy erklärt: „Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit. Es kann nur ein Gemüt geben, weil es nur einen Gott gibt; und wenn die Sterblichen auf kein anderes Gemüt Anspruch erheben und kein anderes Gemüt annehmen würden, dann würde die Sünde unbekannt sein.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 469.

Wir haben das Vorrecht, Gedanken auszuwählen, wahre Ideen anzunehmen und falsche Annahmen zu verwerfen. Je mehr wir die Wahrheit des Seins verstehen, desto intelligenter wird diese Auswahl sein. Aber dieser Vorgang ist nicht nur eine intellektuelle Übung. Es gehört dazu ein tiefes und aufrichtiges Verlangen, bereitwillige Selbstaufopferung und beständiges Bemühen. Sowohl Reue als auch Wiedergeburt sind ein Teil des unaufhörlichen Erntevorgangs und untrennbar davon. Es mag sein, daß es uns nicht immer gelingt, den Irrtum mit einer einzigen Bemühung abzuweisen. Gewohnheit, die Ansprüche der Vererbung, allgemeine Annahmen, sie alle sind menschliche Kräfte, mit denen man sich auseinandersetzen muß, und zwar durch den umwandelnden Christus, die Macht Gottes, zu heilen und zu retten.

Das Läutern des Bewußtseinsfeldes durchdringt jede Phase unseres Seins und läßt den göttlichen Einfluß auf die menschliche Tätigkeit wirksam werden. Es ist kein Wunder, daß Jesus davon sprach, daß das Reich Gottes in unserem Bewußtsein ist. Er lehrte uns, wie wir die Regierung Gottes erleben und unser Einssein mit allem Guten demonstrieren können.

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